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IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

IRRE SEELEN - Thriller (German Edition)

Titel: IRRE SEELEN - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham Masterton
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Kopf. »Da! Besser so? Der sollte dich warm halten, bis wir zurück im Auto sind.«
    Sie verließen Quintus Millers Zimmer und traten ihren Rückzug durch den dunklen Gang an, indem sie Geoffs hin- und herwanderndem Taschenlampenschein folgten. Jack hatte einen Arm um Karen und den anderen um seinen Sohn gelegt. Er war entschlossen, keinen von beiden wieder zu verlieren – erst recht nicht an Quintus Miller.
    Er erzählte Geoff so viel wie möglich von seiner surrealen Reise entlang der Leylinien und darüber, wie er die Wahnsinnigen nach The Oaks zurückgerufen hatte.
    »Ich gehe davon aus, dass sie immer noch dort unten auf mich warten.«
    »In diesem Fall«, warf Geoff ein, »tun wir genau das, was Pater Bell damals getan hat: Wir ziehen einen Bannkreis aus Weihwasser um das Gebäude und hoffen, dass sie nicht ein zweites Mal nach draußen gelangen.«
    »Es ist Quintus Miller, mit dem wir fertigwerden müssen«, stellte Jack fest.
    »Ja«, bestätigte Geoff. Sie näherten sich jetzt der großen Treppe, die in die Halle führte. »Elmer Estergomys Notizen zu ihm waren faszinierend. Quintus ist ein klassischer Paranoiker, der durch das Lesen von Adolf Krügers Druidenbüchern zu der Schlussfolgerung gelangte, der einzig wahre Sohn von Awen, dem Druidengott, zu sein. Er litt sowohl unter Größen- als auch unter Verfolgungswahn. Deshalb rächte er sich an seiner Familie, indem er ihnen erst das Augenlicht nahm und sie dann erstach.
    Laut Elmer Estergomy konnte er aber auch sehr charismatisch sein, obwohl er dieses Wort natürlich nicht benutzte. Quintus verlangte ständig nach Aufmerksamkeit, sowohl von den Angestellten als auch von den anderen Patienten, und manchmal sprengte seine Ausstrahlung die Grenzen des logisch Erklärbaren. Einige der Angestellten wollen gesehen haben, wie er Stifte allein durch Willenskraft über den Tisch bewegte, und einmal soll er eine Zeitung zerrissen haben, indem er sie einfach nur anstarrte. Merkwürdig, oder? Elmer Estergomy schrieb in seinem Tagebuch mehrfach, dass Quintus vermutlich der gefährlichste Patient war, mit dem er es je zu tun hatte.«
    Jack zog eine Grimasse und presste sich die Hand auf die Rippen. »Das kann ich nur bestätigen. Aber was ist mit Schwächen? Besitzt er keine Schwächen? Karen hat vorgeschlagen, dass wir herausfinden sollen, was ihm Angst macht, ob er überhaupt irgendetwas fürchtet. Das könnten wir uns dann zunutze machen.«
    Sie hatten die Treppe schon fast erreicht, als Geoff vorsichtig die Taschenlampe von einer Seite des Gangs zur anderen schweifen ließ.
    »Elmer Estergomys Tagebücher lassen darauf schließen, dass Quintus Miller schreckliche Angst vor Hunden hatte. Er riss alle Bilder von Hunden aus Zeitschriften heraus und zerfetzte sie. Und wenn jemand anfing, von Hunden zu sprechen, bekam er einen regelrechten Anfall. Elmer Estergomy vermutet, dass es etwas mit der Nacht zu tun hatte, als er seine Brüder und seine Mutter tötete. Sein Vater kam nach Hause, fand ihn und hetzte ihm den Wachhund der Familie auf den Hals … offenbar wurde er dabei fast getötet. Er ließ sich tätowieren, um die Narben zu überdecken, aber auch, um seinem Vater höhnisch vorzuhalten, dass er beinahe zerfleischt worden wäre. Aber das ist die einzige Phobie, die Estergomy erwähnte.«
    An Karen gewandt sagte Jack: »Das ist vermutlich der Grund, weshalb Joseph Lovelittle so lange überlebt hat. Quintus Miller wollte sich ihm nicht nähern, nicht solange er den Dobermann besaß.«
    Sie erreichten die Treppe. Jack erkannte die blassen, blinden Statuen, den wie ein Skelett herabhängenden Leuchter und den schwachen Schimmer des Marmorbodens. Gott, er hasste diesen Ort und er fürchtete sich auch vor ihm. Noch nie in seinem Leben hatte er ein Gebäude so sehr verachtet wie The Oaks. Irgendwo prasselte der Regen durch ein Loch in der Decke auf den Boden und in der Ferne grollte der Donner.
    Sie wollten gerade die Treppe hinuntergehen, als eine Taschenlampe sie blendete, die jemand von unten im Gang auf sie richtete. »Wer ist da?«, fragte eine schrille Frauenstimme.
    In der Dunkelheit runzelte Jack die Stirn. »Geoff, gib mir mal die Taschenlampe!«, forderte er.
    »Wer ist da?«, wiederholte die Frauenstimme. »Jack? Bist du das?«
    »Herrgott im Himmel. Es ist Maggie!«, rief er.

D R E I Z E H N
    Maggie rannte blitzschnell über den Marmorboden, bis sie den Fuß der Treppe erreichte. Ihr Burberry-Regenmantel raschelte. Mit der Taschenlampe leuchtete sie die

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