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Italienische Verführung

Italienische Verführung

Titel: Italienische Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MIRANDA JARRETT
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dahinschwinden sah.
    „Ich kann sie benennen, ja“, gab er widerstrebend zu. „Es liegt in meiner Verantwortlichkeit, informiert zu sein. Bei ihrer Ankunft in der Stadt präsentieren sie üblicherweise ihre Empfehlungsschreiben und bitten mich, ihnen mit Empfehlungen und dem Zutritt zu den privaten Galerien behilflich zu sein.“
    Anthony lächelte. „Eine beträchtliche Gruppe, vermute ich.“
    „Es werden mehr, wenn die Hitze nachlässt, ja“, sagte Sir Thomas. Er sprach langsam und wählte seine Worte vorsichtig, eine sehr nützliche Eigenschaft bei einem Konsul. „Und dann müssen wir auch noch die Engländer mit einbeziehen, die sich entschlossen haben, das ganze Jahr über hier in Rom zu verweilen. Wir möchten doch keinen kränken, Mylord.“
    „Ganz und gar nicht“, stimmte Anthony ihm überschwänglich zu. Je mehr Gäste anwesend sein würden, desto leichter konnte er Diana von ihrer Gouvernante trennen. „Ich überlasse das ganz Ihrem Ermessen.“
    „Und Sie können sicher sein, die Gäste werden alle von angemessenem Rang und angemessener Stellung sein, um Ihrer großherzigen Einladung die Ehre zu erweisen. Nun, zurzeit gibt es da einen Bischof, einen Earl und eine Dowager Marchioness. Alle residieren in der Stadt. Und vor Kurzem hat sich die Tochter eines Duke uns zugesellt.“
    „Großartig.“ Die Tochter eines Duke: ganz einfache Worte, doch da sie sich auf eine bestimmte und besondere Tochter eines Duke bezogen, hatte Anthony Mühe, weiterhin teilnahmslos auszusehen und sein leicht gelangweiltes Benehmen beizubehalten.
    Sir Thomas nickte energisch. „Da wäre dann auch noch ein bekannter Gelehrter, was Altertümer betrifft, Reverend Lord Patterson, und sein Neffe, Lord Edward Warwick und …“
    „Oh, Lord Edward.“ Anthony unterdrückte ein Gähnen. „Finden Sie nicht, Lord Edward ist etwas … ottuso?“
    „ Ottuso?“ Besorgt zog Sir Thomas die Brauen hoch.
    „Langweilig“, erklärte Anthony, obwohl er überzeugt war, dass Sir Thomas das italienische Wort und auch seine subtilere Bedeutung verstanden hatte. „Ermüdend. Aber wenn Sie wünschen …“
    „Ich verstehe vollkommen, Mylord“, sagte Sir Thomas schnell. „Er wird nicht eingeladen.“
    Anthony lächelte. Er fürchtete Warwick nicht als Rivalen, doch er könnte seinen Plänen für diesen Abend im Wege stehen. „Sie müssen meinen Namen in all diesen Einladungen nicht erwähnen. Lassen sie sie vom Konsulat aus ergehen. Meine Adresse wird genügen.“
    „Ich danke Ihnen, Mylord, ich danke Ihnen!“ Sir Thomas strömte über vor Dankbarkeit. Und dazu hat er auch allen Grund, dachte Anthony. Eine Gesellschaft im Palazzo di Prosperi würde seine Wähler beglückt nach Hause fahren lassen, um dort sein Lob zu singen und für seinen möglichen Nachfolger ein fast unerreichbares Niveau bedeuten, nach dem er sich richten musste. „Ich bin überzeugt, jeder der Gäste wird erkennen, dass es Ihr Haus ist.“
    „So wie sie erkennen werden, dass es Ihre Gastfreundschaft ist, Sir Thomas.“
    Anthony stellte sein Glas auf den Tisch und erhob sich. Selbst wenn Diana und ihre Gouvernante von dem Palazzo di Prosperi schon gehört hatten, so bezweifelte er, dass sie ihn mit dem charmanten Signor di Randolfo in Verbindung brachten. „Dann bis Freitag.“
    Sir Thomas beeilte sich, ebenfalls aufzustehen. „Bis Freitag, Mylord. Ich verspreche Ihnen einen absolut großartigen Abend!“
    Anthony konnte ihn kaum erwarten.
    „Noch ein Glas Sherry, Miss Wood?“ Eifrig griff Diana nach der Flasche. Gleich würden die Diener kommen und die Reste ihres Lunchs vom Tisch räumen, und die Gelegenheit, Miss Woods Glas erneut zu füllen – und der Gouvernante damit zu einem tieferen Mittagsschläfchen zu verhelfen – wäre vorbei. „Was Signor Silvani heute für uns ausgewählt hat, war sehr gut.“
    „Auch das gebratene Täubchen“, seufzte Miss Wood zufrieden. Geziert hielt sie Diana ihr leeres Glas hin. „Ich fürchte, sein Koch verwöhnt uns entsetzlich. Ich will gar nicht daran denken, wie schlimm im Vergleich dazu unsere Verpflegung auf dem Schiff bei der Heimfahrt sein wird.“
    „Dann wollen wir doch das gute Essen genießen, solange wir noch hier sind.“ Diana bemühte sich, nicht schon wieder auf die Uhr zu schauen, während Miss Wood an ihrem Sherry nippte. Es war schon fast halb eins. Die Gouvernante musste so bald wie möglich tief und fest schlafen, damit Diana zu Will Carney fahren konnte. Sie wusste nicht, wie lange Will

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