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Isarbrodeln

Isarbrodeln

Titel: Isarbrodeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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der Art werden wir dieses Problem lösen«, erwiderte Max. »Mach dir keinen Kopf, Clara. Franzi und ich finden den Kerl schon. Ganz sicher. Tschau. Servus, Franzi und Sandra. Und wir zwei sehen uns am Sonntag beim Spiel, Schorsch. In alter Frische. Okay? Hast du übrigens die Trauerbinden bekommen?«
    »Habe ich schon mal irgendwann etwas nicht bekommen?« Der erfolgreiche EDV-Tycoon Georg Schießler sah ihn nur vielsagend an.
    »Natürlich nicht. Wie konnte ich bloß an dir … zweifeln? Herrschaftszeiten. Jetzt wäre mir doch fast das Wort nicht mehr eingefallen. Na, so was. Also dann, Servus.«
    »Servus, Max. Bis Sonntag.«
    Monika hakte sich bei Max ein und hielt seinen Arm gut fest. Nach dem heutigen Tag auf dem Friedhof wollte sie alles, nur nicht, dass ihr berauschter Exkommissar die Isarbrücke hinunterstürzte und sich am Ende noch das Genick brach.
    Giovanni, Giovanni. Einen deiner Mörder haben wir schon, resümierte Max, während sie der anderen Seite des Flusses entgegenstrebten. Aber nur mal angenommen, dass es diese Ganoven aus der ›Bar Verona‹ gar nicht waren? Dann haben wir ihn eben doch nicht. Aber warum hat einer von denen dann gesagt, du hättest es nicht anders gewollt? Und warum haben sie dabei so hämisch gelacht? Oder meinten sie wirklich nicht dich damit, mein toter Freund? War alles nur ein dummer Zufall? Herrschaftszeiten. Hier muss Klarheit rein. Absolute Klarheit. Aber am besten reden wir morgen noch mal drüber. Heute krieg ich das nicht mehr auf die Reihe.
    »Wir sind da, Herr Raintaler.« Monika lehnte Max gegen die Hauswand, damit er nicht umfallen konnte, und öffnete ihre Handtasche, um nach ihrem Schlüssel zu suchen.
    »Soll ich nicht lieber einfach ein Schild raushängen, dass heute wegen Trauerfall geschlossen ist? Was meinst du?«, fragte sie ihn.
    »Gute Idee, Moni. Mit meinem Rausch wäre ich sowieso keine  … äh, Hilfe. Ha! Schon wieder das Wort vergessen. Raintaler, Raintaler. Du alter Wortvergesser. Hi, hi … Aber wenn du willst, kannst du ruhig trotzdem arbeiten, Moni. Ich lege mich solange ins Dings … Wie heißt es noch wieder? … Äh, ins Schlafzimmer rauf. Ganz genau … So heißt das.« Er hatte jetzt den entrückten Blick eines indischen Weisen im Gesicht, der kurz davor war, ein für allemal die Grenze zum Nirwana zu überschreiten.
    »Das könnte dir so gefallen. Nein, nein. Ich lasse das Lokal heute zu und lege mich auch hin. Basta. Nicht nur du hast Bier getrunken, Max. Ich habe auch ein paar Gläser zu viel. Gott sei Dank, da ist er ja.« Sie hielt erleichtert ihren Hausschlüssel hoch.
    »Na gut. Wie du meinst, Frau Schindler. Gehen wir einfach rauf und schlafen.«
    »Aber du schläfst auf der Couch. Ich habe nicht die geringste Lust auf deine Schnarcherei.«
    »Ganz wie du willst, teure Gefährtin. Lass mich nur endlich irgendwo liegen. Okay?« Er legte die Hand auf ihre Schulter und hielt sich wegen des wackeligen Untergrundes gut daran fest.
    »Okay.« Monika sperrte auf und sie stiegen hintereinander die Treppe hinauf. Oben schob sie ihn mit dem Auftrag, sich ausgiebig zu duschen, ins Badezimmer und richtete ihm sein Bett auf der kleinen Gästecouch im Wohnzimmer. Als sie nach zehn Minuten im Bad nach dem Rechten sah, musste sie zuerst grinsen und fing dann lauthals an zu lachen. Er lag mit einem großen knallroten Badehandtuch auf dem Kopf nass und nackt in der Badewanne und schlief. Anscheinend hatte er es gerade noch geschafft, sich zu duschen. Aber der Weg ins Bett war ihm dann zu anstrengend gewesen. Ihr Lachen wurde immer lauter. Bis ihr die Tränen kamen. Dann lachte und weinte sie gleichzeitig. Die ganze Anspannung der letzten Tage fiel von ihr ab. Es ist wirklich nicht immer einfach, stark zu sein, dachte sie. Wie mag es Clara wohl gehen? Ob Georg und die anderen sie noch trösten konnten? Aber warum frage ich sie eigentlich nicht selbst? Sie putzte sich kräftig die Nase, holte sich das Telefon aus dem Wohnzimmer und wählte.
    »Hallo«, meldete sich Clara mit weinerlicher Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Hallo, Clara. Ich bin’s, Moni. Ich wollte nur noch mal hören, wie es dir geht. Sind die anderen noch da?«
    »Nein, Moni, sie sind gerade alle drei nach Hause gefahren. Ich bin wieder alleine.«
    »Ganz alleine!«, fügte sie dann noch hinzu. »Soll ich zu dir rüberkommen?«
    »Nein. Bleib du nur zu Hause und ruh dich aus. Ihr habt mir sowieso alle schon so viel geholfen. Ich trinke noch einen Grappa und warte auf meine

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