Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)
bei der Bügelwäsche gefunden
hatte. »Ich kann dem Franzi schließlich nicht bis an mein Lebensende böse sein.
Erstens wäre das enorm kindisch und zweitens ist er nun mal mein bester Freund.
Josef ist zwar auch mein Freund. Aber mit Franzi ist es eben etwas ganz Besonderes.«
Er war schon gespannt, was Franz zu der CD, der DVD und dem Tagebuch sagen
würde. Was er selbst sagen würde, wenn er ihm die Sachen überreichte, wusste er
genau.
17
»Schau her, Franzi. Das habt
ihr wieder mal übersehen.«
Überlegen
grinsend hielt Max seinem alten Freund und Exkollegen die Datenträger und
Marias Tagebuch aus Ellis Keller vor die Nase.
Er
hatte sich unterwegs bei Antons Wurstbude, gleich bei ihm ums Eck im Park, noch
eine Rote mit viel Senf geholt und war deshalb ein bisschen zu spät dran. Anton
hatte die besten Bratwürste der Stadt, und Max hatte mindestens seit einer
Woche keine mehr bei ihm gegessen. Höchste Zeit also, das Versäumte
nachzuholen, auch wenn Franzi deswegen zehn Minuten auf ihn warten musste.
»Was
ist das?« Franz blickte erstaunt und überrascht zugleich zu ihm auf.
»Erklär
ich dir gleich. Ich brauch erst mal ein Bier.« Max legte die Sachen auf den
kleinen runden Tisch und blieb ohne weiterzusprechen neben Franz stehen.
»Ach
so. Sorry, Max, hier. Bringst du mir auch noch eins mit?« Franz holte seine
Brieftasche aus seiner weiten weißen Leinenhose, kramte kurz darin herum und
reichte ihm einen Zwanziger.
»Logisch.«
Max stapfte durch den Kies auf die Schenke zu, vor der sich, wie immer im
August, eine lange Schlange gebildet hatte. Gott sei Dank boten hier überall
hohe weitausladende Bäume reichlich Schatten, da wurde es einem wenigstens
nicht zu heiß beim Warten. Denn selbst jetzt um 18 Uhr knallte die Sonne noch
unerbittlich herunter.
Nach
einer Viertelstunde kehrte er zu Franz zurück und setzte sich ihm gegenüber.
Sie stießen an.
»Prost,
Max. Auf unsere alte Freundschaft.« Franz hatte kleine Tränen in den Augen. Er
wünschte sich offensichtlich wirklich nichts mehr, als sich mit Max zu
versöhnen.
»Prost,
Franzi. Na, komm schon her.« Max stand auf, ging um den Tisch herum und umarmte
seinen alten Freund und Exkollegen. Der erwiderte die Umarmung dankbar.
Nachdem
sie das Persönliche somit erfolgreich hinter sich gebracht hatten, erkundigte
sich Franz noch einmal nach den Sachen, die Max ihm mitgebracht hatte.
»Das
ist eine CD, auf der ein paar heiße Informationen über einen bekannten Münchner
Immobilienhai und Bautycoon gespeichert sind: Überweisungen, Baupläne und so
weiter.« Max hob die CD hoch. »Er heißt Woller, ist komplett skrupellos und
will in der Birkenau, wo Maria Spengler und Elli Breitwanger gewohnt haben,
alle Häuser abreißen. Deswegen gibt es dort eine Bürgerinitiative gegen ihn, in
der die Spengler und die Breitwanger Mitglied waren.«
»Dass
die beiden Opfer Mitglieder der Initiative waren, weiß ich«, unterbrach ihn
Franz mit wachem Blick. »Und an den Woller habe ich auch schon als Auftraggeber
für die Morde gedacht. So einer macht sich schließlich nicht selbst die Finger
schmutzig. Obwohl man das nie so genau wissen kann. Aber wir haben bisher noch
nichts Konkretes gegen ihn in der Hand. Woher hast du das Ding?«
»Sage
ich dir später. Besonders sehenswert sind die gesamten Baupläne für die
Birkenau und die Bankauszüge mit regelmäßigen Überweisungen an den lieben Stadtrat
Meierbär, der hier bei uns entscheidend über die öffentlichen Bauaufträge
entscheidet.«
»Na,
schau mal an. Der Herr Meierbär steckt auch mit drinnen. Aber in der
Öffentlichkeit immer den braven Grüßaugust mimen.«
»An
Justus Weidenbrecher, den Chef der Stadtbank, die auch in den heutigen Zeiten
noch Kredite an mittelständische Unternehmen wie die ›Woller GmbH‹ vergibt, hat
es laut dieser CD ebenfalls ein paar satte Zahlungen gegeben.«
»Sappralot.
Du bist richtig gut, alter Freund.« Franz langte sich staunend an den Kopf.
»Endlich
merkt’s mal einer.« Max nahm die DVD zur Hand. »Das hier ist ein sehr
aufschlussreicher Porno, den Woller produziert hat. Maria Spengler hat darin
mitgespielt. Und das Buch hier ist das Tagebuch von Maria Spengler. Da steht
drinnen, welche Beziehung sie zu Woller hatte. Sie war bis zum Schluss in ihn
verliebt. Da schaust du, was?«
»Allerdings.«
Franz nickte anerkennend. »Wusste ich’s doch, warum ich deine Hilfe in dem Fall
einholen wollte.«
»Es
geht halt nicht ohne den Raintaler.
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