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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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parat, um die Bestellungen entgegenzunehmen.
    Was war
denn das hier? Eine Auffangstation für arbeitslose Topmodels? Max staunte nicht
schlecht. Vier scharfe Blondinen, eine hübscher als die andere, und jeder am Tisch
hatte gute Laune. Herrschaftszeiten. Da schmeckte es doch gleich doppelt so gut.
Er bestellte ein Bier, Irene eine Weißweinschorle.
    Als sie
kurz darauf mit den beiden Paaren am Tisch ins Gespräch kamen, kam heraus, dass
die zwei Frauen früher tatsächlich als Models gearbeitet hatten. Max und Irene stellten
sich den anderen vor. Anschließend trank und scherzte man miteinander, bis es 23:00
Uhr war und der Wirt den kleinen Biergarten wegen der Nachbarn schließen musste.
Max bezahlte ihre Rechnung. Dann verabschiedeten sie sich von den anderen und verließen
das Lokal in nördlicher Richtung. Kurz bevor sie die zweite Querstraße kreuzten,
hörten sie Musik und Gelächter von rechts.
    »Das sind
die Jungs von der kleinsten Brauerei Münchens«, klärte Irene ihn auf. »Die feiern
wohl noch. Magst du noch ein Bier bei denen trinken? Schmeckt echt gut.«
    »Ich kenne
das Bier. Naturtrüb. Schmeckt wirklich super. Aber eigentlich würde ich jetzt lieber
zu dir …« Max drehte sich zu ihr und gab ihr ein Küsschen. Er kannte nicht nur das
Bier, sondern auch die Betreiber der winzigen Untergiesinger Garagenbrauerei, weil
sie ›Monikas kleine Kneipe‹ mit ihrem leckeren Bier belieferten. Und wenn er ihnen
jetzt mit Irene im Arm begegnete, wäre das saublöd. Wegen Monika und wegen Irene.
Und wegen ihm selbst natürlich auch. Logisch.
    »Alles klar.
Verstehe. Da muss das Bier halt mal warten. Auch wenn es noch so lecker ist.« Sie
lächelte geschmeichelt und gab ihm ein Küsschen zurück.
    »Genau.«
    Wenig später
standen sie vor Irenes Altbau. Sie sperrte auf und sie gingen hinein. Das Licht
im Treppenhaus funktionierte nicht. Lachend und sich gegenseitig stützend tasteten
sie sich zu ihrer Wohnung hinauf. Nicht ohne dabei ein paar mal lautstark mit ihren
glatten Sohlen von den frisch gebohnerten Stufen abzurutschen. Als sie etwas später
trotzdem heil und unversehrt in ihrem Wohnzimmer standen, zogen sie sich in blindem
Einverständnis aus, eilten nach nebenan ins Bett und liebten sich. Innig und zärtlich
zugleich. Bis sie beide nicht mehr konnten. Dann holte Irene eine Flasche Wein und
zwei Gläser, legte sich wieder zu ihm und sie redeten.
    »Ich war
wirklich sauer auf dich«, gestand sie. »Wie kann er mir nur so wenig vertrauen,
habe ich mich wieder und wieder gefragt.«
    »Glaube
mir, Irene. Ich wollte dich bestimmt nicht verletzen. Aber die alten Kripogewohnheiten
legt man anscheinend nie ganz ab.«
    »Franz hat
das auch gesagt. Na gut. Dann ist es halt so. Einmal Bulle, immer Bulle. Richtig?«
    »Richtig.
Außerdem hast du mir auch einiges verschwiegen. Zum Beispiel, dass du bei Holzer
und Nagel gekündigt hast oder das mit deinen reichen Eltern. Stimmt’s?«
    »Stimmt,
Max. Aber ich habe schon ein paarmal schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht,
die nur mein Geld wollten.«
    »Waren die
blind?« Sie bekam einen roten Kopf und küsste ihn.
    »Du bist
süß. Danke«, meinte sie dann. »Das mit der Kündigung hätte ich dir übrigens schon
noch gesagt. Aber bis du angerufen hattest, herrschte ja Funkstille zwischen uns.«
    Sie öffnete
sich jetzt immer mehr und erzählte, wie schon auf dem Heimweg, weiter von sich.
Von ihrem ersten Freund vor zehn Jahren, der sie mit seiner Laschheit wahnsinnig
gemacht hätte. Aber sie wäre so verliebt in ihn gewesen, dass sie sich zuerst einfach
nicht von ihm trennen konnte. Bis sie es dann schließlich doch tat. Unter großen
seelischen Schmerzen.
    »Er war
Musiker wie du«, sagte sie. »Hatte eine echt vielversprechende Karriere vor sich.
Ein Majorlabel hatte ihm einen Plattenvertrag angeboten. Und was hat der Blödel
gemacht? Er hat ihnen gesagt, dass er grundsätzlich keine Knebelverträge unterschreibe,
und dass sie sich ihr Angebot sonstwohin stecken könnten. Heute jobbt er, soviel
ich weiß, als Taxifahrer und ist wahrscheinlich todunglücklich.«
    »Ja mei,
so geht’s. Hat er denn danach nie wieder nach einer Plattenfirma gesucht?« Max strich
ihr behutsam ein paar Locken aus dem Gesicht.
    »Ein Jahr
später hat er noch einmal ein ähnliches Angebot bekommen, es aber wieder nicht angenommen.
Schon schlimm, wie sich manche Leute selbst im Weg stehen.« Sie seufzte tief.
    »Oder sie
haben eben Prinzipien. Was an sich auch nichts Verwerfliches

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