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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Sie hob die Energiepistole und reichte sie ihm, den Kolben voraus. „Laß dies einen Teil der Bezahlung sein. Ich brauche sie nicht. Außerdem könntest du sie mir wegnehmen, wann immer du wolltest.“
    Er hob seine Augenbrauen, drehte dann die Waffe in seinen langen, starken Fingern um. „Ein Erzeugnis der Ffynch-Gesellschaft. Hübsch. Aber du erwartest doch nicht, daß das die Kosten deckt?“
    „Nein.“ Sie wandte den Kopf, rief über die Schulter: „Kätzchen, komm her. Bring die Juwelen.“
    „Juwelen?“
    Sie sah ihn an. „Einige davon für dich. Einige.“
    Die Hiiri trottete heran, die schwere Kiste stieß gegen ihren Oberschenkel. „Wird er dich mitnehmen?“
    „Er hat sich noch nicht entschieden. Mach die Kiste auf.“
    Die Hiiri kniete sich neben Aleytys nieder und hob den Decke zurück. Als das Mondlicht auf den Juwelen glitzerte, fühlte Aleytys den plötzlichen Anstieg von Interesse bei dem Schmuggler. Den plötzlichen Zugriff der Habgier.
    „Wie viele Lagen hat dieses Ding? Sind sie alle so?“ Er fiel auf die Knie und berührte die glitzernden Edelsteine mit Fingern, die in Anerkennung ihrer Schönheit und ihres Wertes zitterten, und überraschte Aleytys mit der Sensibilität hinter seiner Fassade.
    Sie nickte und sagte, als er nicht aufschaute: „Ja. Diese obere Lage gehört dir, damit du uns von dieser Welt wegbringst – und an einen Ort, den ich bestimme. Sie reicht, denke ich.“
    Er stand auf, disziplinierte seine Ungeduld zu einer höflichen Maske. „Zwei Lagen.“
    „Nein. Die Steine, die du hier siehst.“ Sie kicherte. „Bevor du es weiter versuchst, Phorea – ich bin eine Emphatin. Ich lese deine Gefühle in dem Augenblick, in dem du sie hast.“
    „Sehr unfair.“ Er zuckte mit den Schultern. „Dann weißt du, daß ich diese hier nehmen werde. Wohin willst du gebracht werden?“
    „Du kennst eine Welt namens Ibex?“
    Er runzelte die Stirn. „Nein. Sie liegt nicht in diesem Sektor. Hast du die Koordinaten?“
    „89-060 Duhbe Thrall 64 Aurex Corvi 1007,47.“
    Diese Koordinaten waren tief in ihren Geist gebrannt und kamen spielerisch über ihre Zunge – aber sie trugen traurige Erinnerungen an ihr Leben auf Jaydugar mit sich. Sie schüttelte die Wolke der Erinnerung ab und wartete auf die Antwort des Schmugglers.
    Obwohl sein Gesicht noch immer ausdruckslos höflich war, fühlte sie die Überraschung in seinem Geist. „Das ist halb durch die galaktische Linse. Unmöglich, daß ich so weit kommen könnte.“
    „Das ist wahr.“ Sie seufzte. „Verdammt. Ich habe befürchtet, daß es nicht so leicht sein würde. Sieht so aus, als hätte ich eine lange, ermüdende Zeit vor mir. Bring mich, so weit du kannst. Gemacht?“
    „Gemacht.“
    „Gib ihm die oberste Lage, Kätzchen.“
    Aamunkoitta nickte. Sie hob den Kisteneinsatz heraus und legte ihn in die Hände des Schmugglers. Dann schloß sie den Deckel der Kiste und schob die Stricke wieder über ihre Schulter.
    „Ich möchte an Bord gehen, bevor die anderen kommen. Ich will nicht, daß sie mich sehen.“ Aleytys schloß einen Augenblick die Augen, suchte die Hügel mit ihrem Geistsehen ab. „Die anderen Hiiri sind weniger als eine halbe Stunde von hier entfernt“, sagte sie, als sie die Augen wieder öffnete. Sie begegnete seinem verblüfften Blick, lächelte, kicherte. „Noch eine Gabe.“
    „Alsdann, komm mit.“
    „Einen Augenblick. Was ich vorhin gesagt habe.“
    Er hob seine buschigen Augenbrauen.
    „Über die Kraft, das Einhalten eines Handels zu erzwingen.“
    „Und?“
    „Paß auf.“ Sie wickelte ihre Geistfinger um einen Stein und hob ihn hoch, bis er vor seinen Augen schwebte. „Siehst du?“
    „Eine begabte Lady.“
    „Du verstehst nicht.“ Sie ließ den Stein fallen. „Wenn ich dein Herz so packen würde …“
    Sie fühlte, wie Verstehen ihn durchflutete, wie Wachsamkeit seine Zuversicht ersetzte. „Ich verstehe. Kein Wunder, daß du keine Pistole brauchst.“
    „Richtig. Eine Waffe, die mir kein Mensch wegnehmen kann, egal, wie stark er ist.“ Sie hielt die Hände vor sich. „Binde meine Hände, mein Geist bleibt frei. So schütze ich mich. Wenn nötig. Nur wenn nötig. Eine Garantie. Verstehst du?“
    „Nur zu gut.“ Er kicherte seinerseits. „Deshalb bin ich froh, daß ich mein Wort zu halten pflege.“
    Am Fuß des Aufzugs blieb Aleytys stehen, streichelte Aamunkoittas Wangen. „Auf Wiedersehen, Kätzchen.“
    „Leb wohl, Kunniakas.“ Sie streifte die Stricke von den Schultern.

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