Ivory 1 - Insel der Lust - Erotischer Roman - Sex Leidenschaft Erotik und Lust
begriffen, dass das ohnehin nicht erwünscht war. Dennoch wollte Santiago mich ständig an seiner Seite haben. Er spielte mit meinen Haaren, hatte eine Hand in meinem Schoß liegen oder er küsste mich – ganz unmotiviert – zwischen einem Schluck Whiskey und einem Zug an seiner Zigarette. Ich fühlte mich geschmeichelt von seiner unverhüllten Zuneigung in Gegenwart dieses fremden Mannes. Es war wie ein Flirt ... oder ein Versprechen, dass er die heutige Nacht mit mir verbringen würde.
Nach der Präsentation wurden Pläne in Plakatgröße über den Esstisch gebreitet und Keathan gab sein Wissen als Finanzexperte zum Besten. Hitzige Diskussionen brachten komplizierte Vereinbarungen hervor, die letztendlich mit Santiagos Unterschrift als besiegelt galten. Und für einen gemütlichen Ausklang lud Keathan an die Bar ...
Während Santiago und der Makler auf eleganten Barhockern Platz nahmen, blieben Keathan und ich freiwillig stehen. Keathan konnte sich so besser unterhalten ... und ich wollte den Kontakt zu Santiagos Körper nicht verlieren. Jede beiläufige Berührung bereitete mir Herzklopfen. Die Worte des Maklers traten bald in den Hintergrund und auch Keathans Stimme verblasste vor meinem Bewusstsein. All die kleinen Schmetterlinge in meinem Bauch konzentrierten sich nur noch auf die Lippen, die Augen und die Hände ... von Santiago. Allein die Vorfreude weckte meine Begierde, ich spürte das Prickeln und die verräterische Hitze zwischen meinen Beinen. Und nach zwei Gläsern Champagner wurde ich in Gedanken immer mutiger. Ich fragte mich, wie er wohl reagieren würde, wenn ich nicht geduldig wartete, bis er mich das nächste Mal an seinen Körper zog und meine ihm ergebenen Lippen mit einem verheißungsvollen Kuss auf erneut unbestimmte Zeit vertröstete, sondern wenn stattdessen ich die Initiative ergriff.
Abwartend beobachtete ich eine Vielzahl von Mimiken, die über Santiagos Gesicht liefen. Sein Antlitz faszinierte mich wie am ersten Tag. Wie viele Mädchen wären wohl gern an meiner Stelle gewesen. Ich war so glücklich, hier neben ihm stehen zu dürfen und seine besitzergreifende Hand auf meiner nackten Haut zu fühlen. Sie hatte sich über den tiefen Ausschnitt an meinem Rücken in mein Kleid geschlichen und streichelte mich nun zärtlich an der Taille. Mir war klar, egal wozu ich mich gleich entschließen würde, mit meinen Händen durfte ich ihn nicht berühren. Also schmiegte ich mich an ihn, lehnte meine Stirn an seinen Hals und – in einer Phase, wo er gerade nur zuhörte und sich selbst nicht aktiv an dem Gespräch beteiligte – küsste ich ihn einfühlsam auf die Wange.
An seiner Körperspannung merkte ich sofort, dass ich mich mit dieser eigenmächtigen Handlung zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte. Santiago erstarrte ... und schob mich von sich. Er strafte mich mit einem autoritären Blick, der einer Ohrfeige gleichkam ... hätten wir nicht Besuch gehabt ... So wog ich mich einigermaßen in Sicherheit. Er würde bestimmt nicht die Fassung verlieren ... vor seinem Geschäftspartner. Doch plötzlich fasste er mir an den Nacken und sein Griff wurde beängstigend fest. Ich spürte jeden einzelnen Finger schmerzhaft und er drückte mich damit nach unten, sodass ich unweigerlich neben seinem Barhocker niederknien musste.
Der Immobilienmakler stockte in seinen Erklärungen.
Mein Herz klopfte. Verlegen senkte ich meinen Blick. Ich war geschockt, atmete aufgeregt und fand so schnell nicht mal Tränen für meinen Gemütszustand. Trotzdem wollte ich niemandem mehr in die Augen sehen ...
Santiago streichelte seelenruhig durch meine langen Haare, während er nach einem Schluck Whiskey unbeirrt versuchte, das Gespräch wieder ins Rollen zu bringen ... Doch der Gast war nun leicht aus dem Konzept.
»Ich werde mich wohl nie dran gewöhnen, welch eigenwilligen Umgang Sie mit dem weiblichen Geschlecht pflegen«, meinte er.
Santiago stieß einen verächtlichen Laut aus. »Machen Sie sich keine Sorgen um ihr Geschlecht. Sie ist bei mir in den besten Händen.«
Der Makler seufzte. »Sie erscheint mir etwas jung, um das wertfrei beurteilen zu können.«
»Ja ... mag sein ... aber sie ist alt genug, um für sich selbst zu entscheiden.«
Es entstand eine kleine Pause. Ich zitterte ... fühlte das Blut in mein Gesicht steigen ... und wartete auf ein Zeichen, wieder aufstehen zu dürfen ...
»Ich weiß nicht ...«, blieb der Makler skeptisch. »Sie kennen ja meine Tochter ... sie ist ungefähr in ihrem
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