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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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Donna zuckte zusammen.
    Sie kletterte auf die Fensterbank, die weit ins Zimmer hereinragte, und rutschte vorsichtig nach vorne. Kalte Luft schlug ihr ins Gesicht. In der Hocke robbte sie vorwärts, bis sie einen Fuß auf dem Steinvorsprung vor dem Fenster hatte. Mit dem anderen stand sie noch immer auf der Fensterbank im Zimmer.
    Xan wartete darauf, dass sie sprang. In diesem Moment, genau als Donna zu ihm runterschaute, ging im Blauen Zimmer das Licht an. Sie schaute sich um und sah Quentin Frost in seinem Pyjama und einem marineblauen Morgenmantel in der Tür stehen. Blitzschnell drehte sie sich weg, sodass er nur ihren Hinterkopf in der schwarzen Wollmütze sehen konnte.
    »He da!«, rief Quentin. »Stehen bleiben!«
    Ein letzter lauter Rums war von der anderen Seite der Uhr zu hören und unterstrich die Worte des Erzmeisters. Donna riskierte einen Blick über ihre Schulter und sah Simon, der sich aus dem schmalen Durchgang drängte.
    Donna zögerte nicht länger; sie raffte ihren Mantel zusammen, damit er sich nirgends verhaken konnte, und stieß sich vom Vorsprung ab. Über ihre Angst nachzudenken, dafür war jetzt keine Zeit mehr – Donna vertraute einfach darauf, dass Xan sie auffangen würde, während sie wie ein Stein auf ihn zuschoss. Auf dem Weg nach unten drehte es ihr den Magen um. Kalte Luft peitschte ihr ins Gesicht, sie hatte die Arme weit gespreizt, als ob sie fliegen könnte.
    Ihre Landung kam eher einem dumpfen Aufprall nahe, obwohl Xan sie tatsächlich auffing, bevor sie beide zu Boden taumelten. Donna lag ausgestreckt auf seinem Oberkörper, und die Tatsache, dass er seine Arme um sie geschlungen hatte, versetzte ihr einen zusätzlichen Adrenalinstoß, für den sie sich ein klein wenig schuldig fühlte. Sie spürte seinen keuchenden Atem an ihrem linken Ohr.
    Sie entwirrten sich und Xan half ihr wieder auf die Beine. Donna bekam Gänsehaut, als er dabei mit seiner Hand über ihre Rippen fuhr. Sie schaute kurz zum Fenster hoch.
    Die Silhouette von Simon Gaunt hob sich schemenhaft vom Licht ab. Er stand da mit erhobener Hand, als ob er etwas werfen wollte. Donna zerrte an Xans Arm. »Lauf!«
    Sie stürmten auf die Mauer des Anwesens zu. Donna drehte nach rechts ab und rannte in ein Waldstück. Xan bevorzugte anscheinend den direkteren Weg und lief in eine andere Richtung. Sie war außer Atem und ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Sie schaute zurück; überall im Herrenhaus gingen die Lichter an. Die erleuchteten Fenster erhellten ganze Abschnitte des gepflegten Rasens.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem letzten Zwischenspurt erreichte Donna die Mauer. Vornüber gekrümmt und nach Atem ringend versuchte sie sich zu beruhigen. Xan war schon da und wartete auf sie; zum Teufel mit ihm, er war kaum außer Atem. Sie hatte freie Sicht auf das Haus und erkannte zwei Personen, die das Gelände durchsuchten – Simon hatte anscheinend die Belegschaft aufgeweckt. Der Suchtrupp war nicht groß, trotzdem mussten sie so schnell wie möglich von hier verschwinden. Wie sie Simon Gaunt kannte, hatte er wahrscheinlich schon die Polizei informiert, dachte Donna verbittert. Simon war in solchen verwaltungstechnischen Angelegenheiten immer sehr korrekt, obwohl ihr eine kleine Stimme in ihr sagte, dass es diesmal vielleicht anders war. Er hatte den zerbrochenen Brutschrank in seinem Meditationsraum mit Sicherheit bereits gefunden und würde sofort wissen, dass das Elixier verschwunden war.
    Xan half ihr auf die Mauer und darüber hinweg. Jetzt war es nur noch ein kurzer Spurt zum Auto. Es schien, als hätten sie es geschafft, aber Donna würde sich erst dann in Sicherheit fühlen, wenn sie einen gebührenden Abstand zwischen sich und das Frost-Anwesen gebracht hatten.
    In dem Moment, als sie durch das Tor fuhren – Xan kontrollierte im Rückspiegel, ob ihnen jemand folgte – hatte Donna plötzlich ein schreckliches Gefühl im Bauch. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Sie zog die Mütze ab, knöpfte ihren Mantel auf und fragte sich, was mit ihr los war. Sie waren doch ungestraft davongekommen, oder etwa nicht?
    Und dann, mit einem Mal, wusste sie es. Allein die Vorstellung durchflutete ihren Magen wie Gift, und ihr wurde speiübel.
    Sie tastete ihre Arme ab und durchsuchte vorsichtshalber nochmal die Ärmel ihres Mantels.
    »Scheiße«, sagte sie leise. »Mein Armband ist weg.«
    Sie hatte alle Möglichkeiten mindestens hundertmal in Gedanken durchgespielt, aber es war klar, dass sie das Armband

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