Istanbul
Souvenirs, Bauchtanzkostüme, dazu Schmuck, Keramik und kitschig-witziger Wohnmüll.
Adım , feine, von Öncel Kalkan handgemachte Herrenschuhe in den Größen 45–55 (ab 100 €). Zu seinen Kunden zählen u. a. die türkische Basketballmannschaft und diverse Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik, aber auch schon Fußballstar Maradona ließ sich hier Schuhe fertigen. Halep Pasajı, Zugang über dieİstiklal Cad. 62.
Mor , wunderschöner Schmuck, ein Paradies insbesondere für Fans auffälliger Ringe mit großen Steinen.Turnacıbaşı Sok. 10/B.
Lebensmittel & Anderes
Antre Gourmet Shop , dass es hier auch Sojasoße oder Gorgonzola zu kaufen gibt, wird Sie wahrscheinlich weniger interessieren. Eher das feine Olivenöl von der Ägäis, die zig Schafskäsesorten oder die kappadokischen Weine.Akarsu Yokuşu 40.
Asrı Turşucu , 1938 gegründet. Hier ist alles eingelegt, von der Gurke über den Knoblauch und das Ei bis zur Roten Bete. Nicht jedermanns Geschmack, aber garantiert vitaminreich und eine Kostprobe wert ist ein Gläschen Gemüseessig.Ecke Altı Patlar Sok./Ağa Hamamı Sok.
La Cave , großes Wein- und Spirituosengeschäft auf 2 Etagen. Mit Geschmack eingerichtet. Die Weinprobe versteht sich von selbst.Sıraselviler Cad. 109.
Friss oder stirb: İstanbul gentrifiziert
Das ViertelTarlabaşı, nur durch den breiten gleichnamigen Boulevard von Beyoğlus Glamourwelt getrennt, besitzt wie Beyoğlu schmale Gassenschluchten mit historischen Erkerhäusern. Hier wohnen all jene, die sonst in İstanbul keiner haben will: vor dem Terror geflohene arme Kurdenfamilien, Transsexuelle, afrikanische und asiatische Flüchtlinge, osteuropäische Prostituierte. Tarlabaşı yenileniyor („Tarlabaşı wird erneuert“) nennt sich jenes Projekt, das der kriminellen No-go-Area, wie viele meinen, in den nächsten Jahren den Garaus machen soll. Das morbide Altstadtviertel soll dabei nahezu vollständig abgerissen (man spricht von rund 300 Häusern) und durch schicke Apartments für Besserverdiener ersetzt werden. Die Investoren werden von der Stadtverwaltung unterstützt. Diese Art der Radikalgentrifizierung verläuft dann so: Um den Bewohnern das Leben im Viertel möglichst unerträglich zu machen, schickt man die Müllabfuhr nur noch unregelmäßig vorbei. Hausbesitzern, die sich nicht mit den Abfindungen zufriedengeben wollen, wird mit Enteignung gedroht. Dann kommen ein paar Bulldozer und machen demonstrativ die ersten Häuser platt. Soll heißen: Verschwinde, bevor du noch deinen Haushalt verlierst! Selbstverständlich bilden sich Widerstandsvereine, und selbstverständlich alarmieren diese die UNESCO. Doch von Erfolg war der Protest bei vorhergehenden „Stadterneuerungen“ noch nicht gekrönt. Das letzte Viertel, das auf diese Weise verschwand, war das Romaviertel Sulukule .
Galata undKaraköy
Wo der Bosporus das Goldene Horn küsst, liegen Karaköy und Galata – zwei Stadtteile im Wandel: In geheimnisvollen Gässchen verbergen sich Synagogen und Kirchen, tanzen Derwische und blüht das älteste Gewerbe der Welt. Neu dazu kamen in den letzten Jahren witzige Boutiquen, provokante Kunsträume und alternative Cafés.
In trauter Eintracht: Galataturm und Turm des Beyoğlu-Krankenhauses
Von Touristen wurden die beiden Stadtteile nördlich der Galatabrücke früher meist links liegen gelassen oder auf dem direktesten Weg nach Beyoğlu durchquert – zum Verweilen lud auch nicht viel ein. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Vor allem rund um den Galataturm und entlang der Galipdede Caddesi entstanden etliche Cafés, Restaurants und Geschäfte. Auch die einst recht düsteren Seitengässchen Galatas erwachen zu neuem Leben – junge Designer und Künstler zeigen hier, was sie auf dem Kasten haben.
Trotz alledem ist der morbide Charme Galatas und Karaköys zum Glück noch nicht verschwunden. In verborgenen Winkeln verstecken sich nicht nur Moscheen, sondern auch Kirchen und Synagogen. Letztere sind eine Hinterlassenschaft der Ausländer und nichtmuslimischen Minderheiten, die beide Stadtteile über Jahrhunderte hinweg prägten. Insbesondere in Galata, das sich hinter Karaköy den Hügel nach Beyoğlu hinaufzieht, waren sie ansässig. In den Häusern und Hanen, unter denen heute die Tünel-Bahn schnaufend ihren Weg sucht, lebten und arbeiteten Genuesen, Araber und Juden, Griechen und Armenier.
In den sich nordwestlich an Karaköy und Galata anschließenden Vierteln entlang dem Goldenen Horn überwiegt
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