Isabellas Unterwerfung
letzten beiden Joghurts.
Du hättest auf den Markt gehen sollen, statt zu joggen und dich blöd anmachen zu lassen , schalt sie sich. „Lucian, Lucian, du bringst mich ganz schön durcheinander.“ Mit einem Lächeln im Gesicht legte sie ein dezentes Make-Up auf und sang lautstark zu Barbara Streisands „Something’s Coming“ mit. Das Läuten der Gegensprechanlage hätte sie fast überhört.
„Mr. Green ist da“, sagte Clarence und wirkte distanziert.
„Ich komme runter, Clarence.“
Warum sollte Clarence Lucian nicht mögen? Sie kennen sich doch gar nicht. Du suchst nur einen Grund, um deine Angst zu rechtfertigen. Er ist faszinierend und aufregend und nett und … Geh einfach das Risiko ein, verletzt zu werden. Einsamer als vorher kannst du nicht werden. Mit dieser Entscheidung im Kopf und im Bauch trat sie aus dem Aufzug und sah in ein strahlendes Lächeln. Lucian trug eine schwarze Jeans, ein weinrotes Hemd und ein schwarzes Jackett.
Isabella riss die Augen weit auf. „Oh nein, das geht auf keinen Fall. Ich zieh mich schnell um.“
Lucian lachte laut. „Ich freue mich auch, dich zu sehen. Du siehst wunderbar aus, und für einen Garderobenwechsel haben wir keine Zeit.“ Er griff nach ihren Händen und küsste ihre Fingerspitzen.
„Aber das sieht aus, als würden wir im Partner Look ausgehen. Das ist albern.“
„Mir ist das völlig schnuppe, und außerdem habe ich die schönste Frau New Yorks an meiner Seite. Was soll da groß schiefgehen?“
„Spinner“, lachte sie. All ihre Zweifel und Bedenken waren wie fortgeweht. In seiner Nähe fühlte sie sich frei und unbefangen. Er gab ihr ein Gefühl der Sicherheit, dass sie seit dem Tod ihrer Großmutter nicht mehr gespürt hatte.
Clarence hielt ihnen die Tür auf. „Einen schönen Abend, Ms. Isabella.“
„Danke, Clarence, den werde ich bestimmt haben“, lachte sie ihn überschwänglich an.
„Wie war dein Tag?“, fragte Lucian, als sie im Wagen saßen.
„In der Galerie war die Hölle los. Ganz New York scheint plötzlich S/M für sich zu entdecken.“
Lucian grinste und Isabella wurde etwas unbehaglich zumute. Sie hatte so viele Fragen und traute sich nicht, auch nur eine davon zu stellen.
„Wo wollen wir denn hin?“, wechselte sie das Thema.
„Am Broadway ist heute eine Premiere. Ich dachte mir, dass könnte lustig werden.“
„Woher hast du so schnell Karten für eine Premiere bekommen?“
„Der Intendant ist Stammgast in meinem Restaurant“, grinste Lucian. Ganz ohne Arroganz kamen die Worte über seine Lippen. Seine Stärke und Autorität faszinierten sie. Verstohlen betrachtete sie ihn von der Seite.
„Lucian?“, fragte sie etwas scheu.
Er warf ihr einen fragenden Blick zu, bevor er sich wieder auf den Verkehr konzentrierte. „Ja?“
„Diese ganze Dominanzsache …“ Isabella schluckte. „… was wirst du mit mir tun, wenn ich mich darauf einlasse?“
Er griff nach ihrer Hand, die kalt und zitternd in ihrem Schoß lag. „Nichts, was du nicht willst, Isabella. Ich habe nicht vor, über dich herzufallen und dir meinen Willen aufzuzwingen. So läuft das nicht. Wenn es so weit ist, werden wir darüber reden. Okay?“
Ihr flatterndes Herz ließ Erleichterung nicht aufkommen. Seine Worte beunruhigten und erregten sie. Eigentlich wollte sie ja, dass er über sie herfiel, ihr keine Zeit zum Denken ließ, aber sie hatte auch Angst. Nicht nur vor seiner Dominanz, sondern auch davor, dass sie wie immer keine Erfüllung fand.
Die Wärme seiner Hand beruhigte sie etwas.
„Wir sind da“, hörte sie ihn sagen. Tatsächlich standen sie vor dem Theater und ein junger Mann öffnete die Tür. Lucian gab ihm seinen Autoschlüssel und bot Isabella seinen Arm an. „Ms. Steen, geben Sie mir die Ehre?“
Sie musste lachen und ihre Sorgen und Ängste rückten in den Hintergrund. Mit einem erfahrenen Lehrer brauchen Sie sich vor nichts zu fürchten , hörte sie seine Worte in ihrem Kopf. Isabella griff nach seinem Arm und hakte sich bei ihm unter. Jesse hatte gesagt, er wäre der beste Dom, den er kannte, und sie würde sich auf das Urteil ihres Freundes verlassen und auf ihren Instinkt, der ihr sagte, dass sie Lucian vertrauen konnte.
Das neue Stück war unglaublich lustig. Es ging um eine Dreiecksbeziehung mit vielen Irrungen und Missverständnissen. Isabella liefen die Tränen vor lauter Lachen.
Als sie vor dem Theater auf Lucians Wagen warteten, legte sie ihre Hand auf seine Brust. „Das war zu köstlich. Da kann man
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