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Isarbrodeln

Isarbrodeln

Titel: Isarbrodeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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mehr war es in diesem speziellen Fall auch nicht. Und eine Saubere eingefangen hat er sich noch dazu von mir.«
    Max stand auf und Franz nahm den Hörer seines Telefons aus der Gabel.
    »Also, Servus, alter Freund«, sagte er. »Ich muss weiterarbeiten. Bis die Tage.«
    »Servus, Franzi. Spätestens am Sonntag auf dem Fußballplatz. Du kommst doch zum Anfeuern hin, oder?«
    »Wahrscheinlich schon. Aber ich weiß es noch nicht so genau. Sandra hat da irgendwas von einem Brunch bei einer Bekannten erzählt. Und du weißt ja, wie gern ich esse. Ich sag dir aber auf jeden Fall noch Bescheid.«
    »Alles klar. Gute Besserung mit dem Schnupfen.« Max öffnete die Tür und trat in den leeren Flur hinaus. Jahrelang bin ich hier rauf und runter geeilt, dachte er, als er das Treppenhaus hinunterstieg. Bis ich wegen dieser Sache mit dem Schwein da oben gehen musste. Ein mächtiger Mann aus den oberen Etagen hatte ihn gelinkt und abserviert, weil Max etwas über ihn herausgefunden hatte, das er besser nicht herausgefunden hätte. Danach wurde ihm nahegelegt, sich arbeitsunfähig schreiben zu lassen, was er auch getan hatte. Aber eines Tages würde er den wirklichen Verantwortlichen schon noch zur Rechenschaft ziehen. Und dann durfte der sich warm anziehen. So viel war sicher.
    Doch jetzt war es auf jeden Fall erst mal höchste Zeit, Richtung Schwabing zu fahren. Annika würde um halb zwei vor der Uni auf ihn warten.
    Just in dem Moment, als er in die U-Bahn einsteigen wollte, rief ihn Claras Vater an, um ihm abermals seine Hilfe anzubieten. Max bedankte sich vielmals höflich bei ihm dafür, erklärte ihm, dass er auf jeden Fall gerne darauf zurückkommen werde, sobald es erforderlich sei, und legte auf. Natürlich würde er das nicht tun. Nicht mal im Traum. Schon aus Prinzip nicht. Logisch. Und dann hatte der alte sizilianische Patriarch doch garantiert auch noch mit der Mafia zu tun. Aber so würde er wenigstens nicht mehr anrufen. Und bevor er sich auf Max’ Versprechen besinnen würde, hätte der den Mörder sowieso längst gefasst. Ehrensache. Herrschaftszeiten. Welcher miese Dreckskerl hat mir bloß diesen Zettel an die Windschutzscheibe geklemmt? Das würde ich wirklich zu gerne wissen, dachte Max.

25
     
     
    Der Englische Garten war ja immer ein faszinierendes Stück München. Doch heute zeigte er sich bei strahlendem Sonnenschein noch dazu in seinem schönsten Frühlingsgewand. Alles blühte in den herrlichsten Farben. Auf der großen Wiese vor dem Monopteros lagen und saßen Studenten, Freaks, Arbeitslose, Schulschwänzer, Kiffer, Geschäftsleute und Urlauber friedlich nebeneinander und genossen faul den ersten richtig warmen Tag des Jahres. Beim Eisbach hatten die ersten Nacktbader der Saison bereits ihre Hüllen fallen lassen. Und die zahlreichen Hunde, die sich hier endlich einmal gefahrlos ohne Leine austoben können, fetzten wie wild geworden durch die zahlreichen Spaziergänger hindurch.
    »Nicht schlecht, oder?« Max zeigte ins Rund, als würde er Annika gerade sein neues Grundstück in Grünwald präsentieren.
    »Sehr schön. So viel Grün, mitten in der Stadt. Hier bei euch lässt es sich wirklich leben«, antwortete sie.
    »Das kannst du laut sagen.« Max liebte sein München. Klar gab es auch gewisse Dinge zu bemängeln. Wie zum Beispiel die arrogante Wir-sind-wir-Mentalität einiger Einwohner. Oder den steten, leicht muffigen Hauch großbürgerlicher Spießigkeit, der hier winters wie sommers über den Straßen und Häusern schwebte. Aber alles in allem war München in seinen Augen eine absolute Schau. Das größte Dorf der Welt, sagte er immer. Überschaubar, gemütlich, sauber, aber dann eben auch wieder eine Weltstadt. Vom besten Bier der Welt, das seiner Meinung nach hier an der Isar gebraut wurde, einmal ganz zu schweigen. Und doch lebten hier auch Menschen, die einem freundlichen italienischen Gastwirt den Schädel einschlugen. Es hat eben alles zwei Seiten im Leben. Das Gute kann es ohne das Böse nicht geben. Und umgekehrt ist es genauso.
    »Von Hamburg würde ich aber trotzdem nie weggehen«, fuhr Annika fort. »Ich würde den Hafen, den Wind auf dem Deich und die Sprache dort oben zu sehr vermissen.«
    »Na, dann wird es wohl doch nichts mit unserer Ehe«, entgegnete ihr Max grinsend.
    »Spinner!« Sie lachte.
    Na also, Raintaler. Wenigstens rastet sie nicht wie beim letzten Mal gleich aus, wenn man einen blöden Spruch macht. Obwohl, wer weiß? Was nicht ist, kann ja noch werden.
    »Es gibt

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