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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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streichelte die Pistole auf dem Schoß. Sie verlagerte den Blick auf das singende Wasser und betrachtete die gesprenkelten Steine auf dem Grund des Baches.
    In ihrer glatten Rundheit erinnerten sie an die Blasen in ihrem Traum. Sie starrte hinunter, und sie begannen umherzupurzeln, krochen dann auf das sandige Ufer des Baches, da sie sie weiterdrängte, bis Lachen in ihrem Kopf sprudelte und sie sie wie kleine Kobolde in einem Hirtentanz auf dem Gras herumspringen ließ.
    Sie rief einen zu sich und schrie auf, als er zu ungestüm herbeikam und schmerzhaft von ihrer Wange abprallte. Sie rieb sich den kleinen Schmerz und starrte nachdenklich auf die verstreut liegenden Steine, berührte dann die Pistole auf dem Schoß, kratzte mit den Nägeln über die harte Oberfläche.
    Sie rieb sich die Nase, drehte sich dann auf dem Ast herum und schaute über die Schulter zum Schlafzimmer hin. Zuerst sah sie die weite Grasfläche strahlend und durchsichtig im direkten Licht der aufgehenden Sonne funkeln. Dann öffnete sich die Mauer des Gebäudes für sie, wurde durchsichtig wie die Bronzetür, und sie konnte hineinblicken, als würde sie dort stehen, in der Mitte des Raumes stehen. Sie ließ ihre Blicke über die Front des Mahazh wandern und schälte ihn auf, blickte zu Asshrud hinein: Plump, schwerfällig, den Mund weit geöffnet, schnarchend und schläfrig, so lag sie da; Gapp war mit einer kriecherischen Liebhaberin beschäftigt – Aleytys riß ihren Blick angewidert los. Die Kipu im angrenzenden Raum, knochendürr und nackt; sie saß aufrecht, murmelte ein kompliziertes Mantra … Sabutim, die Geräte bedienten, Betten machten, einherschritten, das Gefühl militärischer Präzision, pedantischer Ordentlichkeit …
    Mit unter der Wucht kaleidoskopischer Bilder wirbelndem Geist schwankte sie bedrohlich auf dem Ast, bis der Schock sie wieder zu sich zurückriß. Sie packte die Handstütze, dann griff sie nach der Pistole, die von ihrem Schoß rutschte. Immer wieder drehte sie die Waffe in den Fingern, untersuchte das Ding, fuhr mit der Hand um den Kolben, streckte den Zeigefinger an dessen Seite entlang aus, bis sie ein fingernagelgroßes Schiebeplättchen berührte. Sie klappte es auf und starrte auf einen matten, schwarzen Sensor. Sie bewegte den Finger darauf zu.
    „Nein!“ Swardhelds Stimme dröhnte in ihrem Schädel und erschreckte sie so, daß sie beinahe die Pistole hätte fallen lassen.
    „Helvete, Frau, willst du, daß alles über dir zusammenbricht?“ Als sich Aleytys wieder niederließ, beruhigte er sich und kicherte. „Hast du eine Ahnung, was du anrichten würdest, wenn du diesen Sensor berühren würdest?“
    Aleytys starrte auf den schweren Metallgegenstand hinunter, der den feinen Stoff ihres Gewandes zerknitterte. „Was macht es?“
    „Nun, grob gesagt …“ Sie fühlte, wie seine Augen nachdenklich auf die Waffe hinunterblickten, sie mit einem Erfahrungsschatz abmaß, der ihre Begriffe bei weitem überstieg. „Sieht so aus, als würde es ein Loch in den Felsen schießen, auf den du es gerichtet gehabt hast, ein Loch, verdammt groß genug, um ein Pferd hindurchzustopfen.“
    Sie berührte die Waffe und fröstelte. „Konzentrierter Tod. Ich wüßte gern …“
    „So messen manche Menschen den Fortschritt.“ Harskaris kühle Stimme, bernsteingefärbt, beendete ihr Nachdenken. „Am wirkungsvolleren Töten immer größerer Mengen ihrer Mitmenschen.“
    Aleytys spürte eine kalte Übelkeit um den Magen herum, ein schweres Gewicht der Depression auf dem Gemüt. Sie schob die Hände unter die Energiepistole und hielt sie vor sich hin. „Was soll ich mit diesem verdammten Ding machen?“
    Harskari blinzelte mit ihren bernsteingelben Augen. „Warum hast du es dir aus diesem Raum geholt?“
    „Ich weiß nicht. Ich weiß nicht einmal, warum überhaupt irgend etwas in der letzten Nacht passiert ist.“
    „Tja.“ Sie überlegte einen Augenblick, dann nickte sie. „Du mußt es verstecken. Du hast es aus einem ganz bestimmten Grund herausgeholt, vergiß das nicht; wahrscheinlich wirst du später einen Nutzen dafür finden. Aber wenn es die Kipu in deinem Besitz findet …“
    „Nein.“ Wieder fröstelte Aleytys.
    Die purpurnen Augen öffneten sich, und Shadith sprach mit einer ruhigen Endgültigkeit, die jede Widerrede ausschloß. „Nirgends im Mahazh, zu viele Sensoren. Dort oben.“
    „Wo?“
    „Die Klippe. Siehst du den schmalen Vorsprung, ein wenig höher als das Dach des Mahazh?“
    Aleytys suchte

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