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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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sagen. Ich bin gestern Mittag zum Fischen gefahren und erst
vor einer halben Stunde zurückgekommen.«
    »Gibt es
Zeugen, die bestätigen können, dass Sie da waren? Beim Fischen, meine ich.« Max
blickte kurz von seinem Telefon auf.
    »Nur die
Fische. Aber die sind ja bekanntlich stumm.« Holzer kippte den Inhalt seines Glases
in einem Schluck hinunter und setzte sich wieder in seinen Sessel.
    Max musste
grinsen, ohne es zu wollen. Er wählte Franz’ Nummer.
    »Servus,
Franz. Max hier. Herr Holzer ist gerade in sein Studio gekommen. Ich bin bei ihm.
Habe mich schon ein wenig mit ihm unterhalten. Er war seit gestern Mittag beim Angeln,
behauptet er. Aber du willst ihn sicher auch noch sprechen. Habe ich recht?«
    »Hast du,
Max«, beeilte sich Franz. »Ich komme gleich zu euch raus. Warte bitte solange dort
auf mich. Nur damit der gute Mann nicht gleich wieder zum Angeln fährt. Übrigens,
Anneliese ist wieder da. Moni hat vorhin angerufen und es mir gesagt.«
    »Na also.
Die war bestimmt mit ihrem neuen Lover unterwegs. Und da macht Moni so ein Theater.
Herrschaftszeiten.«
    »Ja mei.
So ist das halt. Bis gleich, Max.«
    »Bis gleich,
Franzi.«
    Sie legten
auf. Max schob das Handy in seine Hosentasche zurück. Holzer stierte währenddessen
nur vor sich hin. Schaut so etwa einer aus, der seinen Partner umgebracht hat, fragte
sich Max. Der ist doch allem Anschein nach fertig mit der Welt. Oder?
    »Tja, Herr
Holzer. Tut mir leid um Herrn Nagel«, sagte er. »Aber so ist das Leben nun mal.
Es endet mit dem Tod. Und wer weiß? Vielleicht haben Sie Ihren Partner ja sogar
eigenhändig umgebracht.« Er setzte sich in einen der Besucherstühle und beobachtete
den braungebrannten Produzenten neugierig. Natürlich wusste er, dass eine überraschende
Provokation bereits manchen noch so guten Schauspieler aus dem Konzept gebracht
hatte.
    »Was sagen
Sie da? Ich soll meinen Daniel umgebracht haben? Ja, so ein Schmarrn. Wer will denn
das wissen? Sie vielleicht? Oder die Kripo?« Holzer nahm aufgebracht eine Zigarre
aus dem hellbraunen Holzkästchen auf seinem Schreibtisch und zündete sie an. Dann
schenkte er sich noch mal einen großen Cognac ein.
    Fehlt nur
noch, dass er einen Haufen Koks auf den Tisch schüttet, dachte Max. Bestimmt hat
er welches. Er ist doch Musikproduzent. Die haben alle Koks. Oder? Na ja. Alle wohl
nicht. Oder doch?
    »Niemand
weiß, ob Sie Ihren Partner tatsächlich umgebracht haben, Herr Holzer. Aber vielleicht
hatten Sie ja Streit mit ihm. Ein Wort gab das andere und dann, zack. Kann doch
sein.«
    »Denken
Sie doch, was Sie wollen. Ich war’s auf jeden Fall nicht. Schauen Sie lieber mal
bei Ratgeber vorbei. Mit dem wollte sich Daniel gestern noch treffen. Als ich wegfuhr,
hat Daniel auf jeden Fall noch gelebt. Fragen Sie doch Frau Meierling, ob das stimmt.
Die war zu dem Zeitpunkt nämlich noch hier.« Holzer machte einen tiefen Lungenzug
und hustete.
    Wollte er
nur die Schuld auf Ratgeber schieben? Oder stimmte das, was er sagte?
    »Frau Meierling
wird auf jeden Fall von der Polizei befragt. Und wenn sie Ihre Aussage bestätigt,
haben Sie nichts zu befürchten. Andererseits hätten Sie aber auch zuerst den Mord
begehen und danach vom Tatort aus nach Österreich fahren können.«
    »Ich bin
aber direkt gefahren.«
    »Na, dann
ist doch alles bestens.«
    »Schmarrn.
Nichts ist bestens. Mein Partner ist tot. Jetzt kann ich den ganzen Laden alleine
schmeißen.«
    Sie saßen
sich eine Weile lang schweigend gegenüber. Holzer stützte seine Ellenbogen auf der
Schreibtischplatte auf und legte den Kopf in seine Hände. Dann lehnte er sich in
seinem Stuhl zurück und unterbrach die Stille.
    »Die Sache
mit Herrn Brummers Liedern wird übrigens so schnell wie möglich erledigt«, versprach
er mit rauer Stimme. »Das dürfen Sie ihm gerne ausrichten. Es wäre sicher auch in
Daniels Sinne gewesen.«
    »Aha. Ich
dachte, das läuft schon.«
    »Teils.
Es fehlt aber noch meine Unterschrift. Ich schicke das Schreiben noch heute Nachmittag
an die GEMA.«
    »Das klingt
sehr vielversprechend.« Max lächelte misstrauisch. Da bin ich aber mal gespannt.
Wer so lange mit Betrügereien auf freiem Fuß geblieben ist, hat jede Finte drauf.
Aufgepasst, Raintaler. Holzauge, bleib wachsam.
    »Was soll’s?
Eigentlich kann ich es auch gleich machen«, meinte Holzer. »Was erledigt ist, ist
erledigt, hat Daniel immer gesagt.« Er stand auf, unterschrieb einen Zettel mit
dem Briefkopf des Studios, der in seiner Ablage obenauf gelegen

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