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Italien zum Verlieben (German Edition)

Italien zum Verlieben (German Edition)

Titel: Italien zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Heimann
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Castiglione del Lago führen, der größten
Stadt am See, die auf einer kleinen Halbinsel direkt auf halber Höhe
des Westufers lag.
    Rechts der Straße, auf der Anna fuhr, begann nun
ein großes Sonnenblumenfeld. Dahinter sah Anna nun endlich etwa
dreihundert Meter entfernt das steingraue Weingut ihres Onkels auf
einem Hügel. Es lag mit seiner Rückseite zur Straße,
der Hauptteil des Hauses war ein dreistöckiger, quadratischer
Bau mit Walmdach, der zum Teil mit Wein bewachsen war, rechts daneben
lag ein länglicher, nach Süden zeigender zweistöckiger
Teil, der auf der Südseite des Gutes einen nach zwei Seiten hin
offenen Innenhof bildete. Zur Straße her schmiegten sich noch
einige kleinere Schuppen an das Hauptgebäude. Davor bedeckte ein
hellgrün-silbrig schimmernder Olivenhain den Nordhang, der sich
bis zu dem großen Sonnenblumenfeld erstreckte. Links vom Gut
ausgehend sah sie die von hohen, dunkelgrünen Zypressen gesäumte
Auffahrt, die in einer großen Linkskurve den Hügel hinab
führte und sich etwa fünfzig Meter, bevor sie auf die
Straße traf, rechts an ein kleines Pinienwäldchen
schmiegte, das auch die Straße nach Castiglione noch eine
ganzes Stück begleiten würde. Auf der rechten Seite des
Weinguts konnte Anna bereits die Weinberge sehen, die auch den
gesamten Südhang und die dahinter liegenden Hügel bedecken
würden.
    Nach den Sonnenblumen stand ein Schild mit einem Pfeil
nach rechts, auf dem "Acienda Vinicola Gambiano" zu lesen
war und als Anna gerade dabei war in die Auffahrt einzubiegen, stieß
sie beinahe mit einem rostigen, hellbraunen Pickup zusammen, der in
enormem Tempo vom Gut her gefahren kam und gerade noch rechtzeitig
bremsen konnte. Anna hatte ihn wohl zu spät gesehen und riss
erschrocken den Mund auf.
    " Attenzione! " hörte sie den Fahrer
wütend rufen, während er mit seinem linken Arm aus dem
geöffneten Fenster des Lieferwagens fuchtelte. Drinnen sah sie
ein markantes, braungebranntes Gesicht mit braunen Haaren und dunklen
Augen, die sie einen Moment lang wütend anfunkelten. Der Mann
schien nicht älter als Dreißig zu sein und es ziemlich
eilig zu haben.
    Als er das blonde Mädchen mit dem erschrockenen
Gesichtsausdruck in dem kleinen roten Auto entdeckte wandelte sich
seine Wut kurzzeitig in Erstaunen und schließlich scheinbar in
Gleichgültigkeit, denn ohne ein weiteres Wort lenkte er den
Pickup auf die Straße und fuhr zügig in Richtung
Castiglione davon.
    Na das ging ja gut los. Noch nicht einmal ganz
angekommen und schon ein Beinahe-Zusammenstoß mit einem der
Weinberg-Arbeiter, dachte sie. Das musste er ja wohl sein, denn sie
hatte den Mann noch nie zuvor gesehen.
    Sie fuhr das letzte Stück zum Gut hinauf. Die Allee
war wohl schon seit einiger Zeit geteert worden, denn der Asphalt war
schon ganz hell und begann an den Rändern bereits brüchig
zu werden. Als sie das letzte Mal hier war, war die Auffahrt nur ein
staubiger Feldweg gewesen. Viel mehr als ein Auto hatte hier dennoch
keinen Platz. Kurz vor dem Gebäude hörte der Teer auf und
sie fuhr auf den großen Innenhof, der mit feinem hellweißen
Kies bestreut war, der unter ihren Reifen angenehm knirschte. Hier
hatte sie auch nur staubige Erde in Erinnerung, doch die Neuerung
gefiel ihr sehr gut, denn der helle Kies ließ das ganze Anwesen
hochklassiger erscheinen, wie sie fand. Anna stieg aus und ging in
ihren weißen Sandalen ein paar Schritte über den Hof.
    Vor dem Hauptgebäude gab es auf der gesamten Länge
von viereckigen Backsteinsäulen getragene Arkaden mit Rundbögen
und ebenfalls mit diesen natursteinfarbenen Ziegeln gedeckt, die auch
dem gesamten restlichen Gebäude diesen ganz besonderen,
südländischen Charme gaben. An den Säulen rankten
Kletterrosen, die bald zu blühen beginnen würden und sich
hier und da einige Säulen mit Clematispflanzen teilten.
Dazwischen sah Anna weiter hinten große Terrakottatöpfe
mit Zitronenbäumchen stehen, die gerade dabei waren, ihre
letzten Blüten abzuwerfen.
    Links und rechts der Fenster zierten dunkelgrüne
Holzläden die Fassade. Die Ostseite des Gebäudes war
vollständig mit Wein bewachsen, der nur um die Fenster herum
zurück geschnitten worden war. In der Wiese daneben verströmten
bereits mehrere violette Lavendelsträucher ihren typisch herben
Geruch, an den sich Anna noch so gut erinnern konnte. Er war gemischt
mit dem zarten Duft der Olivenblüten und dem intensiven Geruch
von trockenem Gras und frischer Erde.
    Das zweistöckige Nebengebäude,

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