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Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Titel: Isländisch Roulette: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Óskar Hrafn Thorvaldsson
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Tryggvi sprechen. Mach dir deshalb keine Sorgen«, sagt Sigríður und verlässt das Büro.
     
    »Verdammte Scheiße, verdammt«, flucht Jósteinn Friðbertsson vor sich hin, als er die erste Nachricht der Online-Nachrichten auf
visir.is
sieht.
Litauer festgenommen wegen Mordverdacht.
Ihn überfällt ein kalter Schauer, als er die ganze Meldung liest. Wie zum Teufel haben sie ihn gefunden?, fragt er sich. Er überlegt, ob es vor dem Mord etwas im Hergang der Ereignisse gab, das die Aufmerksamkeit auf ihn selbst lenken würde. »Meine Mobilnummer ist eine Prepaid-Nummer, von der niemand weiß, wem sie gehört, und weitere Verbindungen dürfte es nicht zwischen uns geben. Meine Fresse! Wenn sie nachsehen, ob irgendein Isländer mit ihm zusammen im Bau in Litauen gesessen hat …«, sagt er laut, während er zu Hause in seinem Reihenhaus in Grafarvogur sitzt. Er vertraut darauf, dass Arvydas das Maul hält. »Ich muss einfach das Beste hoffen. Mehr kann ich nicht tun«, sagt er aufmunternd zu sich selbst. Jósteinn nimmt sein Telefon zur Hand und wählt eine Nummer.
    »Ja«, antwortet eine männliche Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Hast du gehört, was passiert ist?«, fragt Jósteinn.
    »Bist du bekloppt? Was fällt dir ein, mich anzurufen? Unsere Verbindung existiert nicht mehr«, zischt der Mann und legt auf.
    Was zum Teufel hab ich getan? Ich steh das nicht durch, wieder ins Gefängnis zu gehen. Warum musste ich nur so gierig sein?, fragt Jósteinn sich und vergräbt das Gesicht in den Händen.
     
    »Endlich kommt hier mal ein bisschen Zug in den verdammten Fall«, freut sich Gunnar Finnbjörnsson, der in der zweiten Etage der Polizeidienststelle vor der Kaffeekanne steht und sich einen Kaffee einschenkt. Wie gut, dass ich bei guter Kondition bin. Sonst hätte mich dieser Job schon längst ins Grab gebracht, denkt er im Stillen. Er ist seit mehr als vierundzwanzig Stunden wach und spürt deutlich die Belastung. Er wartet darauf, dass Bjarki, Einsatzleiter der KTU, zur Wache raufkommt und ihm das Wesentliche von dem berichtet, was sie im Engihjalli herausgefunden haben. Er braucht die Informationen, bevor er damit beginnt, den Litauer zu verhören.
    Endlich sieht er Bjarki durch den Flur heranmarschieren.
    »Grüß dich, Gunnar! Sollen wir uns bei dir hineinsetzen?«
    »Ja, komm.«
    Bjarki hockt sich auf einen Stuhl vor Gunnars Schreibtisch und holt einen kleinen Notizblock aus der Jackentasche.
    »Wir haben ein Messer sichergestellt, bei dem es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um die Mordwaffe handelt. Davon war Blut abgewaschen worden, aber wir haben Reste auf der Klinge und am Handschutz gesichert. Außerdem haben wir dort auch Blut unter einem Paar Sportschuhe sichergestellt. Die Proben werden heute noch nach Schweden geschickt«, berichtet Bjarki.
    »Klasse, gut gemacht«, freut sich Gunnar und lächelt.
    »Außerdem wurden zwei verschiedene Fingerabdrücke auf der Plastiktüte gefunden, in der das ganze Geld war. Die laufen genau in diesem Moment durch unsere Datenbank«, sagt Bjarki.
    »Großartig. Hoffentlich bekommen wir das Ergebnis noch vor heute Abend.«
    »Möglich, wenn wir Glück haben«, sagt Bjarki und erhebt sich wieder.
    »Ihr solltet auch die Uhr von allen Seiten eingehend untersuchen. Alle Rolex-Uhren sind bei der Filiale des Unternehmens auf Island, beim Uhrmacher Frank Michelsen, registriert. Das heißt, alle Uhren, die dort entweder gekauft wurden oder zur Reparatur waren«, ergänzt Bjarki, bevor er hinausgeht.
    Gunnar steht auf. Er hat lange auf diese Vernehmung gewartet.
     
    Gunnar sitzt Arvydas Savanauskas und dessen Anwalt im Verhörzimmer der Polizeistation gegenüber. Mit dabei ist eine Dolmetscherin, ein Frau mittleren Alters aus Litauen, die seit vielen Jahren auf Island lebt.
    »Sonntag, 23. Mai 2010. Es ist 12:50 Uhr. Vernehmung von Arvydas Savanauskas (AS). Anwesend sind außerdem Gunnar Finnbjörnsson, Kriminalinspektor (GF), Þorkell Bjarni Guðnason, Arvydas' Verteidiger (ÞBG) und Margarita Einarsson, Dolmetscherin«, sagt Gunnar, nachdem er den Aufnahmeknopf betätigt hat. »Bevor ich beginne, möchte ich anführen, dass Arvydas Savanauskas des Mordes verdächtigt wird. Alle Aussagen können in einem späteren Strafprozess gegen ihn verwendet werden. Der Vernommene wird außerdem aufgefordert, nichts als die Wahrheit zu sagen«, erläutert Gunnar.
    GF: Wie lautet der vollständige Name des Vernommenen?
    AS: Arvydas Vislautins Savanauskas.
    GF: Wie alt bist du?
    AS:

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