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Isle of Night Bd. 1 - Die Wächter

Isle of Night Bd. 1 - Die Wächter

Titel: Isle of Night Bd. 1 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Wolff
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den iPod mitnehmen, oder? Was konnte mir schlimmstenfalls passieren, wenn das rauskam? Ich war hart im Nehmen. Immerhin hatte ich siebzehn Jahre lang meinen Vater ertragen.
    »Mach mal kurz auf!«, rief ich und legte die Hand auf den Kofferraum. Er sah mich argwöhnisch an, aber ich zuckte nur lässig mit den Schultern. »Mein Kapuzenpulli. Ich hasse Klimaanlagen.«
    Sein Blick wurde hart, und einen Moment lang spürte ich, wie Panik in mir aufstieg, aber dann öffnete Ronan den Kofferraum mit der Fernbedienung an seinem Schlüsselbund. Ein leises Vakuumschmatzen, und der Deckel ging langsam hoch. Obwohl Ronan ein gutes Stück vom Wagen entfernt stehen blieb, klopfte mir das Herz bis zum Hals.
    Ich zwang mich, weder erleichtert noch schuldbewusst zu wirken, als ich meine Reisetasche öffnete und den iPod hervorkramte. Dann löste ich die Papprückwand des Bilderrahmens und zerrte das Foto hervor, so hastig, dass die Glasfront einen Sprung bekam. Mit zitternden Händen packte ich meinen hellbraunen Kapuzenpulli und stopfte alles in die Vordertasche. Das Foto bekam bestimmt Knicke ab, aber da der iPod den Stoff schon genug ausbeulte, konnte ich es kaum riskieren, auch noch einen Billigrahmen von Wal-Mart in die Maschine zu schmuggeln.
    In meiner Nervosität schlug ich den Kofferraumdeckel etwas lauter zu als nötig. Sieg. Und was Ronan nicht wusste, würde ihm nicht wehtun.
    Ich lief zum Flugzeug und holte ihn am Fuß der eleganten Metall-Gangway ein. Er stützte mich am Ellbogen, als ich die Stufen hochging. Das fand ich echt süß und ritterlich, zumindest bei einem Typen in Jeans.
    Kühle Luft strömte uns aus der offenen Einstiegsluke entgegen. Der Duft der großen weiten Welt. Ich war im Begriff, meinem Leben einen neuen Sinn zu geben.
    Aufregende Abenteuer standen mir bevor. Ich würde die Tiefen meines Seins ausloten und mein wahres Ich entdecken. Vielleicht erwartete mich auf dieser Insel ein Fuchsfell-Anorak. Ich würde aussehen wie Nicole Kidman in diesem irren Eisbären-Film, porzellanzart, mit schwarzen Handschuhen und einer Pelzstola. Ich würde eine Frau sein.
    Die Art von Frau, die an die Seite eines geheimnisumwitterten Mannes gehörte. An Ronans Seite. Ich würde so viel Proust zitieren, wie er nur wollte. In der französischen Originalfassung. Er würde mich begehren.
    Während ich ihm nach oben folgte, konnte ich nicht widerstehen, ihn von hinten zu betrachten. Dunkelblauer Denim, nicht zu eng, nicht zu weit, über einem atemberaubenden Knackarsch. Ein seltsames Kribbeln breitete sich von meinem Bauch in die tiefer gelegenen Regionen aus.
    Ich erreichte die Tür und tat den ersten Schritt in meine wunderbare neue Welt. Meine Augen brauchten eine Weile, um sich an das Halbdunkel im Innern zu gewöhnen.
    Und dann sank mein Mut.
    Es waren bereits zwei Mädels an Bord. Zwei sagenhaft gut aussehende Mädels.
    Ich zwang mich zum Weiteratmen. Und ich zwang mich, Ronan nicht anzusehen, obwohl ich genau spürte, wie mich seine grünen Augen durchbohrten.
    Mein Blick wanderte den Mittelkorridor entlang und machte sich rasch ein Bild von den Mädels, der Kabine und der ganzen Situation. Ich gab mir Mühe, nicht allzu neugierig zu wirken. Es gab insgesamt acht Sitze, alle mit den gleichen knautschigen hellbraunen Lederpolstern, alles Luxusversionen von Dads schäbigem Liegesessel. Sie waren in zwei gegenüberliegende Reihen mit je vier Plätzen angeordnet und nochmals in Zweiergruppen unterteilt.
    Die Mädels hatten nebeneinander ganz hinten in der Kabine Platz genommen. Erwarteten sie, dass ich mich zu ihnen setzte, fast Knie an Knie, und mit ihnen während des Flugs kicherte und laberte?
    Ich schluckte und versuchte, unvoreingenommen zu bleiben. Schließlich hatte Ronan erklärt, alle Mädels auf der Insel hätten besondere Talente. Aber mussten sie unbedingt talentiert und derart heiße Feger sein?
    Ich schlenderte zögerlich nach vorn und täuschte Gleichgültigkeit bei der Sitzwahl vor, als sei ich jeden Tag mit Privatjets unterwegs. In Wahrheit nahm ich mir die Zeit, die beiden scharfen Teenager-Bräute genauer unter die Lupe zu nehmen.
    Eine sah aus wie ein Bunny-Azubi, mit einem hautengen, tief ausgeschnittenen Shirt, das ihre beachtlichen Rundungen voll zur Geltung brachte. Ihr Haar hatte die Farbe von Ahornsirup und fiel ihr in langen, perfekten Wellen über die Schultern. Sie starrte mich mit einem Blick an, den ich von der Yatch kannte. Mein Magen verkrampfte sich zu einem harten Klumpen.
    Ich guckte

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