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Italienische Verführung

Italienische Verführung

Titel: Italienische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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gekommen, weil ich Sie suche, reizende Monddame. Und es ist mir gelungen, nicht wahr?“
    Empört schnappte Diana nach Luft. Er versteckte sich im Dunkeln, wo sie ihn nicht sehen konnte. Das war nicht nur unfair, das war schlichtweg feige! „Wie können Sie es wagen zu behaupten, Sie suchten mich! Sie wissen doch noch nicht einmal, wer ich bin!“
    „Aber ich kenne Sie doch, cara.“ Sein Lachen war so tief und dunkel wie die Schatten, die ihn verbargen. Es war ein männliches Lachen, das Diana unter anderen Umständen ungeheuer anziehend gefunden hätte. „Ein Blick reichte aus, um zu wissen, dass unsere Seelen füreinander bestimmt sind.“
    „Das ist Unsinn“, erwiderte sie scharf. „Sie bedeuten mir gar nichts. Diese Stadt hier ist voll von eingebildeten italienischen Männern wie Ihnen.“
    „Was für ein grausamer Irrtum, meine Teure“, sagte er unbeeindruckt. Es schien, als hätte er gar keine andere Antwort von ihr erwartet. „Ich versichere Ihnen, ich bin absolut einzigartig.“
    „Und ich versichere Ihnen, dass Sie es nicht sind“, protestierte sie. „Sie sind nichts als ein sich aufgeplusterer Gockel, der glaubt, er könne jede Frau verführen, die ihm unter die Augen kommt.“
    Entschlossen, kein Wort mehr an ihn zu verschwenden, raffte sie die Röcke und drehte sich rasch um. Dieser Mann verdiente es nicht besser. Lieber wollte sie es riskieren, hinter Edward die Ränge hinunterzuklettern, als sich weiterhin diesen Unsinn anzuhören.
    Doch der Mann war noch nicht fertig. „Nicht jede Frau, werte Lady Diana Farren. Ich bevorzuge seltene Vögel wie Sie.“
    Abrupt blieb sie stehen. Er hatte ihren Namen genannt!
    „Wie Sie sehen, kenne ich Sie“, fuhr er fort. „Ich habe in Ihrer Muttersprache zu Ihnen gesprochen, nicht wahr? Ich weiß, dass dieses käsige Mondkalb es nicht wert ist, Ihnen den Fächer zu reichen. Und ich weiß, welche Freude Sie am Silberglanz der hellen Mondgöttin haben. Oh ja, ich kenne Sie, cara.“
    Wieso hatte sie nicht bemerkt, dass er sie auf Englisch angesprochen hatte? Wie hatte er ihren Namen, ihren Titel erfahren? Wie machte er es, dass jedes Wort, das er sprach, so lasziv klang?
    „Sie haben mein Gespräch mit Lord Edward belauscht, nicht wahr?“ Sie drehte sich wieder zu ihm um. „Sie haben spioniert! Er ist zehn Mal mehr Gentleman, als Sie es je sein werden – ach was, hundert Mal mehr! Sie folgten uns und belauschten unsere Unterhaltung und …“
    Er lachte und machte sie damit nur noch wütender. „Glauben Sie wirklich, mich interessiert, was ein anderer Mann zu Ihnen sagt?“
    „Ich weiß jedenfalls, dass mich nicht interessiert, was Sie sagen.“
    „Wie grausam“, erwiderte er sanft und machte einen Schritt auf sie zu, sodass er nun aus dem Schatten ins Mondlicht trat. Er war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Die breiten Schultern völlig entspannt, stand er da, das Gewicht auf einem Bein, die Daumen in die Westentaschen gehakt. Das gedämpfte Licht hob seine kräftigen Gesichtszüge hervor, betonte die Linie seines Kinns und seiner Nase, die, dem unebenen, gekrümmten Nasenrücken nach zu schließen, mindestens ein Mal gebrochen sein musste. Sein langes schwarzes Haar war nachlässig nach hinten gekämmt, und nur eine wirre Locke fiel ihm über die breite Stirn.
    Doch was Diana vor allem auffiel, waren seine Augen. Grau wie Zinn, hoben sie sich gegen das düstere Schwarz ab. An solche Augen würde sie sich immer erinnern. Das unverfrorene männliche Interesse an ihr, das jetzt in ihnen aufleuchtete, war so offenkundig, dass Diana heiße Wangen bekam.
    „Sie saßen mit Ihren Mätressen in der Kutsche“, sagte sie langsam. „Ich sah Sie vom Balkon aus.“
    „Ich wusste, dass Sie es nicht vergessen haben, cara.“ Langsam glitt ein warmes, verführerisches Lächeln über sein Gesicht. „Sie nicht und ich auch nicht. Niemals.“

3. KAPITEL
    Sie ist tatsächlich mutig, stellte Anthony mit Befriedigung fest. Er hatte es schon geahnt, als er sie zum ersten Mal auf dem Balkon entdeckte und sie seinen Blick unbeirrt erwidert hatte.
    Jetzt hatte er den Beweis. Als er aus dem Schatten trat wie der Schurke in einer schlechten Oper, war sie nicht erschrocken oder fortgelaufen oder, was das Schlimmste gewesen wäre, in einer Wolke von Musselin ihm ohnmächtig zu Füßen gesunken. Stattdessen hatte Lady Diana Farren sich sehr gut gegen ihn behauptet und ihre Meinung auf eine Art geäußert, die nicht nur undamenhaft war, sondern auch ganz und gar

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