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Italien zum Verlieben (German Edition)

Italien zum Verlieben (German Edition)

Titel: Italien zum Verlieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Heimann
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in dem die
Weinpresse und die Abfüllanlage untergebracht waren, hatte auf
der rechten Seite zwei große ebenfalls bogenförmige
Holztore, die wie die Fensterläden dunkelgrün gestrichen
waren, und beide Stockwerke einnahmen, links daneben sah Anna die
Wohnung des Winzers, die auf zwei Stockwerke verteilt war. Vom Hof
aus sah man oben drei, unten zwei Fenster und eine kleine
Eingangstür. Auf der Südseite hatte das Gebäude noch
eine kleine gepflasterte Terrasse mit einer Holztreppe, die zum
oberen Stock hinauf führte. An die konnte Anna sich nicht
erinnern.
    Der Innenhof wurde im Süden von einem kleinen
Steinmäuerchen begrenzt, hinter dem, den Südhang hinunter,
gepflegte, akkurate Reihen von Weinstöcken zu sehen waren.
Dazwischen schien vor kurzem die Erde aufgelockert worden zu sein,
denn sie war dunkel und noch nicht von der Sonne ausgeblichen. Vor
dem Mäuerchen standen zwei große, knorrige alte Eichen,
deren Blätter die hindurch scheinende Sonne hellgrün
leuchten ließ. Sie spendeten dem Hof und zum Teil auch dem
Hauptgebäude angenehm kühlen Schatten und in ihren Blättern
rauschte leise der Wind. Der weite Blick nach Süden zwischen den
beiden mächtigen Bäumen hindurch war noch wesentlich
atemberaubender als in ihrer Erinnerung. Unten in der Senke stand ein
weiteres kleines Pinienwäldchen zwischen den Weinbergen. Ein
gedämpftes Grillenkonzert drang an Annas Ohren. Sie fühlte
sich, als träumte sie das alles.
    Sie ging auf die große grüne Holz-Flügeltür
des Hauptgebäudes zu, die oben genau dieselbe Rundung hatte wie
die Bögen der Arkaden davor. Links davon stand unter dem Vordach
ein großer, massiver Eichenh olztisch
mit vier schlichten Holzstühlen auf jeder Seite, auf jeder
Sitzfläche sah Anna ein offenbar selbst genähtes bunt
geblümtes Sitzkissen. Auf dem Tisch stand ein großer
Tonkrug mit bunten Wiesenblumen. 'Wie entzückend', dachte sie
sich im Vorbeigehen und schlug dann den schweren Eisenring zweimal
gegen das Holz.
    Wenig später hörte sie drinnen Schritte, die
Tür wurde geöffnet und vor ihr stand ihre Tante Maria. Sie
war einen Kopf kleiner als Anna und zierlich. Ihre schwarzen, kurzen
Haare umschmeichelten in weichen Wellen ihr Gesicht, dass mit den
vollen Lippen und nur wenigen kleinen Fältchen für ihr
Alter immer noch überraschend jugendlich aussah. Auch in ihren
Haaren waren nur ein paar wenige silberne Strähnchen zu sehen.
Anna musste unwillkürlich an Sophia Loreen denken, mit der eine
doch nicht abzustreitende Ähnlichkeit bestand, wie sie fand.
Ihre Tante trug ein gut sitzendes, schwarzes, knielanges Kleid mit
ellbogenlangen Ärmeln und einem runden Ausschnitt. Darüber
hatte sie sich eine fröhlich bunte Kittelschürze gebunden
und in ihrer linken Hand hielt sie ein Geschirrtuch. Also bei dieser
Figur mit doch immerhin fünfundfünfzig Jahren konnte sich
ihr Onkel sicherlich nicht beklagen, überlegte Anna schmunzelnd,
nachdem sie Maria kurz gemustert hatte.
    "Ja, Anna! Das ist aber eine Überraschung",
Marias Deutsch war nach einundzwanzig Jahren Ehe fast akzentfrei. Nur
die Vokale betonte sie noch etwas länger und das r rollte sie
typisch italienisch.
    "Hallo Maria! Ja, ich wollte euch auch
überraschen", gab Anna zurück, "und ich hoffe ich
komme nicht ungelegen!"
    "Ach was, natürlich nicht! Komm doch herein!"
Sie trat auf die Seite und gab Anna den Weg frei. "Dein Onkel
wollte sich gerade etwas hinlegen, aber wenn er erfährt das du
da bist... warte, ich werde ihn gleich holen, fühl' dich wie zu
Hause." Mit diesen Worten schritt Maria schnell durch die kleine
Vorhalle auf die gemauerte Treppe zu und rief hinauf: "Antonio,
vieni giù, presto! Anna ist hier!"
    Anna trat auf das dunkle, abgetretene Parkett in den
kühlen Vorraum und sah sich um. Der Raum war bestimmt drei Meter
hoch und alle Wände sowie die Treppe waren mit verwischten
weißen Putz bedeckt. Durch die zwei Fenster links und rechts
der Eingangstür drang Licht in den Raum in deren Mitte an der
Gewölbedecke ein großer, schmiedeeiserner Leuchter hing.
Zu ihrer Rechten sah sie die geöffnete Holztür, die, wie
sie wusste in die Küche führte, im hinteren Teil des Raumes
gab es zwei weitere Türen und eine kleinere unter der gemauerten
Treppe, die in den Keller führte. Es gab auch zwei große
Eichenholzkommoden jeweils links und rechts an den Wänden. Neben
der zu Annas Linken war ein großer mit Ziegeln umrandeter
Rundbogen der den Blick ins große Wohnzimmer freigab. Vom
Eingang aus

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