Irsud
unerbittlich über die schrecklichen Verbrennungen voranbewegte, so daß, als sie die Hände wegnahm und in einer schrecklichen Erschöpfung zitternd nach hinten fiel, die einzigen Zeichen seiner Begegnung mit dem Tod die blutverkrusteten Lumpen waren, die von seinem Körper fielen, als er sich aufsetzte und benommen umschaute, das Gesicht schlaff vor Erstaunen.
Burash fing Aleytys auf, als sie zusammenbrach, und hüllte einen weichen Bademantel um ihren schmerzenden, geschwächten Körper. Sie lächelte dankbar, zufrieden, sich an ihn lehnen zu können, in Kontakt mit dem Boden, dem guten Gefühl von Erde unter sich, wodurch ein warmer Energiestrom aus dem elementaren Zentrum von Irsud in ihren Körper sickerte. Zum ersten Mal spürte sie, daß diese Welt selbst sie willkommen hieß. Sie schloß die Augen und grüßte sie mit Respekt und schlichter Freude.
Ein scharfer Ausruf weckte sie aus dieser verträumten Mattigkeit.
Der Hiiri-Mann war auf den Füßen; plötzlich hielt er ein Messer in der Hand. „Hyonteinen!“ Mit einem grollenden, heiseren, zischenden Schrei sprang er den Nayid an; als er lossprang, erwischte ein Fuß Aleytys schmerzhaft an der Schulter.
Burash rollte sich aus dem Weg und entging dem bösartigen Hieb des Messers nur, weil der Hiiri von der Heilung noch benommen und durch den Zusammenprall mit Aleytys aus dem Gleichgewicht gebracht war. Er rappelte sich auf die Füße und wich wachsam zurück; der Hiiri rollte sich ab und kam geschmeidig hoch. „Nein“, platzte er heraus. „Nicht. Ich bin kein …“ Er warf sich zur Seite, der Hiiri sprang wieder auf ihn zu.
Aamunkoitta warf sich vor, klammerte sich an sein Bein, als er vorbeistürmte. „Nein“, zischte sie. „Er gehört zu uns.“
Der Hiiri schüttelte sie ab und glitt lauernd auf Burash zu, so auf seine Beute konzentriert, daß er sowohl Aleytys als auch Aamunkoitta ignorierte. „Hyonteinen“, flüsterte er, den Mund in einem wilden Mordlächeln gedehnt.
„Tu etwas!“ jammerte Aamunkoitta völlig außer sich. „Er hört nicht auf mich. Er ist im Surrinhukhua, im Mordwahn, er wird nicht eher ruhen, als bis er ihn umgebracht hat.“
Zu ängstlich, um seinem heranpirschenden Jäger den Rücken zuzuwenden, zu hilflos, um gegen ihn zu kämpfen, wich Burash wie rasend zurück, aber er verursachte trotz seines Entsetzens kein Geräusch. Aleytys starrte auf die Szene, zu verblüfft, um zu reagieren.
Aamunkoitta schlug mit ihren kleinen Fäusten auf sie ein. „Tu etwas“, schrie sie. „Sieh doch … sieh … Schnell!“
Burash sprang wieder zurück, aber dieses Mal erwischte ihn das Messer, und Blut spritzte aus dem ausgestreckten Arm.
Aleytys schrie in die Dunkelheit ihres Verstandes hinein, sprang auf die Füße. „Swardheld, hilf mir!“
Die schwarzen Augen wurden aufgerissen. Sie fühlte, wie er schnell in ihren Körper hineinfloß. Er stürzte hinter dem kampfeswahnsinnigen Hiiri her. Geschmeidig, aus der Bewegung heraus, riß er den Fuß hoch und rammte Aleytys’ nackte Ferse gegen den Ellenbogen des Hiiri, betäubte den Arm mit der Messerhand. Im gleichen Augenblick, in dem die Füße wieder den Boden berührten, zuckte Swardheld herum, trat wieder aus, die Ferse traf das Handgelenk des Hiiri; das Messer flog aus den erstarrten Fingern.
Der Hiiri fletschte die Zähne und warf sich auf das Messer. Swardheld erwischte das wehende Haar und riß ihn herum, nutzte seinen Schwung aus, um ihn in einem fliegenden Kreis herumzuschleudern, er kam hoch, dann krachte er mit dem Gesicht in das Gras; Swardheld in Aleytys’ Körper kniete sich auf seinen Rücken, drehte ihm den Messerarm schmerzhaft hoch auf den Rücken.
„Hiiri!“ Das Wort kam in einem scharfen Bellen aus Aleytys’ Mund, da sich Swardheld ihrer Stimmbänder bediente.
Der Körper zuckte unter ihm. „Hiiri“, wiederholte Swardheld barsch. „Du verstehst mich?“
Der Hiiri murmelte etwas, aber seine Worte verloren sich im Gras.
„Hör zu, Dummkopf. Hör auf, soviel Wirbel zu veranstalten, sonst hast du an meiner Statt die Wachen auf dem Hals. Hast du das in deinen verdammten Dickschädel hineinbekommen? Nicke mit dem Kopf, wenn du mich verstanden hast.“
Der Hiiri lag einen Moment lang still, dann nickte der zottige Schädel mit einem ungeduldigen, ärgerlichen Rucken.
„Wenn ich dich hochkommen lasse, wirst du dann zuhören?“ Swardheld kicherte ungerührt. „Werde wieder verrückt, und ich breche dir ein paar Sachen ab. Verstanden?“
Der
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