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Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

Titel: Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Vesper
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das mit mir macht, höre ich erst einmal weiter zu, frage nach, versuche, meinen Partner wirklich zu verstehen. Dann erst kann ich meine
Aufmerksamkeit darauf richten, was es mit mir macht und das auch formulieren. Zum Beispiel: Das macht mich hilflos. Ich werde ganz traurig mit dir.
    Meistens ist es aber so, dass wir uns zuerst einmal von der Offenheit und Verletzlichkeit und vom Vertrauen unseres Partners berührt fühlen, wenn wir uns ganz auf ihn eingestellt haben. Die Berührung durch das Vertrauen des andern, der sich uns offenbart, ist ein großes Geschenk. Das sollten wir spüren und formulieren.
    Viele Menschen haben aktives Zuhören nie gelernt. Sie hören kurz zu, überprüfen, was es mit ihnen macht und suchen nach einer Lösung. Dieses Verhalten mag beruflich von Wert ein. In einer Liebesbeziehung – wie auch in anderen menschlichen Beziehungen zu Kindern, Freunden usw. – würgt es den andern ab.
    Eine meine Klientinnen ist schier wahnsinnig davon geworden, dass ihr – sehr gutwilliger – Mann sofort, sobald sie irgendein negatives Gefühl äußerte, einen Lösungsvorschlag machte, der dieses Gefühl überflüssig machen sollte. Es wirkte aber nicht wie eine Lösung, sondern eher wie ein Totschlagen ihrer Gefühle. Außerdem war sie durchaus in der Lage, selbst nach Lösungen zu suchen oder ihn um Hilfe zu bitten, wenn sie diese Hilfe brauchte, sie wollte aber zuerst einmal nichts als Akzeptanz und Verständnis.
    Zu welchem Kommunikationstyp gehörst du in deiner Liebesbeziehung:
    ◉
    Ich offenbare mich mit meinen Gedanken und Gefühlen offen und vertraue meinem Partner, dass er mit meiner Verletzlichkeit gut umgeht.

    Ich mache alles mit mir selbst aus und teile meinem Partner hieb- und stichfeste Ergebnisse mit, wenn überhaupt.

    Ich achte ständig darauf, was das mit mir macht, bei mir auslöst, in mir wachruft, wenn mein Partner mir etwas über seine Gedanken und Gefühle erzählt.

    Ich beurteile meinen Partner schnell. Ob ich es richtig oder falsch finde, was er sagt. Gut oder schlecht. Konstruktiv oder destruktiv.

    Ich sehe erst mal von mir ab und wende mich ganz meinem Partner zu, wenn er mir etwas von sich offenbart. Ich frage nach, bis ich ihn verstanden habe.

    Ich bin sehr neugierig auf meinen Partner, auf seine Art zu denken und zu fühlen.

    Gefühlsäußerungen meines Partners machen mich schnell unruhig und unsicher.

    Ich bin sehr lösungsorientiert. Wenn mein Partner »negative« Gefühle äußert, versuche ich schnell, eine Lösung zu finden, damit die verschwinden.

    Ich habe mich im Laufe unserer Beziehung ganz allmählich immer mehr zurückgezogen und erzähle meinem Partner nur noch wenig von meinen Gefühlen, weil ich nicht den Eindruck habe, dass er es wissen will.

    Ich vertraue meinem Partner nicht – nicht mehr –, dass er wirklich an mir interessiert ist.

    Ich glaube, mein Partner will vor allem nicht behelligt werden; faule Harmonie ist ihm lieber, als von meiner Unzufriedenheit zu hören.

    Ich habe mich damit abgefunden, dass unsere Beziehung nicht diese Intimität bekommt, die entsteht, wenn man sich schutzlos offenbart.

    Ich habe mich verändert, seit ich mit diesem Partner zusammen bin, ich bin viel verschlossener geworden, halte oft den Mund. Es hat ja doch keinen Sinn, etwas von mir zu erzählen.
    Ich brauche nicht zu sagen: Wenn du soundso häufig bei der und der Frage ja oder nein angekreuzt hast, gibt es einen ganz dringenden Veränderungsbedarf in deiner Beziehung. Das weißt du selbst.
    Ich habe das Thema »Kommunikation« nicht ohne Grund
erst so spät in diesem Buch behandelt. Ich bin nämlich davon ausgegangen, dass all diese Fragen am Anfang ein niederschmetterndes Ergebnis gezeigt hätten. Und ich gehe davon aus, dass sich in eurer Kommunikation im Laufe der Arbeit an diesem Buch vieles verändert hat. Wenn die Antworten jetzt noch niederschmetternd ausfallen, ist die Zeit für sehr, sehr klare Worte gekommen. Denn eine Beziehung, in der du dich nicht gesehen, nicht gehört, nicht genährt (Feedback) fühlst, ist auf die Dauer nicht gesund.
     
    Das nächste Kapitel widmet sich der Sexualität. Wenn ich mich nicht öffnen kann, weil mein Partner mir keinen Raum und keine Zeit einräumt, weil er nicht wirklich etwas von mir wissen will, und ich leer und unbeantwortet zurückbleibe, wenn ich mich offenbare, ist die Verletzung vorprogrammiert, wenn ich über Sexualität spreche. Das muss also geklärt

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