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Isartod

Isartod

Titel: Isartod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kämmerer
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röhrendem Motor durch den Ort und weiter in Richtung Salzburger Autobahn. Die Auffahrtschleife zur Autobahn nahm er mit so viel Schwung, dass er mit dem Heck die Leitplanke touchierte. Mit einem Auge sah er nach vorne, mitdem anderen in den Rückspiegel. Auf dem Seitenstreifen zappte ein Blaulicht auf. » YES !«, schrie er.
    DUMMES BUMMERL (23:31)
    »Mann, Jakko, kaum dreht man sich um, baust du schon wieder Scheiße!«, schimpfte Patzer, als er Jakko in der Folterkammer entdeckte. »Ich hätte es wissen müssen, dass ich mit so einem Holzkopf wie dir ein Sicherheitsrisiko eingehe! Du bist einfach ein fettes, dummes Bummerl«, sagte er, während er ihn losmachte. »Dumm geboren, dumm geblieben.«
    Jakko rieb sich die Handgelenke und sah Patzer hart an. Dann langt er zu. Bong!
    Patzer ging sofort zu Boden.
    »Felber Holtfkopf!«, schnaufte Jakko und zog Patzer die Waffe aus dem Schulterhalfter. Er packte Patzer auf die Streckbank. Sollte mal sehen, wie das ist. Der Depp! Und das Pärchen von eben würde er sich auch noch schnappen. Er hatte den Typen heut schon mal mit der Hallmeier gesehen.
    EINE MENGE ÄRGER (23:39)
    Mader und Dosi saßen bei Frau Hallmeier auf der Küchenbank. In der letzte halben Stunde hatten sie mithilfe von Frau Hallmeier die ganze Burg auf den Kopf gestellt. »Ich streck die Waffen«, sagte Mader, »ich rufe jetzt Günther an und lass hier ein SEK antanzen. Das Blöde ist, wir haben nichts in der Hand. Außer dem aufgeschreckten Fettwanst, den wir festgesetzt haben. Wenn sich Hummel nur mit einem Burgfräulein vergnügt hat, dann haben wir ein Problem.«
    »Wir haben die Folterkammer«, meinte Dosi und sah dabei zu einer schuldbewussten Frau Hallmeier.
    »Ach, was heißt das schon«, sagte Mader.
    Dosi nickte. Ja, was hieß das schon. Es gab keinerlei hinreichende Verdachtsmomente, mit denen sie den Staatsanwalt von der Notwendigkeit einer kriminaltechnischen Untersuchung überzeugen könnten.
    »Rufen Sie Günther an.«
    »Du rufst niemanden an!«, zischte Jakko, der plötzlich in der Tür stand.
    »Na super«, stöhnte Mader. »Wer hat den denn wieder rausgelassen?«
    »Fnautfe! Mitkommen!« Jakko fuchtelte mit der Pistole. »Auch die Tante da!« Er deutete auf die erbleichte Hallmeier.
    FASCHING (23:51)
    Als die Autobahnpolizei ihn an den Seitenstreifen drängte, weinte Hummel fast vor Glück.
    »So, dann steigen wir mal aus«, meinte der eine Polizist.
    »Danke, dass ihr gekommen seid«, sagte Hummel.
    »Sie heißt das.«
    »Entschuldigung.«
    »So. Wo kommst’n her? Is ’leicht scho Fasching?«
    Hummel wurde jetzt erst bewusst, dass er immer noch in dem Mittelalterkostüm steckte. Schlagartig wurde ihm auch klar, dass er weder Führerschein noch Fahrzeugpapiere vorweisen konnte.
    »Äh, ich komm von einem Kostümfest«, erklärte er.
    »So schaust aus. Wie viel Bier?«
    »Eins.«
    »Des sehn mir gleich. Aussteigen. Papiere.«
    Hummel stieg aus. Er war ein wenig ratlos.
    Die beiden musterten ihn von oben bis unten. Ihre Augen blieben auf dem versauten Stumpfhosenbein hängen. »Was ist das?«, fragte der Kleine.
    »Ich weiß es nicht, sagte Hummel wahrheitsgetreu.
    Die beiden schüttelten die Köpfe.
    »Ich bin Polizist, und ich hab es eilig«, versuchte Hummel es.
    Der Große der beiden lachte dröhnend. »Und ich bin E.T. «
    »Optisch kommt des hin«, sagte Hummel.
    Der Große packte ihn sofort am Kragen. »Dir reiß ich den …!«
    »Lass ihn!«, ging der andere dazwischen. »Also?«
    »Ich bin von der Kripo, wirklich«, setzte Hummel noch mal an.
    »Und hast mit hundertzwanzig unsere Leitplanke ruiniert. Na, was ist jetzt? Papiere?«, fragte der Kleine.
    »Hab ich nicht.«
    »Wem gehört das Auto?«
    »Den Russen, glaub ich.«
    »Den Russen. Ja freilich.«
    Die beiden Autobahncops bugsierten Hummel in ihr Auto.
    ES ZIEHT EIN WETTER AUF … (23:55)
    »Lof, da rein, ihr Feifer!«, zischte Jakko und deutete auf die Tür zum Burgsaal. Zankl gingen die Augen und Ohrenüber, als Mader, Dosi und eine Frau vor seiner Nase von dem Fettwanst mit der Waffe in Anschlag über den Hof geführt wurden. Der fette Lispler! Jakko! Er hatte sich mit viel Mühe auf die Mauer hochgekämpft, um die Lage auszuchecken. Alarmstufe Rot. In diesem Moment hatte er ein erstaunliches Gefühl: Zufriedenheit. Etwas unpassend, aber ein gutes Gefühl. Er ließ sich in den Burghof hinab und drückte sich hinter einen Mauervorsprung.
    Donner grollte, es war sehr schwül. Plötzlich gab es einen gewaltigen Schlag.

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