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Isarbrodeln

Isarbrodeln

Titel: Isarbrodeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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auch welche?«, fragte sie ihn.
    »Na, klar. Aber wo hast du die denn her? Ich bin gerade extra in den Supermarkt gegangen, um welche zu holen. Und wo kommen auf einmal der Schinken und der Emmentaler her?«
    »Schon mal was von dem altmodischen Wort Speisekammer gehört?«
    »Ach du Schande. Daran werde ich mich nie gewöhnen. Die habe ich natürlich wieder mal total vergessen. Na gut, dann habe ich jetzt wenigstens etwas für meinen eigenen Kühlschrank daheim.« Er hob kurz die große Plastiktüte in seiner Hand in die Luft und stellte sie neben der Tür auf dem hell gefliesten Boden ab.
    »Lieb von dir, dass du extra beim Einkaufen warst. Ich dachte schon, du wärst abgehauen.«
    »Und wozu hätte ich dann für zwei Leute decken sollen?«
    »Stimmt auch wieder, Herr Exkommissar.« Sie kam mit den Rühreiern an den Tisch und verteilte sie auf ihre Teller. Dann stellte sie die heiße Pfanne auf den Herd zurück, zog die gläserne Kaffeekanne aus der Maschine und setzte sich damit zu ihm.
    »Ich glaube, die nächsten zwei Wochen brauche ich wirklich mal verstärkt Sport und keinen Alkohol«, meinte er, als er gierig den ersten Bissen seiner Rühreier verschlungen hatte.
    »Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Du becherst zurzeit ja fast wie in alten Zeiten.«
    »Immerhin ist Giovanni tot, Monika. Und das ist schließlich eine Extremsituation. Da kann es schon mal vorkommen, dass man einen Schluck zu viel erwischt.« Muss sie mich eigentlich andauernd zurechtweisen? Ich bin doch kein Kleinkind.
    »Einen Schluck zu viel? Dass ich nicht lache. Eher ein Fass zu viel.« Sie klopfte ihm mit der flachen Hand auf den Bauch.
    »Ja, ja. Ist ja schon wieder gut. Ich habe es ja schon selbst zugegeben. Können wir jetzt friedlich frühstücken oder wollen wir weiter meine ach so schlimmen Verfehlungen diskutieren?«
    »Du hast doch damit angefangen.«
    Das gibt es doch nicht. Muss sie immer das letzte Wort haben? Herrschaftszeiten noch mal.
    »Stimmt. Darf ich dann auch wieder damit aufhören?«
    Gut gebrüllt, Raintaler. Das sollte sie endlich zum Schweigen bringen.
    »Klar. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich damit aufhören muss.«
    Ja, verdammt noch mal. Ich glaub, ich spinn. Merkt die blöde Kuh eigentlich nie, wann sie den Bogen überspannt? Da holt man extra noch Semmeln und Brotaufstrich und zur Belohnung darf man sich nur Vorwürfe anhören. Und Frechheiten! Er bekam ein knallrotes Gesicht, stand ruckartig auf, zog seine schwarze Lederjacke an und hob seine Plastiktüte vom Boden auf.
    »Wir telefonieren wieder, Frau Schindler. Irgendwann! Vielleicht!«, schleuderte er ihr beleidigt entgegen, bevor er hinausstob und die Tür hinter sich zuschlug.
    »Mist. Das hättest du nicht tun dürfen, Monika«, murmelte sie kopfschüttelnd vor sich hin, während er lautstark die Treppen hinunterpolterte. »Wo er doch sowieso immer so empfindlich ist. Und dann auch noch der Kater und der Stress mit der Beerdigung und der Mörderjagd. Am besten rufst du ihn später mal an und entschuldigst dich. So was Blödes aber auch.«
    Max warf auch die Haustür unten mit einem kräftigen Schwung ins Schloss und stapfte Richtung Innenstadt. So eine dumme Sau. Immer kommt sie mir mit ihren Scheißvorwürfen, schimpfte er in Gedanken. Höchste Zeit für eine Sendepause. Ich melde mich die nächste Zeit jedenfalls nicht bei ihr. Vielleicht merkt sie dann endlich mal, was sie an mir hat. Oder auch nicht. Ist mir langsam wirklich scheißegal. Herrschaftszeiten. Auf jeden Fall besuche ich jetzt erst mal Franzi. Der wartet sicher schon im Büro auf mich. Wegen der Computerbilder. Das hatte er gestern noch mitbekommen. Und auch, dass Franz in den Kanal gefallen war. Alles, was danach gewesen war, wusste er nicht mehr so genau.
    Nach einer Dreiviertelstunde Weges durch die morgendlich kühle Frühlingsluft hatte er seine ehemalige Arbeitsstätte erreicht. Er grüßte den diensthabenden Pförtner, der ihn immer noch erkannte, und stieg in den zweiten Stock des grauen Gebäudes hinauf, wo die Abteilung für Mord und Gewaltverbrechen ihre Büros hatte. Schwer schnaufend klopfte er an Franz’ Tür.
    »Guten Morgen, mein Lieber. Na, auch so einen dicken Kopf auf?«, begrüßte ihn sein Exkollege, nachdem Max in das mit altmodischen Holzschreibtischen und Blechschränken eingerichtete Zimmer eingetreten war.
    Es roch nach Bohnerwachs und Fensterputzmittel. Pfui, Teufel. Genau derselbe Mief wie früher. Er rümpfte ausgiebig die

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