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Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Titel: Isländisch Roulette: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Óskar Hrafn Thorvaldsson
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blauweiße Adidas-Latschen. Er untersucht zuerst die Latschen und die Boots. Er kann nichts Besonderes an ihnen entdecken. Danach untersucht er die Herrenschuhe und nimmt mit einem Wattetupfer eine Gewebeprobe. Als Nächstes untersucht er die Nikes, inspiziert die Sohlen mit einer Lupe und entdeckt drei rote Flecken. Mit einem feuchten Wattetupfer reibt er etwas von einem Flecken ab und steckt das Stäbchen in eine Pappschachtel, die er mit Schwarze Nike-Schuhe beschriftet. Drei Jacken und ein dicker Skianorak hängen auf Kleiderbügeln. Börkur untersucht die Oberbekleidung, kann aber nichts Besonderes entdecken. Auf dem Bügel unter einer Jacke hängt ein Holster mit einem Messer. Börkur nimmt das Messer vorsichtig heraus. Auf den ersten Blick scheint nichts außergewöhnlich daran zu sein, es sieht aus, als sei es sauber. Als Börkur es genauer betrachtet, sieht er allerdings rote Punkteam Handschutz unter dem Heft. Mit einem Tupfer nimmt er eine Probe vom Schaft. Er sprüht etwas Luminol-Lösung auf die Schneide, schaltet das Licht im Flur aus und schließt die Tür, so dass es ganz dunkel wird.
    »Ja, das war zu erwarten. Er hat versucht, das Messer zu säubern«, murmelt er vor sich hin, als eine große Fläche des Messers blau aufleuchtet. »Hafþór«, ruft er und bedeutet dem Neuling in seinem Team, zu ihm zu kommen. »Sieh dir das an«, sagt er und zeigt auf die Klinge. »Auf den ersten Blick sieht das Messer sauber aus. Aber durch die Luminol-Lösung sind die Überreste der Blutflecken bläulich geworden und fangen an zu leuchten, denn, wie du weißt, hat Luminol die Eigenschaft, Blutreste auf Gegenständen im Dunkeln sichtbar zu machen.« Hafþór hört interessiert zu. Börkur nimmt DNA-Proben vom Messer sowie Fingerabdrücke vom Heft und steckt sie in eine Papiertüte. Er nimmt ein Maßband zur Hand und misst die Länge der Klinge. Es sind fünfzehn Zentimeter. Ihm fällt ein, dass die Rechtsmedizinerin von einer zwölf bis fünfzehn Zentimeter langen Klinge gesprochen hatte, mit der Reynir getötet wurde.
    »Ich glaube, ich habe die Mordwaffe gefunden«, ruft Börkur aus.
    Bjarki kommt in den Flur gestürmt.
    »Mensch, was sagst du da?«
    »Ich habe ein Messer mit Blutresten gefunden, sowohl auf der Klinge als auch am Handschutz.«
    »Das ist super«, freut sich Bjarki mit ihm.
     
    Zur gleichen Zeit sind der Fingerabdruckspezialist Vigfús Jón und Guðjón, der DNA-Profi, im Schlafzimmer an der Arbeit. Guðjón nimmt Proben von dem Dolce & Gabbana-Anzug, vom Kragen, vom Hosenbund, von der Innenseite der Schenkel und von den Ärmeln. Er untersucht ebenfalls die Rolex. Sie ist aus Gold und daher bestehen wenig Möglichkeiten, darauf DNA-Spuren oder Fingerabdrücke festzustellen. Er steckt sie in eine braune Papiertüte.
    Vigfús Jón untersucht die Sporttasche. Mit ihr lässt sich kein großer Fang machen, aber umso mehr mit der durchsichtigen Plastiktüte in der Tasche, in der das Geld lagert. Darauf findet er zwei unterschiedliche Fingerabdrücke, die noch genauer untersucht werden müssen.
    »Jungs! Wie kommt ihr voran?«, fragt Bjarki.
    »Läuft gut«, antwortet Börkur und geht zu Bjarki, der auf einem Stuhl am Küchentisch sitzt. »Wir sind erst einmal fertig.«
     
    Reykjavík, Sonntag, 23. Mai 2010
     
    »Und, was tut sich?«, fragt Hörður seine Redaktion, die sich in seinem Büro versammelt hat.
    »Wir wissen, dass ein Mann aus Litauen festgenommen wurde, der des Mordes an Reynir Sveinn Reynisson verdächtig ist. Er wird wahrscheinlich heute noch in Untersuchungshaft kommen. Ich beobachte das und rufe ein paar Leute an«, sagt Polizeikorrespondentin Sigríður Finnsdóttir zu ihm.
    »Okay, cool! Ich will ein Foto von diesem Typen morgen auf der Titelseite, wie er heute vor dem Haftgericht erscheint. In welchem Amtsgericht wird das sein?«
    »Wahrscheinlich im Bezirk Reykjanes. Ich kümmere mich darum«, versichert Sigríður.
    »Wissen wir schon, wie er heißt und wo er gewohnt hat?«, fragt Hörður.
    »Nein, dahinter werde ich aber noch kommen.«
    »Gut! Ich will Interviews mit seinen Nachbarn, Arbeitskolleginnen und Kollegen und allen, die bis zu einem Radius von fünf Metern mit diesem Mann zu tun hatten.«
    »Ich verstehe«, antwortet Sigríður.
    »Nimm dir Sveinn mit dazu, sobald du irgendwelche Informationen hast. Und lass Tryggvi auf Schritt und Tritt dabei sein. Der kann sonst anfangen, Hamburgerzu brutzeln, wenn er diese Fotos nicht bekommt«, droht Hörður.
    »Ich werde mit

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