Italienische Verführung
Dieses wunderbare Vermögen würde so zu guter Letzt doch sein Eigen werden.
„Sie werden von diesem Wissen Gebrauch machen, Mylord?“, fragte sie und legte verführerisch die behandschuhten Finger auf seinen Arm. „Sie werden es weitergeben, ja?“
„Ja.“ Er grinste über das ganze Gesicht. „Bei Gott, das werde ich.“
„Noch einen Löffel voll, meine unersättliche Braut?“ Anthony hielt Diana, die den Mund öffnete, lockend den Silberlöffel voll Zitroneneis hin. „Noch ein Häppchen?“
„Wenn ich unersättlich bin, Antonio, dann nur, weil du mich dazu verführt hast.“ Lachend packte sie sein Handgelenk und führte selbst den Löffel an ihren Mund. Genussvoll leckte sie das süße Eis vom Löffel. „Davon müssen wir unbedingt etwas für unser Hochzeitsfrühstück haben. Ich werde Sir Thomas bitten, uns das Rezept zu schicken.“
„Ich werde dafür sorgen, dass du einen ganzen Silbereimer voll von dem Zeug bekommst, wenn du es so sehr magst.“ Er beugte sich hinab und küsste sie. Und Diana lachte wieder leise und genoss seine warmen Lippen auf den ihren, die kalt vom Eis waren.
„Wir sollten das nicht tun.“ Sie trat einen Schritt zurück, während sie zu den Gästen sah, die sich im vorderen Raum des Konsulats drängten. Weil Diana fern von zu Hause und ihrer Familie war, hatte Sir Thomas großzügigerweise – und etwas überstürzt – diese Einladung ergehen lassen, um den Römern von Rang und Namen und den Engländern, die hier lebten oder zu Besuch waren, Dianas und Anthonys Verlobung bekannt zu geben. Trotz der kurzfristigen Einladung hatte niemand mit Bedauern abgesagt, und den ganzen Abend waren sie und Anthony von eifrigen Gratulanten umgeben gewesen.
„Ich habe Miss Wood versprochen, mich bis zu Hochzeit gut zu benehmen“, erklärte sie. „Antonio, wir sollten das wirklich nicht tun, nicht hier.“
Anthony ließ den Löffel auf den Teller fallen und setzte sich mit ihr an einen nahen Tisch. „Wenn wir es nicht hier tun sollten, cara, dann müssen wir eben dorthin gehen, wo wir es tun können“, meinte er. „Hier entlang, in den Garten.“
Wieder protestierte sie, folgte ihm aber trotzdem. Sie schlüpften durch die Hintertür in den Garten, der in helles Mondlicht getaucht war.
Sanft drängte er sie gegen die Mauer, wo sie von den anderen drinnen, deren Unterhaltung und Lachen bis zu ihnen in den Garten drangen, nicht durch die Fenster gesehen werden konnten.
Bereitwillig gab sie sich seiner Umarmung hin. „Oh, ich habe dich so sehr vermisst!“
„Es ist noch nicht einmal ein Tag vergangen, mio amore. Mir kommt es vor, als hätte ich mein ganzes Leben auf dich gewartet.“ Hungrig küsste er sie, presste sich an sie und ließ sie spüren, wie sehr er sie begehrte. So brachte er sie dazu zu vergessen, was sie Miss Wood versprochen hatte.
„Hier, cara, und jetzt.“ Er umfasste ihren Po und hob sie hoch, um sich besser an sie pressen zu können. „Sie sind alle so nahe, aber keiner außer uns wird etwas wissen. Doch ich muss dir den Mund zuhalten, damit sie dich nicht hören. Wir wollen doch nicht, dass sie mitbekommen, wie ich meine scheue kleine Braut dazu bringe, vor Lust laut zu schreien.“
Ganz in der Nähe der anderen, im Dunkeln verborgen, sich der Liebe hinzugeben – allein der Gedanke war schon verrucht und sehr verführerisch. Als er ihre Röcke hinaufschob, spürte sie die kühle Luft auf ihren nackten Schenkeln oberhalb der Strumpfbänder, und mit der gleichen Begierde, die sie beim Zitroneneis gezeigt hatte, tastete sie jetzt nach den Knöpfen seiner Hose.
„Lassen Sie uns ein Hoch auf das glückliche Paar ausbringen!“, rief Sir Thomas in diesem Moment. „Kommen Sie, kommen Sie, jeder nehme ein volles Glas in die Hand. Wo sind sie denn nur? Hat irgendjemand Lady Diana und Lord Anthony gesehen?“
„ Dannazione “, murmelte Anthony und ließ hastig ihre Röcke fallen. „Später, cara , später. Ich verspreche es dir.“
Während ihr Puls raste und ihr Körper sich in ungestilltem Verlangen nach Anthony sehnte, strich Diana sich rasch das Kleid glatt und folgte ihm zurück in den Salon. Sie konnte nur hoffen, dass alle das Rot ihrer Wangen für mädchenhafte Scham halten würden und nicht für die Glut der Leidenschaft.
„Da sind sie ja, meine hübschen Liebesvögel“, rief Sir Thomas und winkte sie zu sich in die Mitte des Raumes. „Eine so erfreuliche Pflicht, wie ich sie heute habe, ist eine seltene und ganz besondere Freude für
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