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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Berater zurecht. »Ich habe in sein Herz geblickt. Er war hier. In dieser
Zitadelle. Und auch diese – diese einfältigen Nichtigen haben es
fertiggebracht, das Tor zu öffnen.« Er sprach Patryn, um seine Gedanken frei äußern
zu können. »Und was hat dich gestochen?«
    Sang-drax blickte sich ängstlich nach allen
Seiten um, er verdrehte grotesk den Kopf, um mit dem einen Auge jeden Teil der
Zitadelle zu erfassen – Mauern, Türme, Fenster, die Schatten auf dem Boden, den
blaugrünen Himmel oben.
    »Ich wüßte gerne, wohin der Drache verschwunden
ist, Fürst.«
    »Ist das wichtig? Der Wurm ist fort. Lassen
wir’s dabei. Wir haben anderes. Wichtigeres zu bedenken.«
    Sang-drax schaute sich weiter um. Die Nichtigen
starrten ihn an, offensichtlich wunderten sie sich über sein Benehmen.
    »Hör auf damit!« befahl Xar schroff. »Du führst
dich auf wie ein Narr! Man könnte fast glauben, du hättest Angst.«
    »Ich bin nur besorgt um Euch und Eure
Sicherheit, Fürst«, entgegnete Sang-drax mit einem gequälten, öligen Lächeln.
Er bezwang sein Unbehagen und heftete den Blick des roten Auges auf die
Nichtigen.
    Eine von ihnen, eine Frau, trat vor.
»Willkommen«, sagte sie in der Menschensprache. »Vielen Dank, daß Ihr die
Tytanen vertrieben habt. Das war großartige Magie.« Sie musterte Xar mit
Bewunderung und Ehrerbietung.
    Xars Laune besserte sich schlagartig. »Wir
danken Euch, Madame, daß Ihr uns in Eurer Stadt Zuflucht gewährt. Und Euch,
Sir« – er verneigte sich vor dem Zwerg – »für Eure Hilfe am Tor.« Dabei starrte
er auf den Anhänger um den Hals Drugars. Eine Sartanrune, kein Zweifel, in
Obsidian geschnitten.
    Der Zwerg runzelte finster die buschigen Brauen,
deckte die Hand über den Anhänger und barg ihn unter dem dicken Lederkoller.
    »Ich bitte um Vergebung, Sir«, sagte Xar
höflich. »Es lag nicht in meiner Absicht, aufdringlich zu sein, ich habe nur
Euer Amulett bewundert. Darf ich fragen, woher Ihr es habt?«
    »Ihr dürft fragen«, antwortete der Zwerg in
grollendem Baß.
    Xar wartete.
    Der Zwerg schwieg.
    Die Menschenfrau warf ihm einen ungehaltenen
Blick zu und machte der peinlichen Situation ein Ende. »Nehmt es Drugar nicht
übel, Sir. Er ist ein Zwerg.« Als wäre das Erklärung genug. »Mein Name ist Rega
Redleaf«, fuhr sie fort, »und dies ist Aleatha Quindiniar.«
    Sie deutete auf eine andere Frau, eine Elfe.
    Sie war bezaubernd – für eine Nichtige. Xar verneigte
sich. »Ich bin entzückt, Madame.«
    Sie erwiderte den Gruß mit einem kühlen, trägen
Nicken. »Hat Euch dieser Haplo hergeschickt?«
    Sang-drax mischte sich hastig ein. »Dies ist
Xar, Fürst Xar. Der Mann Haplo ist ein Vasall des Fürsten. Er kam auf Befehl
des Fürsten, als sein Wegbereiter.«
    Rega sah beeindruckt aus. Drugars Miene wurde
noch finsterer. Aleatha unterdrückte ein Gähnen, als wäre dies alles
unaussprechlich langweilig. Rega fuhr mit den Honneurs fort, zwei Männer – ein
Elf und ein Mensch – waren aus einem Torbogen aufgetaucht.
    »Das sind mein Bruder Roland und mein… Freund, Paithan Quindiniar.«
    »Hallo, Sir.« Paithan
streifte Xar mit einem flüchtigen Blick, um sich sogleich wieder Rega
zuzuwenden. »Hast du ihn gesehen? Ist er hier langgekommen?«
    »Wo hast du denn während der ganzen Aufregung gesteckt,
Roland?« erkundigte sich Aleatha honigsüß. »Unter dem Bett?«
    »Von wegen!« brauste Roland auf. »Ich war…«
    »Roland.« Rega zupfte an seinem Ärmel. »Du bist
unhöflich. Das ist Fürst Xar.«
    »Erfreut, Eure Bekanntschaft zu machen, Sir.«
Roland nickte dem Fürsten zu und sah wieder Aleatha an. »Wenn du es wissen
willst, Paithan und ich waren oben im Turm, mit einem…«
    »Er war genau vor uns!« unterbrach ihn Paithan.
»Er muß hier sein!«
    »Von wem redest du?«
    »Der Drache!« sagte Roland.
    »Zifnab!« sagte Paithan. Gleichzeitig.
    »Wer?« fragte Rega.
    »Zifnab.«
    Rega starrte Paithan verwundert an.
    Xar und Sang-drax tauschten einen raschen Blick.
Xar preßte die Lippen zusammen.
    »Zifnab«, wiederholte Rega perplex. »Paithan,
das ist unmöglich. Er ist tot.«
    »O nein, ist er nicht«, warf Roland ein.
    Aleatha brach in Gelächter aus.
    »Das ist kein Scherz, Thea«, rief Paithan
entrüstet. »Er war hier. Das war sein Drache. Hast du das Biest nicht
wiedererkannt?«
    Sang-drax holte zischend Atem. Das rote Auge funkelte.
    »Was ist?« fragte Xar auf Patryn.
    »Der alte Mann. Ich weiß jetzt, was er

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