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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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schwarz auf weiß
vorhanden. Oder hatte er über den Banker Weidenbrecher sogar Einfluss auf die
Abrechnungsdaten der Bank? Würde Weidenbrecher die CD ebenfalls als Fälschung
bezeichnen, andere Unterlagen präsentieren und darauf vielleicht auch noch
einen Eid schwören. Zuzutrauen wäre diesen miesen Amigos alles.
    »Wie
Sie meinen. Herr Weidenbrecher von der Stadtbank und der Stadtrat Meierbär
werden sich bestimmt genauso wie Sie über die Post vom Oberstaatsanwalt
freuen.« Franz konnte jetzt sogar schon wieder grinsen. In aller Seelenruhe
zündete er sich eine Zigarette an.
    »Ganz
bestimmt, Herr Hauptmann. Fragen Sie die beiden doch lieber mal, wo sie zur
Tatzeit waren, anstatt mich in einer Tour zu nerven. Das Rauchen sollten Sie
übrigens bleiben lassen. Es macht impotent, und Lungenkrebs kriegen Sie auch
davon.« Woller wedelte kalt lächelnd mit der Hand vor seinem Gesicht herum.
    »Komm,
Max. Wir gehen. Hier stinkt es zu sehr.« Franz erhob sich von seinem Stuhl und
schritt ohne Abschiedsgruß zur Tür hinaus.
    Max
folgte ihm auf dem Fuße. »Und immer schön sauber bleiben, Dicker!«, rief er
Woller dabei über die Schulter hinweg zu. »Sonst komme ich allein zurück.
Inoffiziell.« Im Vorraum verabschiedete er sich noch von Gesine, sagte ihr,
dass er sich auf das Essen heute Abend freue, und fuhr mit Franz im Lift nach
unten.

2 4
     
    Als sie auf der Straße standen,
atmete Franz ein paar Mal hörbar tief durch. »So ein aalglattes Arschloch, ja
Herrschaftszeiten noch mal.«
    »Aber
ehrlich.« Max nickte bestätigend. »Ein echter Wichser.«
    »Wegen
irgendwas kriege ich den auf jeden Fall dran. Egal was. Das schwöre ich.« Franz
zündete sich die nächste Zigarette an. »Ach übrigens, deine heilige Eva heißt
Eva Meier und hat vorher in Frankfurt gelebt.«
    »Woher
weißt du das auf einmal? Eine göttliche Eingebung?«
    »Habe
ich vorhin im Büro noch rausgefunden. Sie war dort bei einem Autoverleih als
Assistentin der Geschäftsleitung beschäftigt, wurde aber vor acht Jahren in die
Filiale nach München versetzt. Vor sechs Jahren hat sie ihren Job dann
hingeschmissen und ihren Wahrsagertempel aufgemacht.«
    »Dann
ist sie noch gar nicht so lange Wahrsagerin.« Max runzelte überrascht die
Stirn. »Ich dachte immer, in so was wird man hineingeboren. Wie der Dalai Lama.
Und sonst?«
    »Sonst
war nicht viel über sie herauszubekommen. Bernd bleibt aber an der Sache dran.«
    »Okay,
Franzi. Lass uns gehen. Sag Bernd doch gleich noch, dass er auch Wollers
Bankdaten überprüfen lässt, bevor Weidenbrecher die genauso gründlich frisiert
wie Woller seine Bücher. Wenn unser sauberer Stadtbankchef das nicht eh schon
getan hat.«
    »Mach
ich.« Franz rief seinen Mitarbeiter an und gab ihm diesbezüglich Anweisung.
»Bier?«, fragte er, als er wieder aufgelegt hatte.
    »Logisch.
Abgemacht ist abgemacht.«
    »Biergarten?«
    »Viktualienmarkt.«
    »Super
Idee, Max.«
    Sie
entschlossen sich, durch die Fußgängerzone zu gehen, vorbei an den großen Kaufhäusern
der Stadt, zahlreichen Sonderangeboten, Bettlern, Künstlern und Passanten aus
aller Welt. Kurz vor dem Hugendubel am Marienplatz hörten sie auf einmal
aufgeregte Stimmen.
    »Lasst
den Mann in Ruhe!«
    »Spinnt
ihr?«
    »Verdammte
Schweine!«
    »Scheißglatzen!
Die Nazizeit ist vorbei!«
    Als sie
bei dem Pulk von Menschen, der sich vor ihnen gebildet hatte, ankamen, bot sich
ihnen ein grausames Schauspiel. Drei offensichtlich stark angetrunkene Männer
in Unterhemden, Jeans und Springerstiefeln traten abwechselnd auf einen am
Boden liegenden Obdachlosen mit langem grauem Vollbart ein. Gleichzeitig
übergossen sie ihn laut lachend mit dem Inhalt der Bierflaschen in ihren
Händen. Die Menschen, die darum herum standen, beschwerten sich zwar vereinzelt
darüber, aber niemand griff ein. Jetzt öffnete einer der drei seine Hose und
machte Anstalten, auf den Kopf des wehrlosen Opfers unter sich zu urinieren.
    »Deutschland
braucht keine Versager wie dich«, brüllte er den verängstigt zitternden Mann
währenddessen an. »Wir pissen auf dich, du Scheißpenner!«
    »Steck
deinen Mini wieder weg! Aber sofort!« Max hatte sich mit Franz in die erste
Reihe der Umstehenden vorgearbeitet. Er hatte erst gar nicht glauben wollen,
was hier unter den Augen der Schaulustigen geschah. Jetzt war es allerhöchste
Zeit, dem Ganzen Einhalt zu gebieten.
    »Soll
ich dich zuerst anpissen, Wichser!« Der Riese mit dem kahlrasierten viereckigen
Schädel und den zahllosen

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