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Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Titel: Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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entdeckte knochenartige Höcker, die einen langen, langen Hals entlang liefen, und zwei spiralförmig gedrehte Hörner. Grom! Grom war tatsächlich gekommen, um sie zu retten! Und sie und Goran flogen auf ihm durch die Nacht! Aaniya hätte jubeln können vor Freude. Sie wagte einen Blick auf die Erde hinab, aber alles war schwarz. Vielleicht war das auch besser so, dachte sie und lehnte ihren Kopf wieder zurück an Gorans warme Brust. Jetzt erst fühlte sie die starke Hand, die sie fest umschlungen an der Hüfte hielt.
    Mit aller Macht kämpfte Aaniya gegen die Müdigkeit, die sie wieder in das Reich der Träume ziehen wollte. Dieser Moment war so einzigartig. Doch irgendwann verlor sie den Kampf und ihre Augen fielen zu.
     
    Das nächste Mal, als sie die Augen öffnete, war sie in einem ziemlich dunklen, kleinen Raum. Durch unzählige längliche Schlitze am Fenster schimmerte Tageslicht. Aaniya fühlte sich todelend. Es war ihr schwindlig und schlecht. Ihr Herz raste, als sie sich aufsetzte und die Beine aus dem Bett hängen ließ. Mit zittrigen Fingern schaltete sie einen Strahler an, der neben ihr an der Wand montiert war. Unsicher stand sie auf und schlürfte einen schmalen Gang entlang ins Badezimmer. Als sie dort in den Spiegel blickte, waren ihre Haare braun und ihre Augen nicht bernsteinfarben, sondern blau. Ein gewaltiger Schwindelanfall brach über sie herein. Ihre Knie wurden weich und sie sackte zusammen. Von dem Sturz bemerkte sie nicht viel. Plötzlich lag sie einfach auf dem Boden. Orientierungslos fasste sie sich an die blutende Stirn und rappelte sich dann schwankend auf. Mit letzter Kraft schleppte sie sich zurück in den Flur, zu einem niedrigen Schränkchen. Ihre blutverschmierten Finger suchten nach einem schwarzen, handgroßen Gegenstand. Nach langem, angestrengten Nachdenken drückte sie auf drei Zahlenfelder: 112. Nachdem Aaniya ihren Notruf abgesetzt hatte, brach sie ohnmächtig zusammen.
     

Am See Wagasi
     
     
      L ange Zeit bemerkte Aaniya gar nichts, alles war finster. Dann plötzlich spülte eine wunderbare Flüssigkeit durch ihre Adern - sie nahm diese elende Kraftlosigkeit mit sich. Aaniya fühlte ihren Herzschlag ruhig und rhythmisch in der Brust pulsieren und irgendwann kam ihr die Erinnerung an Grom wieder in den Sinn. Sie riss die Augen auf. Doch da war kein Drache, sondern eine Holzwand, die anscheinend zu einer Hütte gehörte. Ihr Blick wanderte über die vielen Angeln und Fangnetze, die vor ihr an den senkrecht verlaufenden Brettern hingen. Hier mussten wohl Fischer leben, dachte sie.
    „ Falls du Grom suchst, der versteckt sich draußen im Wald. Ich hab ihm gesagt, dass er jagen gehen kann, bis wir wieder kommen“, hörte sie Gorans Stimme. Schnell drehte sie ihren Kopf herum. Vor ihr saß Goran auf einem ziemlich großen Stuhl. Erleichtert stellte sie fest, dass es ihr gar nicht mehr schwindlig war. Doch als sie versuchte, sich aufzusetzen, merkte sie erschrocken, wie wenig Kraft sie besaß.
    „Wo sind wir hier?“, fragte sie mit rauer Kehle.
    „Zuerst einmal: willkommen zurück!“ Und mit diesen Worten beugte sich Goran über sie und drückte ihr einen heißen Kuss auf die Lippen.
    „He“, beschwerte sich Aaniya verdutzt. „Du hast mich gar nicht gefragt. Früher hättest du dafür eine Ohrfeige bekommen.“
    Gorans wunderhübsche Augen leuchteten auf.
    „Früher war früher. Jetzt ist jetzt. Und außerdem habe ich dich schon öfter geküsst“, antwortete er lachend.
    „Was? Wie öfter ?“, fragte Aaniya verwirrt, doch sie konnte nicht böse sein, denn tief in ihrem Herzen war sie einfach nur überglücklich, Goran wiederzusehen. Und jetzt küsste Goran sie wieder. Aber diesmal lange, sehr lange. Es war die wundervollste Berührung, die Aaniya je erlebt hatte. Grenzenlose Freude explodierte in ihrer Brust. Sie legte den Arm um Gorans Hals und zog ihn näher zu sich heran. Doch nichts war nah genug. Jede Faser ihres Körpers verlangte nach mehr. Erregendes Kribbeln und hitzige Wärme sprudelten durch ihre Adern. Die Zeit blieb stehen.
    Aaniya wusste nicht, wie lange ihr erster richtiger Kuss gedauert hatte, als sie irgendwann ziemlich erschöpft die Augen öffnete und sich langsam von Goran löste. Jetzt blickte sie in das schönste Blau, das es für sie auf dieser weiten Welt gab.
    „Grom ist tatsächlich gekommen“, flüsterte sie und berührte mit ihren Fingern zärtlich Gorans Wange.
    „Ja, er hat uns gerettet“, lächelte Goran und setzte sich neben

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