Ivory 2 - Insel des Verlangens - Erotischer Roman - Sex Leidenschaft Erotik und Lust
gegangen ... und hab ihr die Schuhe ausgezogen ... sie hat versucht, mir nachzulaufen ...«
Ich hielt mir vor Entsetzen die Hand vor den Mund ... Santiago schlug ihn persönlich in den Magen ... und Damian eilte zur Tür hinaus.
Wenige Minuten später kam Jude mit Estelle auf seinen Armen zurück. Sie hatte blutige Knie und zitterte vor Schmerzen. Sie brachten sie nach oben in Davids Zimmer. Damian erzählte, sie hätten sie auf halbem Weg gefunden, sie war bis dorthin auf allen vieren gekrochen und hatte sich die Knie aufgeschunden. Die Mädchen waren schockiert, Jana weinte. Ich setzte mich zu ihr, um sie zu trösten. Zwischendurch wurde mir klar, mir hätte gestern dasselbe passieren können, wenn Jude mich nicht gerettet hätte.
»TIA!« ... Zum ersten Mal hörte ich, dass David eine Kurzform für Santiagos Namen benutzte. Der Tonfall war hart und schneidend wie ein Peitschenhieb. David blieb auf der Treppe stehen und errötete. Offenbar war ihm das so rausgerutscht ... vor all den Mädchen.
Santiago warf ihm einen bösen Blick zu.
Doch der Ernst der Lage ließ David keine Zeit, darauf einzugehen. Er sprach mit gebrochener Stimme weiter: »Wir müssen sie ins Spital bringen ... Sie hat beide Achilles-Sehnen gerissen!«
Santiago schnaubte. »Fein, das soll am besten Keathan erledigen ... Dann kann er sich gleich selbst verarzten lassen.« Ein Seitenhieb, über den keiner lachen konnte.
Keathan hatte sich längst wieder vom Boden aufgerappelt. »Ja ... ich gehe mit ihr!«
Santiago drehte sich zu ihm um. »Aber sicher nicht!«
»Frag sie ... sie wird freiwillig mit mir gehen ... Ich lasse ihr in der Schweiz die beste Behandlung zukommen.«
»Hast du das so geplant?«, zischte Santiago verächtlich.
Keathan zuckte mit den Schultern.
Santiago spuckte ihm ins Gesicht. »Das ist letztklassig ... widerlich ... mir graut vor dir!«
Keathan lächelte. »Frag sie! Sie wird mit mir gehen!«
David wandte sich an Santiago: »Komm mit rauf zu ihr.«
»Bringt die anderen Mädchen wieder runter!«, befahl Santiago.
***
Nach einer halben Stunde kehrte David allein zurück ins Wohnzimmer. Er wirkte völlig fertig, aufgelöst, wandte sich jedoch sehr beherrscht an Keathan. »Santiago will dich nicht mehr sehen. Ich habe Estelle Schienen und Stützverbände angelegt, aber das gehört so schnell wie möglich operiert! Sie hat Schmerzmittel bekommen ... und sie will mit dir gehen. Marcus fährt euch.«
Keathan ging nach oben und packte seine Sachen. Ich durfte kurz zu Estelle, um mich zu verabschieden. Sie machte tatsächlich den Eindruck, als würde sie freiwillig bei Keathan bleiben. Er hatte ihr ein Leben zu zweit versprochen ... in der Schweiz. Ich fragte mich, warum sie dafür ihre Beine opfern musste und erschrak bei dem Gedanken, dass Santiago sie vielleicht anders nicht hätte gehen lassen. Sie kannte ihn besser als ich und ich hatte Respekt vor ihrer Entscheidung. Bestimmt gab es keine andere Möglichkeit. Estelle hatte hoch gepokert ... aber aus ihrer Sicht ging sie nun als Siegerin hervor.
Santiago hatte ihr in der halben Stunde, als sie oben allein waren, ihre Schuhe geschenkt ... als Abfindung für die drei Jahre und für ihr Stillschweigen über alle Vorgehen auf Ivory.
Trotzdem war die Stimmung etwas gedrückt, als sie schließlich weg waren. Jude traf es am meisten, er hatte sie gefunden und ständig dieses schreckliche Bild vor Augen. Er saß geistesabwesend im Wohnzimmer auf der Couch und hielt sich eine Hand an die Stirn. Santiago wollte mit David oben ungestört sein.
Ich setzte mich neben Jude, der noch immer fassungslos schien. Meine Hand legte sich auf seine und versuchte, ihm Trost zu spenden.
Da sah er mich an und zog mich auf die Couch, er legte sich ausgestreckt zu mir und nahm mich in seine Arme. »Du bist verrückt!«, seufzte er. »Du machst genau das Gleiche!«
Nicht schon wieder diese Diskussion. Darüber wollte ich jetzt nicht reden. »Das wird mir nicht passieren! Keathan ist außerdem fort und Santiago würde so etwas nie tun.«
»Du unterschätzt Santiago!«
Ich schüttelte den Kopf.
»Zahira, geh weg mit mir!«, bat er mich inständig.
Ich konnte nicht antworten. Auch Jude sagte nichts mehr, wir hielten uns endlos lange fest ... bis schließlich David uns störte.
»Zahira ... er will dich sehen!« David nahm meine Hand von Jude weg und half mir hoch.
Ich ging allein nach oben und hätte Santiago eigentlich im Bett erwartet, aber er stand am Fenster und bat mich, die
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