Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten
Irgendwann sagte er mit belegter Stimme: Ich glaube, ich brauche Hilfe. Ich habe meine Ehe nicht absichtlich gegen die Wand gefahren. Aber ich habe mich immer so hilflos gefühlt.
Und wie reagieren Sie, wenn Sie sich hilflos fühlen?, fragte ich.
Dann ziehe ich mich zurück.
Aber allein, im stillen Kämmerlein gibt es keine Hilfe für Wachstum, Lernen, Weiterentwickeln. Da gibt es keine Antwort auf all die Fragen.
Die Macht des Zuhörens
Dieser Mann hat sehr eindrücklich gezeigt, wie wichtig es ist,
da
zubleiben, zuzuhören und zu fragen. Auch wenn es wehtut.
Interessiertes Zuhören kann unterschiedlich ausfallen:
Du konzentrierst dich nur auf dich und filterst ständig: Was bedeutet das Gesagte für mich?
Du hörst aktiv zu, d. h., der andere steht im Mittelpunkt. Für den Moment konzentrierst du dich nur auf den sprechenden
Partner. Durch aktives, konzentriertes Zuhören kommt die Botschaft, die dein Partner vermitteln möchte, bei dir an. Du hörst nämlich heraus, was dein Partner wirklich will. Du hörst die Werte und Wünsche. Du nimmst die Gefühle auf. Wenn du deinen Partner bittest, dir seine Gefühle mitzuteilen, und du wirklich zuhörst, entwickelt sich große Nähe.
Intuitives Zuhören hebt das Zuhören auf eine andere Ebene. Du empfängst die gesendeten Botschaften nicht nur mit allen Sinnen, sondern lässt auch deine Intuition einfließen.
Zu wissen, wie ihr euch zuhören könnt, ist von unschätzbarem Wert. Effektives Zuhören schafft Vertrauen. Dabei geht es um gegenseitigen Respekt. Gute Beziehungen gründen auf dem Bewusstsein, wie wertvoll es ist, sich gegenseitig Zeit und Raum zu geben, um Träume und Absichten und Bedürfnisse und Gefühle zu formulieren. Denn wenn jemand Zeit hat, um das zu sagen, was er sagen möchte, und der andere es wirklich wissen will, wenn er weder unterbrochen, gestoppt, noch verurteilt oder ausgelacht wird, dann entwickelt sich tiefes Vertrauen, und das Wagnis der Offenbarung wird immer wieder und tiefer eingegangen. So erfüllen sich Sehnsüchte. So werden Paare glücklich.
Es geht also um Zuhören und um Feedback. Zum Feedback gehören auch Fragen. Fragen sind Einladungen. Sie laden dazu ein, sich genauer zu erklären, sich freier zu zeigen, näherzukommen. Wenn ich frage, zeige ich meinem Partner, dass ich mich wirklich für das interessiere, was er sagt, dass ich neugierig auf ihn bin.
Ein Gespräch über euch führt dazu, dass du innehältst und über dein Tun nachdenkst. Wieso handelst du so, wie du handelst? Wie reagierst du auf die Art und Weise, wie dein Partner handelt? Vielleicht hast du es immer so gemacht. Vielleicht hast du es von deinen Eltern übernommen.
Es ist nicht nur für deine Partnerschaft von Vorteil, aktiv zuhören zu können, wichtige Fragen zu stellen und direktes Feedback zu geben, es hilft dir in sämtlichen Lebensbereichen.
Es gibt unterschiedliche Arten von Fragen: Die Art der Frage und die Art und Weise, wie du sie stellst, kann eine Unterhaltung in Gang setzen oder auch beenden. Offene Fragen sind hervorragend dazu geeignet, eine Unterhaltung zu beginnen. Geschlossene Fragen hingegen haben ein Ja oder Nein als Antwort zum Ziel. Sie sind sehr effizient, wenn es darum geht, sich rückzuversichern oder Entscheidungen bestätigen zu lassen, aber nicht, wenn es darum geht, dem Partner Raum und Zeit zu geben, sich dir mit seinen Gedanken und Gefühlen zu offenbaren. Eine geschlossene Frage ist zum Beispiel: Willst du, dass wir sexuell etwas Neues ausprobieren? Eine offene Frage wäre: Was schwebt dir denn vor, wenn du davon sprichst, Neues ausprobieren zu wollen?
Es gibt auch motivierende Fragen, die von der Annahme ausgehen, dass etwas auf jeden Fall sinnvoll ist. Zum Beispiel: Wann wollen wir uns ganz viel Zeit für unsere Sexualität nehmen? Hier wird vorausgesetzt, dass beide Interesse an ihrer sexuellen Beziehung haben, dass beide der Meinung sind, dass Sexualität Zeit braucht, und dass beide wirklich aktiv werden wollen. Solche Fragen sind am Ende eines Gesprächs über Bedürfnisse, Sehnsüchte, Änderungswünsche sehr angebracht.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, noch einmal auf die Gefühle von Unsicherheit, Angst, Zweifel einzugehen. Wenn mein Partner mir von etwas erzählt, das ihn ängstigt, traurig macht, das er ändern möchte, reagiere ich leicht mit Hilflosigkeit oder Angst oder auch mit Traurigkeit. In einer Kommunikation, in der ich auf den anderen konzentriert bin und nicht sofort darauf achte, was
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