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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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sie hatte recht. Aber Aliette hatte mit dem falschen Spiel angefangen – sie hatte ihre Freunde entführt, sie durch Doppelgänger ausgetauscht und war bereit, alles für ihren Kreuzzug zur Rettung ihres Volks zu tun. Trotzdem musste Donna ihr gute Absicht zugestehen.
    Sie griff langsam in ihre Tasche.
    In dem Moment, als sie sich bewegte, kamen die Elfen fauchend näher. Sie schlossen die Lücke zu ihr und Donna fühlte sich schrecklich bedrängt.
    »Wartet«, rief sie. »Ich will es euch nur zeigen.«
    Donna fühlte sich in die Enge getrieben. Sie waren so kurz davor zu entkommen, aber es gab noch ein letztes – und möglicherweise tödliches – Hindernis zu überwinden. Donna war sich jetzt sicher, dass sie den Elfen unter keinen Umständen etwas so Mächtiges wie das Elixier aushändigen konnte, egal welche Bedenken sie gegenüber dem Orden hegte. Denn all das war nebensächlich, wenn das Elixier wirklich heilen und neues Leben erschaffen oder sogar denjenigen Unsterblichkeit verleihen konnte, die es tranken. Die ganze Situation war völlig verrückt, erst recht wenn man ihre außergewöhnliche Erziehung in Betracht zog – andererseits hatte sie heute schon einen schreienden Männerkopf aus Bronze in ihren eigenen Händen gehalten. Ihr Leben hatte eine völlig neue und irrsinnige Dimension erreicht, und sie würde auf keinen Fall ein weiteres Risiko eingehen.
    Sie leckte sich über die trockenen Lippen und griff nach dem Beutel in ihrer Hosentasche. Sie spürte das Fläschchen zwischen Zeigefinger und Daumen und drückte einmal kurz zu. Mit gerade genügend Druck, um zu erreichen, was sie sich erhoffte … Sie hatte nur diesen einen Versuch, und wenn sie sich nur ein klein wenig verschätzte, war es für sie alle aus und vorbei. Sie hielt die Luft an, nahm das Fläschchen vorsichtig aus dem Beutel und hielt es vor sich hoch. Das Mondlicht schimmerte auf der roten Flüssigkeit. Der Inhalt des Fläschchens sah aus wie eine winzige Blutprobe nach einem Fingerpiekstest.
    Maker taumelte auf sie zu. Ohne seine Krücke war er sehr unsicher auf den Beinen. » Nein! Du darfst es ihnen nicht geben, Donna.«
    Schuldgefühle wallten in ihr auf, als sie sah, wie Maker stolperte und auf die Knie fiel. Sie wusste sofort, dass die Angst des alten Alchemisten ihrer Sache dienlich war. Sein Auftritt würde sicher alle Bedenken der Waldkönigin zerstreuen, dass Donna möglicherweise nicht wirklich vorhatte, ihr das Elixier auszuhändigen.
    Mit großer Erleichterung beobachtete Donna, wie Aliette einem wartenden Elf den Dolch übergab, damit dieser Navins Fesseln durchschneiden konnte. Maker wurde auf seine Füße gezerrt und zu Donna geschleift. Vorsichtig humpelte er auf sie zu.
    »Maker«, flüsterte sie, als er bei ihr war. Zaghaft berührte sie ihn, und er nahm ihre Hand, die wie immer in einen Samthandschuh gehüllt war, zwischen seine erstaunlich kräftigen Finger.
    »Es tut gut, dich zu sehen, Kind. Ich wünschte mir nur, dass ich wüsste, was du vorhast.« Es schien, als könnten seine intelligenten blauen Augen direkt in ihr Innerstes blicken, und sie widerstand der Versuchung, ihn einfach in die Arme zu nehmen. »Du hast doch einen Plan, oder?«, fragte er leise.
    »Vertrau mir«, war alles, was sie sagen konnte. Mehr Zeit blieb ihr nicht, da sie schon Navin, der sich einen Weg durch das Gestrüpp bahnte, auf sich zukommen sah. Die Prellung in seinem Gesicht war jetzt deutlich zu erkennen – eine blauschwarze Verfärbung auf seiner braunen Haut –, aber seine dunklen Augen waren klar.
    Sie rannte zu Navin und warf sich an seine knochige Brust. Tränen strömten über ihre Wangen, als er sie fest in den Arm schloss. Sie vergrub ihre Nase an seiner Schulter und atmete den ihr so vertrauten Geruch seiner Kunstlederjacke ein. Ein Ärmel war eingerissen, aber ihn selbst heil zu sehen – ihn in ihren Armen zu halten – machte sie so glücklich, dass sie beinahe vergessen hätte, wo sie sich befanden, und in welcher Gefahr sie noch immer schwebten.
    »Donna«, murmelte er, sein Mund an ihr Haar gepresst. »Geht es dir gut?«
    Sie löste sich aus seiner Umarmung und schob ihn ein Stück zurück. » Mir? Ich bin okay – was ist mit dir ?«
    »Alter, jetzt geht es mir viel besser«, erwiderte er bewegt.
    »Xan!«, rief Donna. »Bring sie zum Tor – warte auf mich, aber nicht zu lange …« Ihre Stimme verstummte.
    Xans Augen blitzen zornig. »Ich werde nicht einfach auf dich ›warten‹, Donna. Wenn du in fünf Minuten

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