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Isartod

Isartod

Titel: Isartod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kämmerer
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gibt?«
    Katrin sah Dosi erstaunt an. »Ja, das stimmt. Wollen Sie damit sagen …?«
    »Ich sag gar nichts. Weiß Ihr Mann davon?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Es würde uns auch nicht viel helfen. Denn Sie geben Ihrem Mann ja ein Alibi für die betreffende Nacht.«
    »Nur bis Mitternacht. Wir schlafen getrennt.«
    »Dann könnten Sie es auch gewesen sein«, meinte Mader, drehte sich weg und ging.
    ICH HAB NOCH EINEN KOFFER IN …
    Sonntagnachmittag. Zankl und Hummel auf Landpartie.
    »Verdammt, irgendwo hier war’s«, sagte Hummel und schaltete herunter.
    »Das sagst du schon die ganze Zeit, seit wir durch Holzkirchen sind.«
    »Es war stockfinster, und ich war in Panik. Wie soll ich mir da Einzelheiten merken?«
    »Und warum hast du das gemacht?«
    »Ich wollte halt nicht, dass die Russen die Kohle kriegen. He, halt mal da vorne, das könnte es sein.« Er bog ab, und der Opel rollte auf dem Parkplatz aus.
    »Sieht genauso aus wie die letzten Parkplätze«, moserte Zankl.
    Hummel schaute sich um. Da blinkte was in der Sonne. Er hob eine Patronenhülse auf. »He, Zankl! Hier isses.« Er deutete zu dem Mülleimer. »Da drin. Eine Viertelmillion.«
    Zankls Augen leuchteten. »Niemand vermisst sie … Was machen wir damit?«
    »Auf den Kopf hauen«, sagte Hummel und lachte.
    Zankl sah ihn zweifelnd an.
    »Hey, Zankl, nur Spaß! Was werden wir damit schon machen? Beweise sichern. Das Geld brav abliefern.« Er zog sich Latexhandschuhe an. »Vielleicht sind ja Fingerabdrücke drauf. Von Patzer. Dann ist er dran.« Hummel senkte seinen rechten Arm in den Mülleimer. Tastete. »Scheiße! Das Ding ist leer!«
    Tja, die Straßenmeisterei konnte ihnen durchaus weiterhelfen: Ja, die Mülleimer an der Bundesstraße wurden alle geleert. Heute Morgen. Die zugehörigen Müllfahrzeuge auch schon. Zu spät.
    »Ist ja nicht unser Geld«, meinte Zankl trocken.
    Hummel war maßlos enttäuscht.
    »Komm, Hummel, ich kenn ein gutes Wirtshaus in Holzkirchen. Ich lad dich ein. Jetzt, wo mein Magen wieder Ruhe gibt, hab ich tierisch Hunger.«
    TUTTO COMPLETTI?
    Das war’s sozusagen. Tutto completti. Auch wenn viele Sachen offen bleiben. Aber so ist das Leben nun mal, voller loser Fäden. Doch manchmal gibt es noch Überraschungen. Ganz am Ende, sogar beim Einkaufen.
    Mader gönnte sich und Bajazzo mal wieder was Besonderes und stattete der Metzgerei Miller in Giesing einen Besuch ab. Rein privat, im Zeichen gesunder Ernährung. Die kriminaltechnische Untersuchung des unterirdischen Ganges auf Waldeck hatte nichts ergeben. Keine Fingerabdrücke und auch sonst keine verwertbaren Spuren. Schade eigentlich. Im Zweifel für den Angeklagten. So hielt das auch Mader. Als er mit seinem Sackerl voll Schinken, Salami und Frischwurst vor den Laden trat, wo Bajazzo auf ihn wartete, kam ihm Miller entgegen.
    »Na, Herr Kommissar, immer schön am Schnüffeln?«
    »Ach, ich kauf nur ein. Das Schnüffeln übernimmt mein Hund.«
    Bajazzo bellte bestätigend.
    »Das freut mich«, sagte Freddi.
    »Was haben Sie da Schönes?«, fragte Mader und deutete auf Millers Fleischwanne.
    »Blutwurst.«
    Mader nickte. »Mit Fenchel.«
    Miller sah ihn erstaunt an und lachte. »Sie sind ja doch ein Schnüffler. Kommen Sie her.« Er nahm ein paar Würste aus der Wanne und reichte sie Mader. »Altes Familienrezept. Was Besonderes.«
    »Herzlichen Dank«, sagte Mader und meinte es ernst. Von Würsten hatten die hier echt eine Ahnung. Er machte sich mit Bajazzo auf den Weg zur Trambahn Richtung Max-Weber-Platz zur U5. Aber da war doch noch was,mit den Würsten. Maders Gehirn lief auf Hochtouren. Er drehte um und ging zur Haltestelle der Zwanzig Richtung Stachus, ins Büro. Plötzlich erinnerte er sich an den Lehrjungen in der Wurstküche. Auf seine Frage, wer denn die Blutwurst machte, hatte der gesagt: »Die Chefs. Familienrezept. Weniger Eis als normal und andere Kräuter. Fenchelsamen.« Die Chefs! Mader hätte sofort schalten müssen. Es gab nicht nur einen Miller! Da war auch was in Hummels Protokoll: ein Bruder, der säuft. Mader bekam einen roten Kopf. So viele Fehler! Hatten sie denn das familiäre Umfeld von Miller nicht geprüft? Wenn es da noch einen gab, der sich mit Fleisch auskennt …
    Zankl sah ihn erstaunt an. »Chef, ich dachte, Sie haben heute frei.«
    »Ich auch«, antwortete Mader. »Wir haben da was übersehen. Habt ihr diesen Miller ordentlich gecheckt?«
    »Äh, ich denke, ja …«
    »Sie denken? Hat der Typ einen Bruder?« Er suchte hektisch auf

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