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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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wollten, welche besseren Wächter konnte es
geben als die Tytanen?
    Gestützt auf Haplos Koordinaten, erreichte der
Fürst des Nexus, begleitet von Sang-drax sowie einer kleinen Elitetruppe seiner
Leute, schließlich Pryan. Die Zitadelle selbst war leicht zu finden. Ein
gleißend helles Regenbogenlicht ging davon aus und diente als Richtfeuer.
    Insgeheim war Xar überrascht von der ungeheuren
Größe Pryans. Auch Haplos Aufzeichnungen hatten den Fürsten nicht darauf
vorbereitet. Xar befürchtete, daß er seine Pläne revidieren mußte, daß es sich
als unmöglich erweisen könnte, diese riesige Welt mit ihren vier unablässig
scheinenden Sonnen zu erobern – auch mit der Hilfe der Tytanen.
    Aber nicht unmöglich, wenn ihm die Macht des Siebenten
Tores zu Gebote stand.
    »Die Zitadelle, Gebieter«, meldete der
Steuermann.
    »Wir gehen innerhalb der Mauern nieder«, befahl
Xar.
    Er konnte einen perfekten Landeplatz ausmachen –
eine große freie Fläche, vermutlich die Agora. Nicht mehr lange, und er setzte
den Fuß auf den Boden Pryans.
    Doch er wurde enttäuscht. Auf der Höhe der Mauer
rammte das Schiff eine unsichtbare Barriere. Es entstand kein Schaden, aber
auch bei einem zweiten Versuch ließ sich das Hindernis nicht überwinden.
    »Wir haben es mit Sartanmagie zu tun, Fürst«,
äußerte Sang-drax.
    »Selbstverständlich ist es Sartanmagie!«
antwortete Xar gereizt. »Das war schließlich zu erwarten in einer Sartanstadt!«
    Doch er hatte es nicht erwartet, und das machte
ihn ärgerlich. Haplo war offenbar ohne Schwierigkeiten in die Zitadelle
hineingekommen. Wie? Der Schutzzauber war stark. Um ihn aufzulösen, mußte Xar
den Beginn der Runenstruktur finden, und das konnte Jahre dauern.
    Xar studierte noch einmal Haplos Bericht, um
vielleicht einen Anhaltspunkt zu finden.
     
    Die Stadt erhebt sich mitten im Urwald, umgeben
von einer hohen Mauer, höher als die höchsten Bäume. Im Zentrum ragt von einer
aus Marmorrippen gebildeten Kuypel ein Kristallobelisk in die Höhe. Die Spitze
des Obelisken muß einer der höchsten Punkte Pryans sein, er verströmt auch das
hellste Licht.
     
    Doch in Haplos Fall war das Licht weiß gewesen –
wenn Xar sich recht erinnerte. Nicht dieses grelle Farbenspiel. Was hatte die
Veränderung bewirkt? Wichtiger noch, wie kam er hinein, um es herauszufinden?
Xar las weiter.
     
    Der Obelisk wird eingerahmt von vier anderen
Säulen; sie stehen auf derselben Plattform wie die Kuppel. Auf der Plattform
darunter befinden sich weitere acht Säulen, dahinter wächst – erbaut auf
gigantischen Marmorterrassen – die Stadt stufenweise in die Höhe. Die Türme
an den vier Ecken der Stadtmauer weisen in die vier Himmelsrichtungen.
    Ein Weg führt aus dem Wald zu einem großen Tor
hinauf, achteckig und mit Sartanrunen beschrieben – das Stadttor. Es ist
verschlossen.
    Die Runenmagie der Sartan öffnet das Tor, aber
ich verzichtete darauf, von der Magie unserer Feinde Gebrauch zu machen. Ich
betrat die Stadt durch die Mauer, wozu eine einfache Formel genügte…
     
    Dann ist das der Unterschied, folgerte
Xar. Haplo war durch die Mauer in die Stadt gelangt. Der magische Schutzwall
reicht höher, eine unsichtbare Kuppel als Schutz vor Gefahren aus der Luft. Die
Magie der Mauer war entweder von Anfang an weniger stark konzipiert oder ist im
Lauf der Zeit schwächer geworden.
    »Dann gehen wir im Dschungel nieder«, ordnete
Xar an. »So nahe der Zitadelle wie möglich.«
    Seine Besatzung landete das Schiff auf einer
Lichtung, in nicht allzu großer Entfernung von den Mauern der Zitadelle. Xar
reiste in einem der dampfbetriebenen Drachenschiffe, mit denen die Sartan
Abarrachs die Meere aus flüssiger Lava berühren. Man hatte es den Bedürfnissen
der Patryn entsprechend umgebaut; gehorsam schwebte es zwischen den Bäumen
nach unten und sank in ein gigantisches Moospolster.
    Das vielfarbige Licht sickerte gedämpft durch
das wuchernde Pflanzengewirr, das sie umgab, spielte über das Schiff und
erfüllte die Luft mit einem verwirrenden Flimmern.
    »Mein Fürst!« Einer der Patryn zeigte aus dem
Bullauge.
    Ein riesenhaftes Wesen stand dicht vor ihnen, so
dicht, daß jemand am Bug es mit der ausgestreckten Hand hätte berühren können.
Das Wesen hatte die Gestalt eines Mannes, aber die Haut war von der Farbe und
Beschaffenheit des Waldes, so daß es mit der Umgebung verschmolz – ein Grund,
weshalb sie es erst jetzt bemerkten. Der runde,

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