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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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werden. Aber versuchen
musste man es allemal.
    »Ein
Zimmer sagst du. Ganz für mich allein?« Willi kratzte sich erneut ausgiebig.
Diesmal nicht nur am Hinterkopf, sondern auch im Nacken und an der Brust.
    »Logisch.
Bei meiner Nachbarin ist letzte Woche eins frei geworden. Sie hatte es an einen
Griechen vermietet, der wieder nach Hause gefahren ist.« Max klopfte seinem
alten Schulfreund aufmunternd auf die Schulter. Aber vorher besorgen wir dir
ein Entlausungsmittel, dachte er währenddessen.
    »Und ich
kann kommen und gehen, wann ich will?«
    »Logisch.«
    »Gut,
ich überleg es mir. Danke.« Willi ergriff erneut Max’ Hand. Er schüttelte sie
ausgiebig. »Aber jetzt muss ich erst mal ein paar Freunde treffen, und meine
Sachen holen muss ich auch. Das geht alles nicht so schnell. Kann ich dich
morgen anrufen?«
    »Logisch.
Kein Problem. Wir können aber auch gleich zu mir gehen.« Max wunderte sich
darüber, dass sich sein völlig verwahrloster alter Freund mit seinem
Rettungsangebot so schwer tat. War der Mensch wirklich so ein Gewohnheitstier,
dass er sogar kaum von der Straße wegzuholen war, wenn er sich erst einmal
daran gewöhnt hatte? Bei Willi sah es jedenfalls ganz so aus. Er gab ihm seine
Visitenkarte.
    Willi
steckte sie ein. »Ich ruf dich auf jeden Fall an, Max. Versprochen.«
    »Alles
klar. Nimm vorerst wenigstens mal das hier.« Max zog einen Fünfziger aus seiner
Brieftasche.
    »Aber
das ist viel zu viel.« Willi blickte unentschlossen auf den Schein vor seiner
Nase.
    »Passt
schon. Nimm es ruhig. Und ruf mich auf jeden Fall morgen an. Okay?«
    »Mach
ich. Danke noch mal.« Willi hielt freudestrahlend den Geldschein in die Höhe,
steckte ihn aber gleich darauf schnell in seine Hosentasche zu Max
Visitenkarte, bevor ihn eventuell noch einer der zahlreichen Taschendiebe sah,
die sich nur allzu gern hier in der Innenstadt herumtrieben. Dann drehte er
sich um und schlurfte hinkend davon.
    »Der
Willi – das hat er nicht verdient«, murmelte Max, während er sich nun
doch noch zum Biergarten beim Hauptbahnhof aufmachte. Wo hätte er momentan auch
sonst hingehen sollen? Zu Hause wartete niemand auf ihn, mit Monika war
Schluss, und in seinem Mordfall würde er sich nach der Pleite bei Woller erst
einmal eine Strategie zurechtlegen müssen, bevor er sinnvoll weitermachen
konnte. Und seinen K.-o.-Tropfen-Täter würde er ebenso gut morgen noch suchen
können oder der fand ihn, je nachdem. Außerdem war das Wetter traumhaft. Wenn
das alles keine handfesten Gründe für ein oder zwei schöne Maß waren, was dann.
Josef würde er nicht erneut anrufen. Der würde ihn sicher für verrückt
erklären, wenn er ihm mitteilte, dass er nun doch Biertrinken ging. Außerdem
saß der muntere Sunnyboy mit dem Riesenschnauzbart bestimmt längst irgendwo
anders in der Sonne.
    Merkwürdig
ist es aber schon, dass sich der Willi so gehen hat lassen in den letzten
Jahren, kam es ihm in den Sinn, während er in die Arnulfstraße einbog. So etwas
tut man doch nicht. Da könnte sich ja jeder einfach so durchs Leben treiben
lassen. Da reißt man sich halt zusammen und dann heißt es: Augen zu und durch.
Ich lauf schließlich auch nicht von Angst gepeinigt durch die Gegend. Obwohl
ich allen Grund dazu hätte, nach den zwei Anschlägen auf mich. Schließlich kann
es mich jederzeit wieder erwischen.

11
     
    »Ja, Josef. Was machst du denn
hier?« Max hatte sich eine gut eingeschenkte Maß Bier an der Schenke geholt und
war gerade dabei gewesen, sich einen Platz im bunten Gewurl des riesigen
Biergartens gleich hinter dem Rundfunkhaus zu suchen, als er Josef an einem
kleinen runden Tisch, nicht weit vom Eingang entfernt, entdeckte. Alle Stühle
um ihn herum waren noch frei.
    »Ich
war auf dem Weg in den Biergarten, also bin ich auch hingefahren. Es gibt
schließlich noch andere Leute außer dir, die man treffen kann.«
    »Man
sieht’s.« Max deutete auf den leeren Tisch und grinste. »Darf man Platz
nehmen?«
    »Logisch.
Und wieso kommst du jetzt auf einmal doch noch daher?« Josef zog sein
beigefarbenes Leinensakko aus, das er wie üblich zu weißem T-Shirt und Jeans
trug, und hängte es über seine Stuhllehne.
    »Das
sag ich dir gleich. Aber vorher musst du erraten, wen ich gerade getroffen
habe.« Max machte ein geheimnisvolles Gesicht, während er sich neben seinem
Freund und Vereinskameraden niederließ.
    »Keine
Ahnung. Bin ich Hellseher?« Josef zwirbelte seine Schnurrbartenden, damit sie
besser in die Höhe

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