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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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«
    »Ich
weiß. Ich habe gesund und vegetarisch gesagt. Wollte dich ein bisserl tratzen.«
    »Das
ist dir gelungen.« Max atmete hörbar erleichtert durch. Seine Laune besserte
sich in Sekundenbruchteilen. Er begann übers ganze Gesicht zu strahlen.
»Wahnsinn. Woher weißt du, dass ich italienisches Essen liebe?«
    »Von
dir. An unserem letzten Abend in der Kneipe.«
    »Ach
so? Habe ich das dort erwähnt? Weiß ich gar nicht mehr. Und was gibt es als
Hauptgang?«, erkundigte er sich neugierig.
    »Wart’s
ab.«
    »Okay.
Guten Appetit.« Er ergriff Messer und Gabel und schob sich gierig den ersten
Bissen zwischen die Zähne. »Vorzüglich! Ganz vorzüglich!«, schwärmte er gleich
darauf mit vollem Mund.
    »Lass
dir’s schmecken.« Sie schenkte ihnen Weißwein ein, setzte sich über Eck neben
ihn und begann ebenfalls zu essen.
    »Sag
mal. Ich habe da noch eine Frage zu deinem Chef und Gelegenheitsliebhaber«,
meinte er, als sie den nächsten Gang, mit Rinderhackfleisch gefüllte
Cannelloni, auftrug. »Hat er von dir schon mal gewisse Spielchen verlangt?«
    »Wie
meinst du das? Da werde ich ja gleich total scharf, wenn du so mit mir redest.«
Sie bückte sich lächelnd zu ihm hinüber und schenkte ihm einen tiefen
verschleierten Blick samt Einblick in ihr beeindruckendes Dekolleté.
    »Ohne
Schmarrn, Gesine«, erwiderte er unwillkürlich grinsend. »Hat Woller zum
Beispiel schon mal von dir verlangt, dass du ihn auspeitschen sollst?«
    »Weil
ich so ein böses kleines Lausemädchen bin?« Sie steckte lasziv ihren
Zeigefinger in den Mund und klimperte mit den Wimpern.
    »Bitte.
Sei nur kurz mal ernst.«
    »Ich
heiße aber Gesine.«
    »Ich
weiß.« Max konnte nicht anders. Er lachte laut auf. »Du hast echt Talent zur
Komikerin. Bewirb dich doch mal bei RTL.«
    »Nein,
hat er nicht. Wie kommst du bloß auf so einen Schmarrn? Schau ich etwa aus wie
jemand, der Leute auspeitscht?« Das Lächeln verschwand von ihrem Gesicht, und
sie blickte ihn vorwurfsvoll an.
    »Natürlich
nicht. Aber es gibt eine Zeugin, die behauptet, dass sich dein guter Rainald
Woller regelmäßig auspeitschen lässt. Unter anderem auch von den beiden
Mordopfern Maria Spengler und Elli Breitwanger.«
    »Was?
Die zwei sollen ihn ausgepeitscht haben? Das halte ich für ein Gerücht. Er hat
es gern, wenn man ein bisserl dominant ist, Handschellen und so, und unten
liegen und die Frauen machen lassen, weil er so stinkfaul ist, das mag er
auch.«
    »Wer
mag das nicht?«
    »Eben.
Männer sind nun mal so. Aber der Rainald und sich auspeitschen lassen, nein.
Wirklich nicht. Das ist nicht sein Ding. Das wüsste ich. Stehst du denn auf so
was?« Sie begann erneut lasziv zu lächeln.
    »Natürlich
nicht. Du solltest doch letztes Mal gemerkt haben, dass ich da ganz andere
Möglichkeiten habe«, erwiderte er, ergriff ihre Hand und zog sie auf seinen
Schoß.
    »Huch,
nicht! Was machst du denn da?«, quietschte sie albern, schlang ihre Arme um
seinen Hals und küsste ihn ausgiebig.
    »Die
Cannelloni werden kalt«, stieß er hervor, sobald sie ihn wieder zu Atem kommen
ließ.
    »Kalt
schmecken sie noch besser«, antwortete sie mit heiserem Tonfall.
    »Und
der Fleischgang?«
    »Kann
ebenfalls warten.« Sie wühlte in seinen Haaren.
    »Rüber?«
    »Rüber.«
    »Na
gut.« Er hob sie auf seine Arme und trug sie ins Schlafzimmer hinüber.
    »Übrigens
zum Thema auspeitschen. Da ist mir noch was eingefallen«, hauchte sie, nachdem
sie erschöpft und zufrieden nebeneinander in den schwarz bezogenen Kissen
lagen.
    »Und
was?«
    »Rainald
hat mal was erzählt, dass sich dieser Weidenbrecher von der Stadtbank gern
auspeitschen lässt. Er hat mir im Suff sogar mal ein paar Bilder davon gezeigt
und gemeint, dass er den Lahmarsch damit fest in der Hand habe.« Sie zündete
sich eine Zigarette an und machte einen tiefen Lungenzug. »Vielleicht hat deine
Zeugin die beiden verwechselt und ihn gemeint.«
    »Das
kann natürlich sein. Bei diesem Fall ist, glaube ich, so gut wie alles
möglich.« Max blickte nachdenklich durch die Rauchschwaden ihrer Zigarette zur
Decke empor. Sollte sich das ›heilige Medium Eva‹ wirklich derart getäuscht
haben? Kaum zu glauben. Oder hatte sie ihm bloß einen Riesenschmarrn erzählt,
um ihn von einer anderen Spur abzulenken? Hatte Anneliese recht und sie war
wirklich eine Gaunerin und hatte Woller am Ende etwa selbst erpresst? Immerhin
wusste sie ja über ihn und Maria Bescheid. Und dass er Maria in der
Bürgerinitiative als Spionin eingesetzt

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