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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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nach dem dritten Läuten. Er klang völlig außer Atem.
    »Grüß Gott,
Herr Holzer. Irene Meierling hier.«
    »Frau Meierling«,
blökte er genervt. »Was wollen Sie denn noch?«
    »Ich will
meine Papiere, Herr Holzer. Ich brauche meine Lohnsteuerkarte.«
    »Da werden
Sie schon bis nach dem nächsten Ersten warten müssen. Ihr Restgehalt von diesem
Monat ist ja noch gar nicht verbucht.«
    »Aber Sie
haben doch gesagt …«
    »Ich weiß«,
unterbrach er sie schroff. Er schien es sehr eilig zu haben.
    »Ich sagte,
Sie könnten sich Ihre Papiere gleich heute abholen. Aber mein Steuerberater ist
da anderer Meinung. Und schließlich macht der Ihre Lohnabrechnung.«
    »Na gut,
dann warte ich noch. Und wann kann ich meine privaten Sachen abholen.«
    »Was für
private Sachen?«
    »Ich habe
noch jede Menge Zeug wie Stifte, Fotos und so weiter im Studio. Unter anderem auch
meine Kamera.«
    »Nun, das
ist heute ganz schlecht, Frau Meierling. Ich muss für ein paar Tage verreisen«,
blaffte er. »Und ehrlich gesagt habe ich jetzt auch gar keine Zeit mehr, mich weiter
mit Ihnen zu unterhalten. Melden Sie sich Ende nächster Woche wieder. Dann bekommen
Sie alles.« Er legte auf, noch bevor Irene etwas erwidern konnte.
    »Arroganter
Depp!«, wandte sie sich an Max. »Er muss anscheinend für ein paar Tage verreisen.
Darf er das überhaupt, wenn er unter Mordverdacht steht, wie Franzi gemeint hat?«
    »Natürlich
nicht«, erwiderte er. »Aber ich befürchte, dass ihm das egal ist. Ich rufe Franzi
gleich mal an.«

31
     
    Franz kam mit Blaulicht angerast.
Er bremste neben dem auf dem Gehsteig wartenden Max scharf ab und stieß die Beifahrertür
auf.
    »Auf geht’s,
Herr Privatdetektiv«, rief er ihm vom Fahrersitz aus zu. Max sprang zu ihm hinein.
Er hatte Irene versprochen, sich so bald wie möglich bei ihr zu melden. Sie hatte
ihn zum Abschied lang geküsst und ihn gebeten, gut auf sich aufzupassen. Kein Problem,
hatte er ihr geantwortet. Unkraut vergeht nicht. Dann war er mit verliebtem Herzen
und voller Vorfreude auf die Jagd nach Holzer hinuntergegangen. Franz raste wie
der Teufel. Er schaltete seine Sirene ein und überfuhr jede rote Ampel auf dem Weg.
Zuerst ging es die langgestreckte Kurve unter dem mittleren Ring zum alten 60er-Stadion
hinauf, in dem seit dem Bau der Arena im Norden Münchens keine 60er mehr spielten.
An der Ampel bogen sie rechts ab und fuhren von da an immer geradeaus durch Harlaching
hindurch. Dann sausten sie am Harlachinger Krankenhaus und an den Bavaria Filmstudios
vorbei nach Grünwald hinein.
    Keine zehn
Minuten nach ihrer Abfahrt bei Irenes Haus standen sie vor Holzers Villa in einer
kleinen Seitenstraße nahe dem Isarhochufer. Sie stiegen schnell aus und rannten
zu seinem Gartentor hinüber. Während Franz Sturm läutete, bemerkte Max aus den Augenwinkeln,
wie ein Mercedes mit dem Nummernschild einer Leasingfirma aus der Garageneinfahrt
nebenan kam. Er sah genauer hin und meinte Holzer darin zu erkennen. Und tatsächlich.
Als der Wagen an ihnen vorbeikam, gab es keinen Zweifel mehr. Was tat er denn da
drüben? Er wohnte doch hier? Wahrscheinlich eine gemeinsame Tiefgarage.
    »Da sitzt
er! In dem blauen Mercedes!«, rief er Franz zu. Sie spurteten zu Franz’ klimagekühltem
BMW zurück und sprangen hinein. Als sie wieder in die Nähe der Hauptstraße kamen,
sahen sie gerade noch, wie Holzer nach rechts abbog.
    »Wo fährt
der denn hin?«, wunderte sich Franz. »Zum Flughafen geht es doch in die andere Richtung,
nach Norden. Oder will er etwa zum Golfspielen nach Straßlach?«
    »Keine Ahnung.
Du bist der Hauptkommissar. Vielleicht will er nur Einkaufen gehen oder ein paar
Besinnungstage im Kloster Schäftlarn verbringen.«
    »Im Ernst,
Max. Der muss uns doch gesehen haben. Also flieht er vor uns. Was meinst du?«
    »Denke ich
auch. Und damit macht er sich selbst zum Hauptverdächtigen in Sachen Nagelmord.«
Max hielt sich fest.
    Holzer fuhr
wie ein Henker. Und Franzi stand ihm, was das betraf, in nichts nach. Hoffentlich
bekam Max keinen Herzinfarkt bei der lebensgefährlichen Raserei. Oder noch schlimmer,
Franzi wurde vom Herzkasper ereilt. Dann wären sie wohl alle beide auf der Stelle
tot. Herrschaftszeiten.
    »Haut der
ab, dieser Volldepp. Dabei konnten wir ihm ohne Geständnis nicht das Geringste nachweisen.«
Franz schüttelte den Kopf, während er mit über 100 Sachen einen Kleintransporter
überholte. »Sein Jaguar war sauber und auch an Nagel waren keine Fingerabdrücke
von ihm zu

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