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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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gehen mir Ihre Besuche gewaltig auf den Keks,
meine Herren. Ich weiß nicht, ob das meinem Freund, dem Polizeichef, gefällt,
wenn ich ihm erzähle, dass ich andauernd bei der Arbeit gestört werde, Herr
Kommissar.« Woller saß wie eine fette Kröte hinter seinem braunen Schreibtisch
und beäugte sie misstrauisch.
    »Hauptkommissar.«
    »Von
mir aus.«
    »Wir
machen es kurz, Herr Woller, versprochen. Unseren Herrn Polizeichef wollen wir
natürlich nicht verärgern«, fuhr Franz in höflichstem Tonfall fort.
    Max
wusste genau, dass Woller hundertprozentig nicht wusste, dass er gerade einen
Fehler gemacht hatte. Wenn man Franz unter Druck setzte, erreichte man damit
das genaue Gegenteil von dem, was man erreichen wollte. Die typische Reaktion
eines Oberbayern halt. Gespannt wartete er darauf, wie das Gespräch weitergehen
würde.
    »Na,
gut. Schießen Sie los. Rein bildlich gesprochen natürlich.« Woller hob die
Hände, wie im Western, erhob sich ein kleines Stückweit von seinem Sitz, furzte
ausgiebig und grinste stolz.
    Ja,
pfui Teufel, jetzt scheißt er auch noch in die Hose. Max schüttelte sich
innerlich vor Abscheu. Wie hielt Gesine das bloß mit ihm aus? Höchste Zeit,
dass ihr jemand dabei half, von ihm wegzukommen.
    »Also
gut, Herr Woller«, fuhr Franz unbeeindruckt fort. »Ist es zutreffend, dass Sie
sich von Maria Spengler und Elli Breitwanger auspeitschen ließen?«
    »Wa…
was? Spinnen Sie?« Woller riss entsetzt den Mund auf.
    Der
scheint echt geschockt zu sein. So eine Reaktion kann man nicht spielen, dachte
Max. Egal, nachhaken, Franzi.
    »Sie
haben schon richtig gehört. Also, was ist nun?« Franz schien Max’ Gedanken
erraten zu haben.
    »Wer
behauptet denn so was?«
    »Eine
Zeugin.«
    »Eine
Zeugin? Eine blinde Zeugin vielleicht. Und taub obendrein. Ich und mich
auspeitschen lassen. Lächerlich. So einen gequirlten Schwachsinn habe ich noch
nie gehört. Wenn jemand peitscht, dann bin ich es. Rein bildlich gesprochen
natürlich.«
    »Aha.
Dann stimmt es wohl auch nicht, dass Frau Spengler Sie deswegen erpressen
wollte.« Franz holte seine Zigaretten aus der Innentasche seines Sakkos.
    »Die
Antwort kennen Sie. Habe ich Ihnen doch gestern schon gesagt. Frau Spengler hat
mich nicht erpresst. Zu keiner Zeit. Lassen Sie sich bei Gelegenheit mal ein
paar neue Fragen einfallen, Herr Kommissar.« Woller schnaubte genervt.
    »Hauptkommissar.«
    »Ja,
ja. Schon recht, Herr Wachtmeister. Noch was?«
    »Allerdings.
Wir wissen, dass Sie Frau Spengler als Spionin in der Bürgerinitiative Birkenau
eingesetzt und bezahlt haben.« Franz, der vor Ärger über Wollers Arroganz einen
roten Kopf bekam, klopfte triumphierend mit den Fingerknöcheln auf die
Tischplatte.
    »Da
wissen Sie mehr als ich. War das alles? Sie enttäuschen mich, Herr
Wachtmeister.«
    »Hauptkommissar,
Herrschaftszeiten. Ich sage ja auch nicht Herr Roller zu Ihnen, obwohl das
wunderbar zu Ihnen passen würde.« Franz wurde immer wütender. Er schlug mit der
flachen Hand auf Wollers Schreibtisch.
    »Zu
Ihnen auch«, erwiderte Woller ungerührt mit einem ausgiebigen Blick auf Franz’
Bierbauch. »Und für Ihre lächerlichen Anschuldigungen brauche ich nicht mal
einen Anwalt. So unhaltbar sind die.« Er blickte selbstgefällig grinsend von einem
zum anderen.
    »Also
gut, Herr Woller. Sie wollen es nicht anders. Morgen liegt die CD mit den Daten
über Ihr Geschäftsgebaren beim Oberstaatsanwalt. Wir sind schließlich auch
nicht ganz blöd. Verlassen Sie sich darauf.« Franz beruhigte sich wieder etwas.
    »Ich
sage es Ihnen auch gern noch 100 Mal. Ich weiß nicht, von welchen Daten Sie
reden. Das Zeug auf der CD ist garantiert alles bloß gefälschter Schmarrn, den
jemand in Umlauf gebracht hat, der mir schaden will.«
    »Und
wer sollte das sein?«
    »Fragen
Sie doch mal die Bürgerinitiative in der Birkenau. Die würden mich doch nur
allzu gern auf der Schlachtbank sehen. Meine Bücher sind jedenfalls sauber. Und
jetzt, meine Herren. Bitte hinaus mit Ihnen! Da ist die Tür. Falls Sie mich
weiter befragen wollen, müssen Sie mich schon aufs Revier bestellen.«
    Nicht
zu fassen. Jetzt stellte er sich auch noch als Opfer hin. Von dem Mann konnte
man wirklich lernen. Seine Bücher hatte er bestimmt längst bereinigt, den
Verdacht hatte Max ja letztes Mal schon gehabt. Aber das mit den Überweisungen
an Meierbär, Weidenbrecher und sein merkwürdiges Projektmanagement würde er dem
Oberstaatsanwalt erklären müssen. Die Zahlen waren schließlich

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