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Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition)

Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition)

Titel: Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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französischer Pelzhändler in Nord-Minnesota hatte gewusst, dass sie den Winter über auf Isle Royale festsaß. Foster hatte Erkundigungen eingezogen über den Mann namens Tom Silver und erfahren, dass er ein mit Orden ausgezeichneter Kriegsveteran war und ein Mann, der in der Gegend großes Ansehen genoss. Arthur konnte nur beten, dass er Deborah nichts angetan hatte.
    Im Februar, als der Wiederaufbau der Stadt bereits in vollem Gange war, hatte Arthur wegen eines Herzleidens kürzertreten müssen. Nach einer längeren Bettruhe war er mittlerweile wieder zu Kräften gekommen. Und ohne dass er sich in irgendeiner Weise dafür engagiert hätte, hatte er seinen Platz in der Gesellschaft Chicagos wieder eingenommen. Er konnte sich seine Rehabilitierung selbst nicht erklären, aber die Einladungen waren mit einem Mal wieder eingetroffen. Komisch nur, dass es ihm inzwischen ziemlich egal war. Da hatte er erkannt, dass er bereit war, jeden Preis zu zahlen, um seine Tochter zurückzubekommen.
    Jetzt war März, und die erstaunlichste Einladung von allen hatte dazu geführt, dass er heute zu einem Treffen in der Stadt war. Er nahm das Glas Whiskey und eine Zigarre, die ihm der Ober anbot, setzte sich in einen ledernen Ohrensessel und wartete.
    Philip Ascot kam wie ein verlorener Sohn mit ausgestreckten Händen auf ihn zu und lächelte leicht verlegen. „Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, dass Sie gekommen sind, Arthur“, begrüßte er ihn.
    In dem Moment begriff Arthur, warum sich die Türen der feinen Gesellschaft ihm auf einmal wieder geöffnet hatten. Philip musste es eingefädelt haben. Ihm war klar, es war falsch, Ascot zu verzeihen, dass er Deborah hatte fallen lassen, aber andererseits hatte er selbst es ja nicht anders gemacht. „Sie möchten etwas mit mir besprechen?“
    Ascot bestellte sich mit nicht mehr als einem angedeuteten Nicken einen Drink; man kannte ihn hier. „Ihre Tochter“, begann er. „Ich werde nicht um den heißen Brei herumreden, Sir. Ich muss immer wieder an sie denken.“
    Arthur dachte an die Gerüchte, die ihm über die Feiertage zugetragen worden waren. „Wie es aussieht, haben Sie sie immerhin lange genug vergessen können, um sich mit Miss Bartell zu verloben.“ Eine andere reiche Erbin. Nicht so gut versorgt wie Deborah, aber wer war das schon?
    „Ein Fehler.“ Philip nippte an seinem Bourbon, schüttelte selbstverächtlich den Kopf. „Sie hat die Verlobung aus heiterem Himmel gelöst. Die Frauen heutzutage wissen einfach nicht mehr, wo ihr Platz ist.“ Er senkte die Stimme. „Ich war so ein Narr, Arthur. Ein Leben mit Deborah ist alles, was ich mir wünsche.“
    „Deborah oder ihr Vermögen?“, fragte Arthur unverblümt.
    Ascot verzog das Gesicht. „Sie treffen mich, Sir. Wenn Sie beschließen, uns nicht länger Ihren Segen zu geben, wird mich das nicht umstimmen. Es ist mir gleichgültig, ob sie durch den Dreck geschleift und beschmutzt wurde. Es würde mich auch nicht interessieren, wenn Sie sie enterben. Ich will sie zurück.“
    Eine schöne kleine Rede, fand Arthur, aber trotz seines Zynismus war ihm leichter ums Herz. Philip Ascot wusste sehr gut, dass Deborahs Mitgift jetzt noch um einiges höher ausfallen würde.
    „Dann sind wir uns ja einig“, sagte er. „Denn ich will sie ebenfalls zurück.“
    Anfang April hörte Deborah, während sie noch zufrieden in Toms warmen starken Armen lag, ein Geräusch. Ohne die Augen zu öffnen, versuchte sie zu erraten, was es war. Smokey knurrte warnend.
    Der Frühling kam mit solcher Macht, dass es jeden Tag etwas Neues zu entdecken gab. Erst gestern war ein Biberdamm, den sie den Winter über beobachtet hatte, von dem über die Ufer getretenen See fortgeschwemmt worden. Sie und Tom hatten verfolgt, wie der Biberbau zerstört wurde, und sie hatte unerklärlich heftiges Mitleid mit den obdachlos gewordenen Tieren empfunden.
    Sie spürte, wie Tom sich rührte, und schmiegte sich dichter an ihn, schlang die Arme um ihn. Er wollte immer schon im Morgengrauen aufstehen. Und sie suchte immer nach Wegen, ihn im warmen Bett zu halten. Was nicht schwer war. Ein paar schläfrige Küsse, eine eindeutige Liebkosung und er war mehr als bereit, noch bei ihr zu bleiben. Sie schliefen wieder ein, und sie vergaß, ihm von dem Geräusch zu erzählen, das sie gehört hatte. Vermutlich waren es ohnehin nur ein paar Eiszapfen gewesen, die vom Dach gefallen waren.
    Aber als sie das Geräusch wieder hörte, wusste sie, es waren keine

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