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Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Titel: Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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Aaniya auf die Matratze. „ Du hattest eine schlimme aber wie es aussieht kurze Krankheit. Wenn es mit dir weiter so bergauf geht, dann können wir in ein paar Tagen vielleicht schon weiter.“
    „Wo genau sind wir ?“, fragte Aaniya und diesmal war es Emma, die ihr antwortete: „Wir sind hier am See Wagasi ganz in der Nähe der Stadt Ruguro. Merzuros turmartigen Palast kann man von hier aus allerdings nicht sehen, weil der Berg Malimbu zwischen uns und Korgalisar liegt.“
    Aaniya suchte Emma und entdeckte sie auf Gorans Kopf.
    „ Korgalisar?“, fragte sie müde, den Name hatte sie schon einmal gehört. „Was ist das?“
    „Das ist bloß der Name des Palastes“, antwortete Emma und flog auf ihre Schulter.
    „ Und diese Hütte, wem gehört diese Hütte?“, meinte Aaniya plötzlich angespannt.
    „Groglas“, antwortete die Fliege zögerlich. „Wem sonst?“
    „Groglas!“, fuhr Aaniya auf. „Wir können nicht hier bleiben, wir müssen wo anders hin!“
    „Das sind meine Worte“, meinte Emma ernst. „Aber Goran wollte dich unbedingt hierhin bringen. Allerdings muss ich zugeben, dass du so ein gewaltiges Fieber hattest, dass die Hütte wohl die einzige Wahl war, bei dem Regen.“
    „Goran, wir müssen fort von hier“, rief Aaniya aufgeregt und wollte aufspringen, doch Goran hielt sie mit seiner starken Hand davon ab.
    „Nichts da “, widersprach er mit entschiedener Stimme. „Du bist noch nicht stabil genug. Außerdem regnet es wie verrückt und es ist schon spät am Abend. Morgen früh vielleicht können wir unseren Weg in Richtung Ruguro fortsetzen - wenn es dir besser geht.“
    „Aber …“
    „Nichts aber. Du hast enormes Glück, dass es dir schon so schnell wieder einigermaßen gut geht. Glaubst du, ich habe Lust darauf, dich noch einmal fast sterben zu sehen?“
    Aaniya blickte in Gorans hartes Gesicht.
    „Aber wenn die Groglas kommen?“
    „Wir müssen auf unser Glück hoffen“, meinte Goran kurz und wandte sich um. Er trat zu einer Feuerstelle, die Aaniya erst jetzt bemerkte, und legte einige Holzscheite in die noch glimmende Glut. Bald züngelten ein paar helle Flammen empor.
    „Ich halte Wache“, sagte Goran, und bevor Aaniya noch etwas sagen konnte, war er schon durch die Tür nach draußen verschwunden. Ein mächtiger Windstoß war ins Innere der Hütte gefahren und jagte Aaniya jetzt einen eisigen Schauer über den Rücken. Sie zog sich die wollene Decke bis unters Kinn.
    Durch das einzige kleine Fen ster im hinteren Teil der Hütte erspähte Aaniya trotz der hereinbrechenden Dämmerung die vielen düsteren Regenwolken am Himmel und darunter die Wipfel des Waldes, in dem Grom nun nach Beute suchte. Ihre Gedanken wanderten zu Goran. Wahrscheinlich saß er unter dem schützenden Blätterdach eines nahe stehenden Baumes und beobachtete die Umgebung. Wie viel hätte sie dafür gegeben, jetzt unbesorgt in Issilliba Hand in Hand mit Goran spazieren gehen zu können, Zeit zu haben für viele solch wundervolle Momente, wie gerade eben. Aber jetzt, hier in Zudromo, wenige Meilen entfernt von ihrem gefährlichen Ziel, durften sie ihren Gefühlen nicht so freien Lauf lassen. Aaniya nahm sich vor, sich wieder mehr zusammenzureißen und sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Sie war unheimlich dankbar, dass Emma so tat, als hätte sie den Kuss vorhin nicht miterlebt.
    Es wurde dunkel in der Hütte, nur das leise knisternde Feuer warf einen goldenen Schimmer in den Raum.
    „Wir sind nicht mehr weit von unserem Ziel entfernt“, sagte Aaniya nach einiger Zeit nachdenklich.
    „Ja, das ging schneller, als wir es uns gedacht haben“, meinte Emma, die es sich auf Aaniyas Decke bequem gemacht hatte.
    „Bald werde ich meinen Vater wiedersehen.“
    „Aaniya, ich weiß nicht, ob er dich wirklich wiedererkennen wird“, meinte Emma zweifelnd. „Exenia hat gesagt, dass er sich an nichts mehr erinnern kann.“
    „Du willst mir nur meine Vorfreude verderben, Emma “, sagte Aaniya verärgert. „Natürlich wird mich mein Vater erkennen. Wenn er mein Gesicht sieht, wird ihm seine Vergangenheit wieder einfallen.“
    „Vielleicht dauert das aber eine Weile “, entgegnete Emma gefühlvoll.
    Beide schwiegen.
    „Wäre es nicht besser, wenn Grom uns nach Ruguro begleiten würde?“, fragte Aanyia nach einer Weile ihre treue Begleiterin.
    „Nein, bestimmt nicht“, piepste Emma überzeugt. „Die Groglas würden ihn vernichten, noch bevor wir den Zauberstein gefunden hätten. Wir müssen versuchen,

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