Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten

sein! Klärt es! Sprecht unangenehme Wahrheiten offen aus. Und sprecht angenehme Wahrheiten offen aus. Versucht, die 5 -zu- 1 -Regel einzuhalten. Aber letztlich geht es nicht um Regeln. Es geht um Vertrauen.
    Also zum Abschluss noch einmal: Wichtig ist, dass ihr euch aktiv zuhört.
    ◉
    Stellt Fragen, die eurem besseren Verständnis dienen, keine Fragen, die das Gesagte in Frage stellen!
◉
    Konzentriert euch darauf, was euch wirklich wichtig ist!
◉
    Schiebt nichts auf – wenn ihr zu einem gemeinsamen Er gebnis gekommen seid, setzt es sofort in die Tat um!
◉
    Macht Pläne und werdet aktiv!
◉
    Verliert das Beschlossene nicht aus den Augen, fragt nach, ob euer Partner jetzt zufriedener ist!
◉
    Versichert euch!
◉
    Zeigt euch, dass ihr euch seht, hört, versteht, liebt! »Nährt euch zurück!«

Vive l’amour! Faire l’amour lässt Liebe leben
    Sexualität – ein heißes Thema!
    Hier treffen sich alle Widersprüche der Liebe im Extremen. Tiefste Gefühle und flachste Fühllosigkeit, heißeste Sehnsucht und bohrendste Angst, stärkstes Verlangen und gröbste Abwehr, verspielteste Kreativität und ödeste Langeweile, innigste Verschmelzung und befremdendste Abgrenzung.
    Sexuelle Attraktion führt Paare zusammen, sexueller Frust treibt Paare auseinander. Eine neue statistische Untersuchung ergab, dass in Deutschland 70 Prozent der Frauen beim Sex nur selten einen Orgasmus bekommen. Und das heute nach der sogenannten sexuellen Revolution. Alles scheint doch bekannt: Die verschiedenen Arten von Orgasmusmöglichkeiten bis hin zum multiplen Orgasmus der Frau, ausgelöst in der Vagina, an der Klitoris oder am G-Punkt.
    Die sexuelle Revolution hat mit allen Tabus gebrochen. Seltsamerweise gibt es aber heute geradezu eine Inflation sexueller Störungen, die speziell Männer betreffen. Es scheint, als wirke sich die Veränderung der Männerrolle ganz besonders in der Sexualität als Unsicherheit aus, die Blockaden oder Störungen bewirkt.
    Doch auch die Definition einer sexuellen Störung ist in ständiger Veränderung begriffen. Gesellschaft und Kirche wirkten und wirken da unterschiedlich ein. Nehmen wir allein den als klinische sexuelle Störung definierten Exhibitionismus: Die Möglichkeit, Menschen mit Nacktheit zu erschrecken und vor Gericht zu landen, hängt auch von der Kleiderordnung einer Gesellschaft ab. Es ist noch nicht sehr
lange her, dass ein Mann in Spanien vor Gericht geführt wurde, wenn er in der Stadt kurze Hosen trug. In vielen Ländern gilt eine Frau auch heute noch als Hure, die sich oben ohne an den Strand legt. Ein anderes Beispiel für die Einwirkung gesellschaftlicher Normen auf die Definition einer Störung ist die Homosexualität. Es ist noch nicht so lange her, dass Homosexualität in Deutschland als kriminelle Perversion galt.
    Im Verständnis heutiger Sexualpsychologie wird eine sexuelle Störung als Stehen- oder Steckenbleiben an einem bestimmten Punkt der sexuellen Annäherung oder Abgrenzung verstanden. Viele Frauen, die im Liebesspiel ein hohes Maß an Erregung erleben, stoppen sich selbst vor dem Orgasmus, ebenso wie viele Männer mit verzögertem oder vorzeitigem Samenerguss, Erektionsstörung oder Anorgasmie sich selbst im freien Ausdruck ihrer Lust hemmen und kontrollieren. Eine sexuelle Störung ist keine Krankheit, sondern eine Entwicklungshemmung.
    Eine Hemmung im natürlichen Prozess der Entwicklung gibt es in anderen Bereichen ebenso, nehmen wir den Messie, der im Zustand des Habenwollens, Festhaltens steckenbleibt und nicht zur nächsten Stufe des Loslassens, Strukturierens weitergeht. In sämtlichen Süchten zeigt sich so etwas. Nehmen wir die weibliche Magersucht, wo im Zustand des Mädchens steckengeblieben und nicht der Reifeschritt zur Frau vollzogen wird.
    Die Glücksforschung hat gelehrt, Sexualität noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten. Menschen mit einem hohem Glückslevel leben körperliche Berührungen, Zärtlichkeit, Nähe und Sexualität in lang andauernden vertrauten Partnerschaften, und sie tun es aktiv und gestaltend. In der Sexualität fühlt sich ein Paar eins, und auch der einzelne Mensch fühlt sich eins mit sich selbst. Entfremdung von sich selbst und vom andern wird aufgehoben. Das macht glücklich.
    Da fragt man sich: Warum nutzen viele Paare diese Möglichkeit zum Glück so wenig? Sie brauchen dafür kein Vermögen, kein Haus, kein großes Auto, sie brauchen nur einander.
    Probleme, die ein Mensch oder ein Paar hat,