Istanbul
– fast alle mit grandioser Aussicht. Bebek ist zudem bekannt für köstliches Marzipan und für die Bosporus-Universität (Boğaziçi Üniversitesi) auf einem Hügel nördlich des Zentrums. Ebenfalls hoch über Bebek befindet sich der moderne StadtteilEtiler. Er ist charakterlos und austauschbar, aufgrund seiner Clubs, exquisiter Restaurants und seines riesigen gläsernen Shoppingcenters Akmerkez (250 Läden, darunter alles zwischen adidas und Zara, dazu Kinos, Cafés usw.) jedoch recht beliebt.
Anfahrt nach Etiler : Wer den schweißtreibenden 20-Minuten-Aufstieg von Bebek scheut, kann ein Taxi nehmen (3 €), oder von Taksim mit B 559 C (Busbahnhof) anfahren, Haltestelle Akmerkez.
Rumeli Hisarı (Europäische Festung)
Die trutzige Festung an der engsten Stelle des Bosporus ließMehmet der Eroberer 1452 innerhalb von nur vier Monaten bauen, um gemeinsam mit der Burg Anadolu Hisarı auf der asiatischen Seite die Wasserstraße für byzantinische Schiffe zu sperren. Nach dem Fall der Stadt hatte die Festung militärisch ausgedient. Der nördliche der drei imposanten Türme wurde – ähnlich wie das Yedikule-Kastell – fortan als Gefängnis für missliebige ausländische Gesandte genutzt. Im Innern der Festung existierte einst auch ein Dorf, das in der Mitte des letzten Jahrhunderts Restaurierungsarbeiten zum Opfer fiel. Dafür gibt es dort heute einen kleinen Park samt Freiluftbühne.
Etwas weiter südlich liegt traumhaft die ehemalige Residenz des türkischen Schriftstellers und SozialutopistenTevfik Fikret (1867–1919), heute das Aşiyan-Museum (aşiyan = Vogelnest). Dort sind persönliche Gegenstände des Dichters ausgestellt, wie sein Fes, Rasierzeug, ein paar Fotografien usw. Sein Grab befindet sich im Garten.
Nördlich der Festung reihen sich ein paar Cafés – beliebte Frühstücksadressen – aneinander. Schön der Bosporusblick, unschön die Uferstraße vor der Nase.
Festung tägl. (außer Mi) 9–16.30 Uhr. Eintritt 1,50 €. Aşiyan-Museum tägl. (außer So/Mo) 8.30–16.30 Uhr. Eintritt frei, von der Bushaltestelle „Aşiyan“ ausgeschildert.
Yalıs – Bosporusvillen der Hautevolee
Im 17. Jh., als die hohen osmanischen Würdenträger die Ufer des Bosporus als Sommersitze entdeckten, entstanden die ersten Yalıs – prächtige Holzvillen, nahe oder direkt am Wasser gebaut, mit einem eigenen Kai oder Bootshaus ausgestattet, damit man per Barke sein Domizil ansteuern konnte. Später kamen Yalıs im Stil der verschiedensten Epochen hinzu. Insbesondere die Uferseiten der meist weiß- oder pastellfarben gestrichenen Palästchen sind besonders herausgeputzt. Yalıs dürfen übrigens nicht abgerissen werden, sie stehen unter Denkmalschutz.
Emirgân
Benannt ist der Ort nach Emir Khan, einem persischen Prinzen, der die Stadt Eriwan im frühen 17. Jh. kampflos an das Osmanische Reich abtrat und danach an den Bosporus geriet. Hier wurde er zum liebsten TrinkgenossenMurats IV. Der Sultan, der seinen Untertanen Alkohol, Tabak und sogar Kaffee strengstens verbot, hielt es mit seinen Gesetzen weniger genau.
An der Uferstraße, etwas nördlich des Fähranlegers und der örtlichen Moschee mit ein paar netten Cafés drum herum, liegt in einem kleinen, gepflegten Parkgelände das Sakıp-Sabancı-Museum (Sakıp Sabancı Müzesi). Es ist untergebracht in einer herrschaftlichen Villa aus der ersten Hälfte des 20. Jh., die lange Zeit die Sommerresidenz der schwerreichen Sabancı-Familie war. An ihrer Spitze stand bis zu seinem Tod im Jahr 2004 Sakıp Sabancı, der als Sohn eines Baumwollhändlers aus dem südanatolischen Adana eines der mächtigsten Geschäftsimperien der Türkei aufbaute. Heute wird die Familienholding mit über 60 Firmen und 30.000 Mitarbeitern von Sakıps Nichte Güler geleitet. Zu sehen sind nicht nur prunkvoll eingerichtete Salons, sondern auch über 400 meisterliche Kalligraphien – Sakıp Sabancı war überaus kunstinteressiert und baute eine der weltweit größten Privatkollektionen osmanischer Kunst auf. Im Untergeschoss werden u. a. internationale Wanderausstellungen präsentiert.
Nördlich davon erstreckt sich der weitläufige, schattige Emirgân-Park (Emirgân Korusu) mit herrlicher Aussicht über den Bosporus. Bekannt ist die Grünanlage für ihre Tulpengärten, in denen über 1000 verschiedene Sorten gezüchtet werden – eine Pracht im Frühjahr. Der im Park gelegene Gelbe Pavillon (Sarı Köşk) im Stil eines Schweizer Jagdschlösschens beherbergt ein gepflegtes
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