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Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Titel: Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Vesper
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dass er sich das wünscht, krieg ich es nicht mehr hin, habe ich eine Sperre. Da ist es sehr wichtig, sich mit dieser Sperre
auseinanderzusetzen. Wenn es früher leicht ging, aber seit das Bedürfnis bekannt ist, nicht und mit wachsendem Bedürfnis immer weniger, solltest du dich mit dem Thema des Machtmissbrauchs beschäftigen. Oder mit einer Wut, die du passiv auslebst. Vielleicht gefällt es dir irgendwie, ihn unbefriedigt zu lassen. Irgendwie fühlst du dich größer, wenn er klein und hilflos und bedürftig ist? Irgendwie findest du es prima, wenn er sich dreht und windet und nicht weiß wohin mit seinen Bedürfnissen?
    Oder das Gegenteil ist der Hintergrund: Du machtest als Kind vielleicht die Erfahrung, dass ein dominantes Elternteil seine eigenen Bedürfnisse brutal gegen dich durchsetzte. Oder manipulativ, aber trotzdem brutal. Und dass diese Bedürfnisse die Integrität deiner Person in Frage stellten. Dann hast du wahrscheinlich unbewusst Angst davor, dein Partner könnte dich mit seinen Bedürfnissen dominieren, und kannst nur »freiwillig« geben, aber nicht Wünsche beantworten?
    Auch das ist ein Machtthema. Wenn das bei dir so sein könnte, schau dir einmal deine vorigen Beziehungen an.
    ◉
    Gab es so etwas immer schon in der einen oder anderen Form?

    Warst du selbst manchmal in der Situation des hilflos Darbenden und verhungertest am ausgestreckten Arm?

    Verletztest du Partner immer wieder, indem du auf formulierte Bedürfnisse mit Widerstand reagiertest?
    Wenn du diese Fragen bejahst, hast du eine Affinität zu Machtkämpfen. Das ist weniger schlimm, als es klingt. Wichtig ist nur, dass du es dir bewusst machst. Und dann handelst. Denn das Fatale ist: Oben-unten-Kämpfe schlagen leicht um. Das ist der natürliche Lauf der Natur. Wenn du deine Partnerin zu lange am ausgestreckten Arm verhungern lässt, wird sie dich verlassen. Vielleicht mit einem anderen Mann,
vielleicht im Herzen. Sie wird sich innerlich abwenden, und du wirst sie womöglich nie zurückgewinnen.
    Manchmal wissen wir nur einfach nicht, wie es geht, die Bedürfnisse unseres Partners zu erfüllen. Wir haben es nie gelernt.
    Die Frau wünscht sich Verständnis im Fall von emotionalen Ausschlägen wie Angst, Wut, Verzweiflung, Verlassensein. Der Mann, voller Liebe, bietet rationale Lösungsmöglichkeiten an. Sie hasst aber seine Rationalität und fühlt sich von ihm unverstanden. Der Hintergrund für seine Weigerung, sie in ihrer Emotionalität zu verstehen und Verständnis auszudrücken, mag seine Angst sein, selbst in heftigen Gefühlen unterzugehen. Es mag gelernt sein: Ein kluger Mann bleibt immer sachlich und kühl. Es mag familiäre Hintergründe haben. Wie auch immer. Es ist wichtig, sich das bewusst zu machen.
    Und nun: Ändere etwas! Wage ein Abenteuer! Probier aus, was geschieht, wenn du deine Blockaden überwindest. Dehne deine Grenzen aus. Riskiere es, etwas falsch zu machen, zu versagen, dich komisch zu fühlen, riskiere es, ehrlich über deine Scham zu sprechen oder aber deutlich auszudrücken, worüber du wütend bist! Gib deiner Partnerin jetzt, heute, was sie sich wünscht. Und wenn sie aus allen Wolken fällt, mach einfach weiter. Beharrlichkeit ist ein wichtiger Glücksfaktor. Für alle Lebenslagen, insbesondere für die Liebe.

Besinnung auf deine Stärken und Training der Freigiebigkeit
    Dies ist die Frage nach deinen Stärken. Ja, sie kommt absichtlich am Schluss. Viele Menschen geben routiniert immer weiter das, was sie gut können. Ohne zu schauen, ob es auch das ist, was der Partner sich wünscht. Dass dieses Verhalten nicht beziehungsförderlich ist, haben wir in den vorigen zwei Abschnitten geklärt. Aber es ist gut, und es gibt
Sicherheit zu wissen, ich habe da einen ganzen Strauß an Stärken, und dieses Füllhorn kippe ich freizügig über meinem Partner aus.
    Es gibt Partner, die um das, was sie gut können und leicht geben können, ein großes Theater veranstalten. Ich kann gut und leicht Hemden bügeln. Also tu ich es. Wenn ich es allerdings gemacht habe, will ich wahnsinnig gelobt werden. Deshalb stöhne ich und zeige, wie wenig Zeit ich habe und wie schwer es ist zu bügeln.
    Aber im Grunde genommen geht es nicht darum, dass etwas schwer sein muss, damit es ein Geschenk ist. Ganz im Gegenteil. Mit Leichtigkeit Gegebenes ist oft leichter anzunehmen als die betonten Opfer.
    Wir alle kennen die Gastgeberin, der die Anstrengung mit Schweißperlen ins Gesicht geschrieben steht, wenn sie das Essen

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