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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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in der Schulcafeteria
aß. Genau wie Blair. Sie nannten es die »Constance-Diät«.
    Blair sah, wie sich Serena
ihren Salat holte, und fürchtete sich vor dem Moment, in dem sie sich in all
ihrem Glanz neben sie setzen und versuchen würde, wieder mit ihr befreundet zu
sein. O Gott, nee.
    »Na, ihr!« Serena setzte sich
neben Blair und strahlte. »Wie in alten Zeiten, was?« Sie lachte und zog den
Deckel vom Jogurtbecher. Die Ränder der Manschetten an dem alten Hemd ihres
Bruders waren ausgefranst und die losen Fäden baumelten in die wässrige Molke
auf dem Jogurt.
    »Hallo, Serena«, sagten Kati
und Isabel im Chor.
    Blair sah Serena an und zog
die lipglossglänzenden Mundwinkel hoch. Annähernd ein Lächeln.
    Serena rührte im Jogurt herum
und zeigte mit dem Kinn auf Blairs Tablett, auf dem die Überreste eines Bagels
mit Frischkäse und Gurke verstreut lagen. »Sieht aus, als wäre die
Constance-Diät nicht mehr angesagt«, sagte sie.
    »Sieht so aus.« Blair drückte
mit dem Daumen einen Klumpen Frischkäse unter ihrer Papierserviette platt und
starrte irritiert auf Serenas zerfranste Hemdsärmel. In der Neunten und Zehnten
war es vielleicht okay gewesen, in den alten Klamotten deines Bruders rumzulaufen.
Damals galt das sogar als cool. Aber jetzt? Es sali irgendwie... ranzig aus.
    »Ich hab einen total
bescheuerten Stundenplan«, sagte Serena und leckte ihren Löffel ab. »Wir sind
in keinem einzigen Kurs zusammen.«
    »Tja, das liegt wahrscheinlich
daran, dass du nur normale Grundkurse belegt hast und keine von den
Leistungskursen, wo du zusätzliche Credits für die Uni sammeln kannst«, sagte
Kati.
    »Du Glückliche«, seufzte
Isabel. »Ich komm vor lauter Stress kaum mehr zum Schlafen.«
    »Naja, wenigstens hab ich so
mehr Zeit, mich zu amüsieren«, sagte Serena. Sie stieß Blair mit dem Ellbogen
an. »Was läuft diesen Monat denn so? Ich hab das Gefühl, dass ich irgendwie aus
allem total raus bin.«
    Blair setzte sich mit einem
Ruck auf und griff nach ihrem Plastikbecher, musste aber feststellen, dass sie
ihr Wasser schon ausgetrunken hatte. Sie wusste, dass dies der Moment war, in
dem sie Serena von der Riss on the Lips- Party erzählen und sie
auffordern sollte mitzumachen, weil das ja so unglaublich spaßig sein würde.
Aber irgendwie schaffte sie es nicht. Serena war also raus aus allem, ja? Von
ihr aus konnte sie gerne draußen bleiben.
    »Zurzeit sieht es ziemlich öde
aus. Bis Weihnachten passiert nicht mehr viel«, log Blair und warf Kati und
Isabel einen warnenden Blick zu.
    »Im Ernst?« Serena guckte
enttäuscht. »Und was ist mit heute Abend? Habt ihr Lust, was zu machen?«
    Blair sah ihre Freundinnen an.
Sie ging grundsätzlich gerne aus, aber heute war erst Dienstag. Dienstags unternahm
sie eigentlich nie was, höchstens mal mit Nate ein Video schauen. Blair kam
sich plötzlich erschreckend alt und langweilig vor. Typisch Serena, kaum war
sie da, fühlte sie sich langweilig.
    »Ich schreib morgen
Französisch. Tut mir Leid.« Sie stand auf. »Deswegen muss ich jetzt auch gleich
zu Madame Rogers.«
    Serena knabberte stirnrunzelnd
an ihrem Daumennagel. Das hatte sie sich im Internat angewöhnt. »Okay, dann ruf
ich eben Nate an. Der macht sicher was mit mir«, sagte sie.
    Blair, die gerade ihr Tablett
vom Tisch nahm, widerstand der Versuchung, es Serena ins Gesicht zu schleudern. Pfoten weg von Natel, wollte sie brüllen und
ninjamäßig auf den Tisch springen. Hiiiieee-ya!
    »Bis nachher dann«, sagte sie und ging steifbeinig
davon.
    Serena schnipste seufzend
einen Salatfitzel vom Tellerrand. Blair war langweilig. Wann wurde sich hier
denn endlich mal amüsiert? Sie sah hoffnungsvoll zu Kati und Isabel, aber die
waren auch schon dabei, ihre Sachen zu packen.
    »Ich muss zur Studienberatung«, entschuldigte sich
Kati.
    »Und ich muss noch mal in den
Kunstsaal und meine Zeichnung wegräumen«, sagte Isabel.
    »Damit sie niemand sieht?«, kicherte Kati.
    »Ach, halt die Klappe!«, fauchte Isabel.
    Beide nahmen ihre Tabletts und standen auf.
    »Schön, dass du wieder da
bist, Serena«, sagte Kati mit geheuchelter Freundlichkeit.
    »Ja.« Isabel nickte. »Echt.«
    Und dann gingen sie davon.
    Serena rührte mit dem Löffel
im Jogurtbecher und verstand überhaupt nichts mehr. Alle benahmen sich total
merkwürdig. Was hab ich denn bloß gemacht?, überlegte sie und knabberte wieder
am Daumennagel.
    Gute Frage.

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