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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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besaß Jack keine Garantie dafür, dass seine Anhänger ihrem langjährigen Anführer nicht in einem plötzlichen Anflug von Loyalität dabei halfen, ihn selbst in Stücke zu reißen.
    Seine einzige Verteidigung war seine Flöte, doch ob die Wirkung des Lavendelblau -Lieds anhielt, wusste er nicht … und er kannte keine weitere druidische Musik oder andere Rituale.
    Jack stand immer noch mucksmäuschenstill in einer Ecke des Zimmers, als Quintus sich so weit vorbeugte, dass er mit seinem Kopf den Boden berührte und mit dumpfer Stimme eine lange Litanei herunterbetete. Jack verstand nur einige Worte, aber es handelte sich definitiv um Gälisch.
    »Failt ort fein, a gheallach ur,
    Ailleagan iuil nan neul!«
    Randy wimmerte und warf den Kopf wie in Trance von einer Seite zur anderen. Seine Augen waren geschlossen, genau wie die von Jack und von Quintus selbst.
    »Failt ort fein, a gheallach ur …«
    Uuuuuh …, stöhnte Randy.
    »Ailleagan iuil nan neul!«
    Während Quintus die Worte rezitierte, hörte Jack vor dem Zimmer Geräusche. Nicht in den Wänden, sondern im Korridor selbst. Schritte und Stimmen. Er sah wieder zu Quintus hinüber, nahm dessen kniende Gestalt vor seinem inneren Auge wahr, doch Quintus selbst war zu beschäftigt mit seinem Ritual, um die akustische Störung zu bemerken.
    Plötzlich erkannte Jack die Stimmen und das Klackern von Absatzschuhen. Es waren Geoff und Karen. Endlich! Gott sei Dank!
    Geoff sagte gerade: »… können unmöglich wissen, ob er entkommen ist. Ich kann ja schließlich schlecht bei Sergeant Schiller anrufen und nachfragen.«
    »Er wird es schon schaffen, zu The Oaks zu gelangen«, zeigte sich Karen überzeugt. »Wenn es auch nur den Hauch einer Chance gibt, dann nutzt er sie. So ist Jack.«
    »Na ja, lass uns einfach mal einen Blick reinwerfen«, schlug Geoff vor, als sie die Tür zu Quintus’ Zimmer erreichten. »Das Hexagramm ist Ein- und Ausgang des Labyrinths. Wenn er irgendwo rauskommt, dann mit Sicherheit an dieser Stelle.«
    »Aber wieso sollte ausgerechnet Jack es schaffen, aus der Wand herauszukommen, wenn Quintus Miller es nicht fertigbekommt? Zumindest nicht, ohne all diese Menschen zu töten?«
    Geoff öffnete die Tür, betrat das Zimmer und leuchtete es kurz mit der Taschenlampe ab. »Ich weiß es nicht sicher, um ehrlich zu sein. Aber laut Druggetts Buch war es in der Regel so, dass für jeden Monat in der Erde ein Opfer dargebracht werden musste. Awen verlangt es so. Ich schätze, es ist eine Art Entschädigung für all die Kraft und Energie, die eine Person dem Boden abverlangt, wenn sie darin lebt. Der Magnetismus der Erde muss wieder regeneriert werden, genau wie ihre Mineralien. Awen ist der Beschützer der Erde und für ihn ist sie ungleich wertvoller als das Leben einzelner Menschen.«
    »Wenn du mir so was erzählst, bekomme ich eine Gänsehaut«, stellte Karen fest.
    Jack presste seine Fingerkuppen gegen das Gemäuer und versuchte, sie durch die Wand hindurch zudrücken, um Geoffs Aufmerksamkeit zu erregen. Doch das Mauerwerk gab nicht nach und er war noch nicht stark genug, um die mystische Grenze zu überwinden, die die Welt aus Erde von der Welt aus Luft trennte.
    Er zögerte. Quintus sang immer noch leise vor sich hin und wippte dabei vor und zurück, als ob er langsam in Trance verfiel. Vielleicht würde Quintus es gar nicht mitbekommen, wenn Jack nach Geoff rief.
    Randy stöhnte und warf den Kopf zurück. Gleichzeitig bewegte er seine Hände und Füße. Geoff leuchtete mit der Taschenlampe auf das Hexagramm.
    Weil Jack seine Umgebung allein durch die Kraft seiner Vorstellung wahrnahm, ohne die Augen zu öffnen, hatte er beinahe vergessen, dass es immer noch dunkel war und Geoff eine Taschenlampe brauchte, um zu wissen, was vor sich ging. Der Lichtkegel glitt über die Wand, leuchtete auf Jacks Gesicht und blendete ihn – nicht das Licht selbst, denn das konnte nicht durch die Wand dringen, sondern die ionisierten Teilchen, die aus der Taschenlampe strömten.
    »Karen!«, rief Geoff. »Sieh dir das an! Da sind Hände und Füße an den Ecken des Hexagramms! Die Hände und Füße eines Kindes!«
    Geoff!, zischte Jack. Geoff, um Himmels willen!
    Doch Geoff hörte ihn nicht. Er kniete sich vor das Hexagramm, berührte einen von Randys bloßen Füßen und sagte: »Das ist Randy! Er muss es sein! Es gab keine minderjährigen Patienten in The Oaks!«
    »Aber warum ragen seine Hände und Füße aus der Wand?«, wollte Karen wissen. Jack nahm die blonde

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