Italien zum Verlieben (German Edition)
klatschnass
vom Regen, aus seinen Haaren tropfte das Wasser.
"Marco! Was machst du denn hier?" Sie war
wirklich genauso überrascht wie sie klang.
"Du darfst diesen Sebastian einfach nicht heiraten,
hörst du? Er kann dich niemals glücklich machen!"
Karin sah von einem zum anderen, nahm dann schnell ein
paar Papiere und schlich sich mit den Worten "Ich muss mal kurz
was kopieren gehen" aus dem Zimmer.
Anna wollte gerade etwas sagen, doch Marco unterbrach
sie.
"Sag jetzt bitte nichts und hör mir einfach
zu, ok? Ich kann einfach nicht aufhören an dich zu denken, Anna,
und ich schwöre dir, dass alles was ich jemals zu dir gesagt
habe, die Wahrheit war und diese Sache mit dem Auto und dem Hotel war
wirklich nur, weil ich mir erhofft hatte, dass du dich vielleicht in
mich so verliebst, wie ich es bis dahin schon längst in dich
war. Du kennst mich besser als jeder andere Mensch und ich habe mich
noch nie jemandem so nah gefühlt wie dir. Wir sind uns so
ähnlich, Anna! Und ich wollte dir nicht dein Erbe streitig
machen, ich dachte nur, wenn ich etwas Grund besitze, würdest du
dich vielleicht mehr zu mir hingezogen fühlen, aber ich pfeife
auf das Weingut, das kannst du mir glauben! Es gehört dir und du
kannst damit tun was du willst, aber es gibt eine Sache die ich will,
Anna, und das bist du! Ich liebe dich und ich will nicht mehr ohne
dich leben! Also bitte überleg' es dir doch noch einmal mit
dieser Hochzeit, denn du gehörst zu mir, bitte sieh' das doch
ein!"
Anna hatte jedes einzelne Wort aufgesogen wie eine
trockene Pflanze das frische Wasser. Sie konnte nicht fassen, dass
Marco tatsächlich zu ihr gekommen war, dass er ihr erneut seine
Liebe gestanden hatte und sie flehte, Sebastian nicht zu heiraten.
Sie stand auf. "Ich habe schon mit Onkel Toni
gesprochen. Du bekommst das Gut. Und du brauchst es auch nicht von
deinem Ersparten zu bezahlen, ich frage mich, warum du überhaupt
angenommen hast, mein Onkel würde sich auf so etwas einlassen,
es war doch von vorn herein klar, dass du sein Nachfolger werden
würdest, immerhin liebt er dich wie seinen eigenen Sohn. Und ich
war nie scharf auf das Weingut, das musst du mir glauben. Und mir ist
Geld völlig egal, ich weiß, Sebastian hat dir etwas
anderes erzählt, aber das war gelogen. Ich habe inzwischen
selbst eingesehen, dass das mit Sebastian nicht die wahre Liebe war.
Ich habe mich von ihm getrennt."
Sie ging zwei Schritte auf ihn zu. "Und ich weiß,
dass ich nur einen Mann wirklich liebe, nämlich dich, Marco! Ich
hab mich nur nicht getraut, zu dir zu kommen."
Marcos Gesicht hellte sich auf. "Oh, Anna!" Er
zog sie ganz dicht an sich. Sie strich ihm eine feuchte Strähne
aus der Stirn. "Bitte verlass mich nie wieder", mit diesen
Worten beugte er sich zu ihr hinunter und küsste sie. Anna war
vom Glück überwältigt. Sie fühlte, dass sie in
diese Arme gehörte, mit Marco wollte sie den Rest ihres Lebens
verbringen. Sie verlor sich in diesem Kuss der so zärtlich und
leidenschaftlich zugleich war. Als er sich schließlich wieder
von ihr löste, sah er ihr tief in die Augen. "Kommst du
wieder mit nach Italien? Für immer?"
Anna war sich ihrer Antwort sicher. "Es gibt hier
nichts mehr, was mich davon abhalten könnte. Ich habe in den
vergangenen Wochen ohnehin schon gemerkt, dass ich hier nicht mehr
hin gehöre. Das, was ich dir damals am See sagte, dass ich sehr
gerne in Umbrien leben würde, habe ich ernst gemeint. Ich hab'
mich einfach in die Landschaft verliebt! Aber ich hätte nicht zu
hoffen gewagt, dass sich dieser Traum tatsächlich erfüllen
würde!" Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
Marco strich ihr zärtlich über ihre Haare.
"Außerdem gibt es da ja noch jemanden, der mir gesagt hat,
du hättest ihm versprochen, mit ihm Trüffel suchen zu
gehen, und du möchtest deinen baldigen Schwiegervater doch wohl
nicht enttäuschen, oder?" Er grinste verschmitzt.
Anna musste lachen. "Na das will ich natürlich
auf keinen Fall!"
"Weißt du, dass du mich soeben zum
glücklichsten Mann der Welt gemacht hast?" er hielt sie
immer noch fest in seinen Armen.
"Und ich dachte immer, ich fahre nach Italien zum
Ausspannen und nicht zum Verlieben." Anna musste schmunzeln.
"Und jetzt habe ich mich nicht nur in Italien verliebt, sondern
auch noch in dich!"
Ende
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