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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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eine echte Hilfe. Ein wahres Naturtalent. Er stellte genau die
richtigen Fragen. Woher hatte er das nur? Er hätte lieber mal zur Kripo gehen
sollen, anstatt andauernd nur seinen Rasen zu sprengen. Da hätte er sich einen
Namen machen können. So viel war sicher.
    »Dann
quetsch sie doch aus.«
    Und
jetzt auch noch der passende Tipp. Respekt. »Habe ich mir auch schon überlegt.
Ich ruf sie gleich morgen früh mal an und verabrede mich mit ihr. Danke, Josef.
Es hat sich wirklich gelohnt, dass wir über die Sache geredet haben. Bei dem
Typen, der es auf mich abgesehen hat, werde ich wohl bis zum nächsten Anschlag
warten müssen. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer das ist und warum er
das tut.«
    »Nach
dem nächsten Anschlag könntest du aber tot sein«, gab Josef zu bedenken und
kratzte sich nachdenklich am Kopf.
    »Dann
hätte er mich auch gleich beim ersten Mal umbringen können. Nein, Josef, ich
glaube, er will mich absichtlich leben lassen. Irgendetwas scheint er von mir
zu erwarten. Etwas, das nur ich für ihn tun kann.«
    »Kann
natürlich sein. Da kennst du dich besser aus, Max. Schließlich bist du der
ehemalige Hauptkommissar.«
    »Vielleicht
hat es ja damit etwas zu tun.«
    »Womit?«
    »Damit,
dass ich bei der Kripo war.«
    »Jemand,
den du drangekriegt hast?«
    »Gut
möglich.«
    »Aber
gefährlich ist die Sache trotzdem.« Josef hob seinen Zeigefinger und schüttelte
ihn warnend.
    »Wohl
wahr. Habe ich dir das mit Moni eigentlich schon erzählt?« Max wechselte
absichtlich das Thema. Die Sache mit den Anschlägen würde er selbst aufklären.
Dazu brauchte er Josefs Hilfe nicht. Da waren in nächster Zeit nur
Beharrlichkeit und absolute Aufmerksamkeit gefragt, dann würde ihm der Kerl
früher oder später garantiert ins Netz gehen.
    »Was
ist mit Moni?«
    »Sie
hat sich gestern von mir getrennt.« Er machte ein ernstes Gesicht. Seine Stimme
zitterte leicht. Als er es bemerkte, ärgerte er sich über sich selbst.
    »Was,
die Moni? Geh, red doch keinen Schmarrn, Max. Du und Moni, das ist doch wie
München und das Hofbräuhaus. Eins ist nichts ohne das andere.« Josef lachte
ungläubig.
    »So war
es, Josef. Ist es aber nicht mehr.«
    »Ohne
Schmarrn?« Josef wollte einfach nicht glauben, was er da hörte. Monika und Max
waren seit ihrer gemeinsamen Studienzeit zusammen. Zugegeben, sie hatten schon
immer eine etwas seltsame Partnerschaft, bei der jeder anscheinend tun und
lassen konnte, was er wollte. Aber wenn es einmal einen Streit gab, hatten sie
sich bisher immer wieder zusammengerauft. Warum sollte das diesmal nicht so
sein? »Ja, und jetzt?«
    »Weiß
ich nicht. Ich schätze mal, ich kann sie ein für alle mal abschreiben,
verdammte Scheiße.« Ohne es zu wollen, schossen Max die Tränen in die Augen.
    »Rosen,
bitte sehr?«
    Max und
Josef blickten zum Besitzer der Stimme mit dem ausländischen Akzent auf.
    »Schauen
wir vielleicht so aus, als würden wir uns gegenseitig Blumen schenken,
Meister?«, pflaumte Josef den dunkelhäutigen Asiaten, der an ihren Tisch
getreten war, unwillig an.
    »Für
die schöne Frau?«, fuhr der mit einem freundlichen Lächeln unbeeindruckt fort.
    »Ganz falsches
Thema im Moment, Bürscherl. Verkauf deine Geranien woanders. Wir brauchen
keine.« Josef deutete genervt auf den Nebentisch, an dem vor zehn Minuten eine
Gruppe laut krakeelender Amerikaner mit ihren Frauen Platz genommen hatte.
    »Geh,
Josef. Sei nicht so streng. Der Mann macht doch auch bloß seine Arbeit. Er
bettelt nicht, er will etwas verkaufen. Das geht schon in Ordnung«, mischte
sich Max ein. »Eine Rote, bitte«, wandte er sich an den dauerlächelnden Inder
oder Singhalesen und zückte seine Brieftasche.
    »Danke
schön, mein Herr«, erwiderte der, als Max ihm fünf Euro gab, legte die
verlangte Ware auf den Tisch und trollte sich zu den Japanern hinüber.
    »Das
sind doch alles organisierte Banden, Max. Ich würde dem nicht mal eine Maß
abkaufen, wenn ich in der Sahara festsäße. Außerdem sind die stacheligen Dinger
im Blumenladen mindestens um die Hälfte billiger.« Josef zeigte mit einer
verächtlichen Geste auf das edle Gewächs auf ihrem Tisch, von dem die ersten
Blüten bereits abzufallen begannen.
    »Weiß
ich doch alles. Aber ich habe heute meinen großzügigen Tag. Außerdem kann ich
die Rose gut gebrauchen.«
    »Hast
du später etwa noch ein Date?«
    »Wer
weiß?« Max hatte längst zu weinen aufgehört und grinste nun stattdessen
geheimnisvoll. Monika hatte er fast schon wieder

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