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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Wächterin diese Geste nicht sehen konnte. „Es ist dunkel dort draußen.“
    Die Wächterin knallte die Hacken zusammen. „Wir müssen es versuchen, Damiktana.“
    „Ha.“ Aleytys wischte sich das Gesicht mit dem Laken ab. „Ruf die Kipu.“
    „Damiktana …“
    Die Sabutim marschierten in das Zimmer zurück und unterbrachen sie. Die Saydi-Resh drehte sich voller Erleichterung zu ihnen um. „Nun?“
    „Nichts, Elu Resh.“
    „Nichts? Die Mauerwachen?“
    „Haben nichts gesehen.“
    „Ihr habt das gesamte Grundstück durchsucht?“
    „Im, Elu Resh.“
    „Im. Kehrt auf eure Posten zurück.“
    Erleichtert, stumm salutierte das Trio und schritt aus dem Raum.
    Aleytys zog die Robe wieder um sich. Sie trat in die Mitte des Raumes und wartete, bis die Saydi-Resh das Bett umrundet hatte. „Ruf die Kipu“, wiederholte sie scharf.
    „Ja, Damiktana.“ Die Wächterin gab sich geschlagen und betätigte den Rufer. Nach mehreren Rufen erklang die ärgerliche Stimme der Kipu ähnlich dem gereizten Sirren einer Mücke. „Ihr habt hoffentlich etwas Gutes zu melden?“
    „Rab’Kipu, die Damiktana.“
    „Schon wieder! Was ist passiert?“
    „Etwas kam aus ihrem Zimmer in den Korridor hinausgehuscht, kehrte dann Sekunden später zurück.“
    „Etwas? Was?“
    „Ich weiß es nicht. Wir konnten nur einen flüchtigen Blick auf ein Schattending erhaschen. Keine Gestalt, die wir erkennen konnten. Es hat sich so schnell bewegt, daß es verschwunden war, bevor wir eine Chance hatten, irgend etwas zu tun. Wir haben das Zimmer der Damiktana sowie das Gartengrundstück durchsucht, jedoch nichts gefunden. Die Damiktana bestand darauf, daß ich Euch rufe.“
    „Ah.“ Es gab einen Augenblick Stille. „Kehrt auf Euren Posten zurück. Ich bin sofort unten.“
    „Im, Rab’Kipu.“ Die Wächterin schaltete den Kommunikator aus, verbeugte sich kurz vor Aleytys und schritt dann so schnell wie möglich, jedoch ohne zu rennen aus dem Raum, hielt sich verzweifelt an ihrem angegriffenen Stolz fest.
    Shadith öffnete ihre Augen und lachte. „Als hättest du eine Nadel in ihren Ballon gestochen.“
    „Du hast gut lachen. Ich muß mich ihrer Herrin stellen. Konnte sie uns mit diesen ihren verdammten elektronischen Augen folgen?“
    „Ungenügende Informationen, Liebes. Wir müssen abwarten und sehen.“
    „Ha! Nun, Harskari, wäre ich zu anlehnungsbedürftig, wenn ich in dieser Angelegenheit um deine Hilfe bitten würde?“
    „Welche Art Hilfe brauchst du? Sei genauer“, stieß Harskari kräftig hervor.
    „Rat. Vo n dir. Von euch allen. Erinnert mich ständig daran, daß diese Wesen einer anderen Rasse angehören. Daß ich mich nicht wirklich auf meine Eindrücke von ihren Empfindungen verlassen kann. Ihr alle hattet Erfahrung im Umgang mit Fremdrassen. Ich verhalte mich immer wieder so, als würden sie so fühlen wie ich, genauso denken wie ich, ich weiß, es ist ein Fehler, aber ich mache ihn immer wieder. Bevor ich in die Falle gehe, gebt mir einen Tritt, ja? Und wenn euch etwas einfällt, irgend einem von euch, laßt es mich wissen, ja?“
    „Gut. Eine legitime Bitte.“ Harskari lächelte. „Wir werden auf dich aufpassen.“
    „Danke.“ Als sich Aleytys auf dem Stuhl niederließ, glitt die Schiebetür des Lifts auf, und die Kipu trat in den dunklen Raum. Sie runzelte die Stirn, schlug mit der Handfläche auf den Lichtschalter; das Licht flammte auf. Die Kipu schritt auf Aleytys zu.
    „Nun?“
    Stumm hob Aleytys die Hand, dann drückte sie auf ihren Gürtel. Die Kipu runzelte erneut die Stirn.
    „Warum?“ schnauzte sie.
    „Schon gut.“ Aleytys zuckte mit den Schultern und faltete die Hände im Schoß. „Wenn du es auf Band haben willst.“
    „Was?“
    „Unseren kleinen Schwatz von vorhin. Weißt du noch?“
    „Ach so.“ Die Kipu trat forsch von ihr weg, bis sie drei Meter Distanz zwischen sich und Aleytys gebracht hatte. Dann drückte sie wieder auf den Kommunikator.
    „Das reicht?“ Aleytys faßte den schwarzen Kasten mit wachsender Neugier ins Auge.
    „Erledigt.“ Die Kipu verschränkte die Arme vor dem flachen, harten Brustkorb. „Nun. Was hast du mir zu sagen?“
    „Der Auftrag ist erledigt.“
    „Was!“
    „Ich habe meinen Teil erfüllt. Ich erwarte als Gegenzug das gleiche von dir.“ Sie blickte auf die Hände hinunter, streckte dann hastig die zitternden Finger unter die Beine. Sie hob kalte Augen, betrachtete die vor ihr stehende Nayid. „Ich vertraue dir, Kipu. Soweit ich dir vertrauen

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