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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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erwähnte er nichts. Warum sollte er auch.
    »Danke.
Bis gleich, Max.«

28
     
    Max blieb noch eine Weile auf dem
Parkplatz stehen. Er hätte noch gar nicht fahren können, soviel ging ihm durch den
Kopf. Drei Mordverdächtige, rekapitulierte er. Holzer, Ratgeber und eventuell ein
noch unbekannter Liederdieb. Alle drei könnten ein überzeugendes Motiv für den Mord
an Nagel gehabt haben. Der große Unbekannte könnte mehr Geld von Nagel gefordert
haben, da Ratgeber hierfür nicht mehr zur Verfügung stand, und darüber war es dann
zu einem tödlichen Streit gekommen. Ratgeber könnte Nagel aber auch in einem Streit
um die Rechte an Heinz’ Liedern erschlagen haben oder generell wegen etwaiger Differenzen
bezüglich ihrer gemeinsamen Gaunereien. Und Holzer könnte genau denselben Grund
gehabt haben. Na, dann streng dich mal an, würde Monika jetzt sagen.
    Herrschaftszeiten,
Monika. Die hatte er ganz vergessen. Warum rief sie eigentlich nicht zurück? Wahrscheinlich
war sie immer noch beleidigt wegen der Sache mit Anneliese. Immer dieses Gezicke.
Sollte er sie noch einmal anrufen? Warum nicht. Dann war die leidige Angelegenheit
wenigstens aus der Welt. Er setzte sich in sein Auto und wählte ihre Handynummer.
Zuhause war sie bei diesem Sonntagswetter sicher nicht zu erreichen. Noch dazu jetzt,
wo Anneliese zurück war. Bestimmt trieben sich die beiden irgendwo in der Stadt
herum. Essen, Kaffee, Shoppen. Das war hundertprozentig ihr Stundenplan für den
Nachmittag. Genau in dieser Reihenfolge. Sie meldete sich nach dem zweiten Klingeln.
    »Servus,
Max. Was gibt’s?«
    Aha. Knapper,
neutraler Tonfall. Sie war also immer noch sauer. Egal. Er blieb trotzdem freundlich.
    »Servus,
Moni. Geht’s dir gut? Ich habe gehört, dass Anneliese wieder da ist.«
    »Ja, ist
sie. Du hast noch mal Glück gehabt.«
    »Wieso ich?«
    »Ganz einfach.
Weil dir meine Sorgen wegen ihr egal waren. Wenn ihr wirklich etwas passiert wäre,
hätte ich nie wieder mit dir geredet. Soviel ist sicher.«
    Das war
ja wohl der Hammer. Höchst erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit einem
immer wieder die abartigsten Vorwürfe um die Ohren gehauen wurden.
    »Jetzt mach
aber mal halblang, Moni«, protestierte er. »Ich glaube, du verdrehst da was. Bloß
weil ich noch abwarten wollte, wie man das bei solchen Vermisstensachen normalerweise
macht, heißt das noch lange nicht, dass mir deine Sorgen egal waren. Wie kommst
du denn bloß auf so einen Schmarrn?« Er zog ärgerlich die Brauen zusammen. Selbst
wenn ihm ihre Sorgen egal gewesen wären, woher hätte sie es denn wissen wollen.
Gesagt hatte er jedenfalls nichts in der Richtung. Oder doch? Nein. Ganz bestimmt
nicht. Das hätte er gewusst. Also so was. Frechheit.
    »Gar kein
Schmarrn, Max«, tönte es in vorwurfsvollem Ton von ihr zurück. »Und eigentlich erwarte
ich im Moment eine Entschuldigung von dir und nicht schon wieder deinen pampigen
Expolizistenton.«
    »Was? Das
wird ja immer besser. Jetzt soll ich mich auch noch für deine Panikmache und Hysterie
entschuldigen?« Max bekam einen roten Kopf. Wie konnte ein Mensch nur so ungerecht
sein. Ja, Herrschaftszeiten. Die war wohl komplett verrückt geworden.
    »Und was
für einen pampigen Expolizistenton meinst du eigentlich, du blöde Kuh?«, fuhr er,
immer lauter werdend, fort. »Ich rede ganz normal und sachlich mit dir. Bis jetzt
jedenfalls.«
    »Na gut,
wenn du dich nicht entschuldigen willst, lass es halt bleiben, dämlicher Hornochse«,
schnarrte sie beleidigt.
    »Aber die
nächsten Tage brauchst du gar nicht wieder bei mir anzurufen. Da habe ich nämlich
keine Zeit für dich.«
    »Sag mal,
dir geht’s wohl zu gut?« Es reichte. Irgendwann war Schluss. Er war ein geduldiger
Mensch. Aber was zu viel war, war zu viel. »Pass auf. Ich sag dir jetzt mal was,
Moni. Du kannst mich mal. Und zwar gründlich. Okay? Servus.«
    Er legte
stinksauer auf. Fast hätte er vor Wut sein Handy aus dem Auto geworfen. Ja, war
die denn komplett wahnsinnig geworden? Pampiger Ton! Die hatte doch einen Vogel.
Seit wann hatte er einen pampigen Ton drauf? Na warte. Wenn sie sich dafür nicht
entschuldigte, konnte sie ihn endgültig gern haben. Er ließ sich doch nicht verarschen.
Erst erzählte sie ihm jahrelang immer wieder von den Vorteilen einer freien Beziehung
und dass sie nun mal tun können müsse, was sie wolle, und dabei ließ sie ihn dann
auch noch wochenlang links liegen, und jetzt das hier. Die war doch echt total plemplem.
Bloß weil er einmal

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