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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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doch die Glanznummer eben gesehen.
Ein Magier von dem Kaliber sollte imstande sein, ein Schloß zu knacken.«
    »Dieser Haplo wußte, wie man es aufmacht«,
meinte Paithan. »Wenigstens hat er das behauptet.«
    »Würdest du wohl aufhören, von diesem Haplo zu
schwafeln!« fauchte Rega ihn an. »Ich sage dir, sie kriegen’s nicht auf. Wir
müssen hin und sie hereinlassen!«
    Paithan und Roland tauschten einen Blick. Keiner
rührte sich.
    Rega maß erst den einen, dann den anderen mit einem
vernichtenden Blick, bevor sie kehrtmachte und zur Treppe lief.
    »Nein! Warte! Wenn du ihnen das Tor aufmachst,
läßt du auch die Tytanen herein!«
    Paithan griff nach ihr, aber diesmal war Rega
vorbereitet. Sie wich aus und war den Gang hinunter, bevor er sie aufhalten
konnte.
    Paithan fluchte in der Elfensprache und wollte
ihr nach. Als er merkte, daß Roland sich ihm nicht angeschlossen hatte, drehte
er sich um. »Nun komm schon! Es braucht zwei, um die Tytanen abzuwehren…«
    »Nicht mehr nötig.« Roland winkte Paithan zurück
zum Fenster. »Drugar ist unten. Er öffnet das Tor.«
    Der Zwerg nahm den Anhänger, den er an einem Lederband
um den Hals trug, und fügte ihn in die Mitte des Runensymbols am Tor ein, wie
er schon einmal getan hatte, nur diesmal stand er hinter den Mauern, nicht
außen davor. Das Sigel auf dem Anhänger begann zu leuchten. Das blaue Feuer
sprang auf die anderen Runen über, bis der strahlende Kreis vollständig war.
    Die Torflügel schwangen auf. Die zwei Fremden
stürmten hindurch, die brüllenden Tytanen auf den Fersen. Doch das magische
Feuer schüchterte die Riesen ein, sie wichen zurück. Das Tor fiel zu, die
Flammen erloschen.
    Die Tytanen begannen mit den Fäusten gegen das
Tor zu hämmern.
    »Sie greifen die Zitadelle an!« rief Paithan
entsetzt. »Das haben sie noch nie getan. Glaubst du, sie können sich Einlaß
erzwingen?«
    »Wie, zum Henker, soll ich das wissen?«
antwortete Roland. »Du bist der Experte. Du hast doch ständig die Nase in den
verdammten Büchern! Vielleicht solltest du deine verwünschte Maschine wieder
ankurbeln. Das scheint sie zu beruhigen.«
    Paithan wäre der Aufforderung gerne
nachgekommen, nur wußte er nicht, wie. Das hätte er allerdings um keinen Preis
zugegeben, denn Roland betrachtete ihn tatsächlich mit einer Art von
widerwilligem Respekt.
    Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß,
beschloß Paithan endlich. Soll er glauben, ich wäre ein technisches Genie.
Wenn ich Glück habe, fängt die Maschine von selbst wieder an. Wenn nicht und
die Tytanen reißen die Mauer ein, kommt es auch nicht mehr drauf an.
    »Die Maschine muß ausruhen. Es dauert eine Zeitlang,
dann schaltet sie sich wieder ein.« Paithan betete zu Orn, daß er recht haben
möge.
    »Hoffentlich. Oder wir werden alle ruhen – in
Frieden, falls du weißt, was ich meine.«
    Sie konnten durch das offene Fenster das Getöse
hören, das die Tytanen in ihrer Raserei veranstalteten. Rega war jetzt unten
und redete mit dem Fremden in der schwarzen Robe.
    »Einer von uns sollte auch runtergehen«, schlug
Paithan vor und stieß Roland an.
    »Ja, du zum Beispiel«, stimmte Roland zu und
erwiderte den Rippenstoß.
    Etwas Riesiges schob sich vor das Fenster, es
wurde dunkel im Gang. Ein schaler, modriger Geruch stieg Paithan und Roland
erstickend in die Nase.
    Mit schlotternden Knien hielten sie sich
aneinander fest und sanken langsam zu Boden. Ein riesiger grüner Schuppenleib
schabte am Fenster vorbei, glitt mit erschreckender Geschwindigkeit an der
Außenwand des Turms hinunter.
    »Ein Drache!« stöhnte Paithan.
    Roland äußerte etwas nicht Salonfähiges.
    Ein gewaltige Tatze stieß durch das Fenster.
    »O Gott!« Paithan ließ Roland los und drückte
das Gesicht an den Boden.
    Roland warf die Arme über den Kopf.
    Aber die Tatze wurde zurückgezogen. Mauerwerk
stürzte polternd in die Tiefe. Der Drache hatte die Fensteröffnung anscheinend
nur als Kletterhilfe benutzt. Der schuppige Leib verschwand. Sonnenlicht fiel
herein.
    Verstört zogen die beiden sich an der
Fensterbrüstung hoch und lugten hinaus.
    Der Drache schlängelte sich den Turm hinunter,
wand den flügellosen Körper um hohe Spitzen, Vorsprünge und Zinnen und
erreichte den Boden. Die vier, die dort standen – Rega, Drugar und die beiden
Fremden – schienen vor Entsetzen starr zu sein. Keiner von ihnen machte eine
Bewegung. Der Drache kam auf sie zu.
    Paithan stöhnte auf und

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