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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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schwatzten
durcheinander oder schauten einfach nur vor sich hin. Nahezu alles, was die
menschliche Natur an Variationen zu bieten hatte, war hier anzutreffen.
    Gleich
beim Eingang hatte Max sogar einen Eskimo gesehen. Oder war es ein Indianer
gewesen oder einer aus der Mongolei? Das hätte natürlich ebenso gut sein
können. Egal. Was sollte es? So genau nahm man es hier sowieso nicht mit der
Herkunft. Entweder einer war ein ganzer Kerl und in Ordnung oder er war ein
Depp. Weitere Unterschiede wurden normalerweise erst einmal nicht gemacht. Es
sei denn, ein Auswärtiger kam den Einheimischen überheblich und
neunmalgescheit. Das mochte man gar nicht. Da konnte es dann unter Umständen
sogar richtig ungemütlich werden in der ansonsten urgemütlichen bayrischen
Idylle.
    »Wenn
es das Bier nicht gäbe, müsste man es glatt erfinden«, meinte Max, nachdem ihre
Krüge wieder auf dem Tisch gelandet waren. »Jetzt aber zu meinem Fall, okay?«
    »Logisch.
Deswegen sind wir ja hier, zum kriminellen Denken.«
    »Kriminalistisch,
Josef. Kriminell sind die Bösen.«
    »Ach
so, logisch, auch gut.« Josef sah ihn gespannt an.
    »Also
pass auf, Folgendes ist passiert. Eine Frau wurde in Giesing ermordet. Eine
gewisse Maria Spengler. Mit einem Messerstich in den Hals.«
    »Die,
über die du vorgestern auf deinem Heimweg gestolpert bist und wegen der dich
Franzi eingesperrt hat. Richtig?«
    »Richtig.
Die, wegen der mich der Herr Volldepp Wurmdobler in die Zelle gesteckt hat. Sie
war Mitglied einer Bürgerinitiative, die sich gegen einen Immobilien- und
Bautycoon vom Promenadeplatz zur Wehr setzt. Er heißt Woller, will halb
Untergiesing plattmachen und neu aufbauen, damit er dort teure
Eigentumswohnungen verkaufen kann, soweit ich das bis jetzt mitbekommen habe.
Er hat aber ein Alibi für die Tatzeit. Rate mal, wer es ihm gibt?«
    »Keine
Ahnung. Bin ich Jesus?«
    »Bist
du nicht, aber ich hoffe, du liebst mich trotzdem.«
    »Genauso
wie den lieben Gott, Max. Nur seine Stellvertreter auf Erden mag ich nicht.«
    »Tja,
einige dieser Herren tragen einfach zu viel Liebe im Herzen. Vor allem für
unschuldige Knaben.« Max grinste grimmig. Sachen
gibt’s, die gibt es eigentlich gar nicht, dachte er kopfschüttelnd. Nur noch
widerlich solche Typen. Man sollte sie bis zum Sankt Nimmerleinstag wegsperren.
Ohne Bibel und ohne Kreuz. Und vor allem ohne Messwein. Das wäre eine echte
Strafe.
    »Eben.
Und wer ist es nun?«
    »Wer
ist was?«
    »Wer
gibt dem Baulöwen ein Alibi?«
    »Ach
so. Die Blondine vom Gärtnerplatz, Gesine Sandhorst. Gesine! Hammername, oder?«
    »Die
von gestern?«
    »Genau.«
    »Wie
klein die Welt doch ist.« Josef verzog erstaunt und amüsiert zugleich die
Mundwinkel.
    »Das
kannst du laut sagen.«
    »Und
die hat was mit diesem Woller?«
    »Exakt.«
Max schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Aha.
Aber da hat sie doch bestimmt Sex mit ihm. Was wollte sie dann von dir?«
    »Keine
Ahnung, Josef. Vielleicht genügt er ihr nicht. Obwohl er gut doppelt so viel
wiegt wie ich.«
    »Kann
natürlich auch sein.«
    Der
nächste Schluck Bier war fällig. Bei anstrengenden Gesprächen musste immer auf Flüssigkeitsnachschub
in der Kehle geachtet werden. Am Ende wurde man sonst noch heiser. Das wussten
die beiden Urmünchner bereits seit dem Gymnasium. Schon damals hatten sie
besonders bei heißem Wetter, wie einige ihrer besten Freunde, oft genug regelmäßige
erfrischende Biergartenbesuche der ermüdenden Teilnahme am Unterricht
vorgezogen.
    »Mein
einziger Verdächtiger hat also ein Alibi, Josef. Außerdem hat mich gestern auch
noch jemand ausgeknockt, nachdem du mich heimgebracht hattest.«
    »Was?
Wo denn? Wer tut denn so was? Den machen wir fertig.« Josef straffte mit einem
Ruck seinen Oberkörper.
    »Oben
vor meiner Haustür. Keine Ahnung wer es war. Der Typ, der mir die K.-o.-Tropfen
verpasst hat, vielleicht.« Max hob – diesbezüglich absolute Unwissenheit bekundend – die
Arme.
    »Also
hast du es gerade mit zwei Ganoven gleichzeitig zu tun?« Josefs engagierter
Blick hätte dem von Sherlock Holmes im Moment alle Ehre gemacht.
    »Sieht
ganz so aus.«
    »Hast
du das Alibi von diesem Woller noch mal überprüft? Ich meine, hat jemand
bestätigt, dass er bei dieser Blonden war?«
    »Sie
hat es bestätigt.«
    »Und?
Sagt sie die Wahrheit?«
    »Da bin
ich mir nicht so ganz sicher. Woller ist ein Berufslügner, so viel ist klar.
Aber von ihr würde ich das so nicht unbedingt sagen wollen.« Herrschaftszeiten.
Josef war

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