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Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Ivy - Steinerne Wächter (German Edition)

Titel: Ivy - Steinerne Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Beth Durst
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bringe dir dieses Geschenk, um zu zeigen, dass ich mich weiterhin an unsere alte Vereinbarung zu halten wünsche«, sagte die Fee zu Mr Mayfair, während sie zärtlich Lilys Wange tätschelte. »Ich stehe dir jederzeit uneingeschränkt zur Verfügung, wenn du im Gegenzug sicherstellst, dass ich nicht gejagt werde.«
    »Eure Anzahl hat beträchtlich zugenommen«, wandte Mr Mayfair ein.
    »Wenn es dein Wunsch ist und du ihre Sicherheit genauso garantierst wie meine, dann werden auch diese Feeder dir treu ergeben sein«, antwortete die Fee. »Denk doch mal nach: Dir stünde eine ganze Armee zur Verfügung. Zugegeben, ein paar Zivilisten müssten schon dran glauben, um ihren Sold zu zahlen, aber ist dein nobles Ziel nicht ein paar Opfer wert?«
    »Nobel?!«, schrie Lily. »Ihr … «
    Die Fee hielt ihr den Mund zu. »Still, Kindchen, die Erwachsenen unterhalten sich.«
    »Von heute an werden viele meiner Ritter magische Wesen wieder als Verbündete betrachten«, sagte Mr Mayfair. »Es wird jetzt noch schwieriger werden, die Welten getrennt zu halten. Ich hatte das alles sorgfältig vorbereitet, und du hast mich um zehn Jahre zurückgeworfen.«
    »Bitte, nimm meine Entschuldigung an«, beharrte die Fee. »Hier ist mein Geschenk.« Sie gab Lilys Mund frei und legte ihr die Hände auf die Schultern.
    Mr Mayfair erhob sich und trat aus der Bank. »Deine Entschuldigung ist angenommen. Und dein Geschenk auch.« Er hielt ein Schwert in der Hand.
    Jetzt wird er mich töten, dachte Lily und sagte: »Aber Sie brauchen mich lebend.« Mr Mayfair kam quer durch die Chorempore auf sie zu. Sein Gesicht zeigte immer noch denselben Ausdruck von Gelassenheit. Es hätte genauso gut sein können, dass er ihr zur Begrüßung die Hand schütteln wollte. »Die magische Armee … «, fuhr sie fort, »sie werden alle friedlich in ihre Welt zurückkehren, wenn sie können. Doch wenn Sie mich töten, dann bleiben sie hier gefangen, und Sie machen sich neue Feinde.« Als sie vor ihm zurückweichen wollte, sorgte die Fee dafür, dass sie genau da blieb, wo sie war.
    Mr Mayfair hob sein Schwert.
    Lily wollte sich zur Seite werfen, doch die Hände der Fee waren wie Stahlklammern. Sie trat und schlug wild um sich, doch ihre Gegnerin hielt sie mühelos an Ort und Stelle, ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
    Die Waffe sauste durch die Luft. Die scharfe Klinge fing das blaue Licht des Bleiglasfensters ein und warf es auf die steinernen Wände der Kirche. Lily spürte einen Luftzug in den Haaren. Ein saftiges Knirschen ertönte.
    Der Griff der Hände auf ihren Schultern lockerte sich. Sie glitten weg.
    Hinter ihr fiel die Fee zu Boden.
    »Unser Bündnis ist hiermit beendet«, sagte die vornehme Stimme von Mr Mayfair. Er wischte das Schwert, das jetzt rot von Blut war, an einem der schwarzen Chorgewänder ab, die an dem Garderobenständer neben der Tür hingen. Dann griff er sich einen zweiten Mantel, hob den Kopf der Fee an den blutgetränkten, platinblonden Haaren hoch und wickelte ihn darin ein, als wäre er ein Weihnachtsgeschenk.
    Zu Lilys Füßen bildete sich eine Blutlache. Die dicke rote Flüssigkeit saugte sich in ihre Turnschuhe und verunstaltete den weißen Marmorboden. In ihren Ohren dröhnte es, vor ihren Augen tanzten schwarze Flecke.
    Mr Mayfair breitete einen dritten Mantel über den toten Körper. Nur die Spitzen der Feenflügel waren noch zu sehen. Sie glichen zerfetzten Spinnweben. »Nimm Platz, meine Liebe«, sagte er zu Lily, als er damit fertig war. »Du siehst blass aus, und es kann sein, dass wir eine ganze Weile warten müssen.« Er klang besorgt wie ein ganz normaler Großvater.
    Lily befeuchtete ihre Lippen und versuchte eine Frage. »Warten worauf?«
    Obwohl ihre Stimme brach, verstand er sie trotzdem. »Darauf, dass der Kampf endet.«
    »Sind Sie … « Sie schaffte es nicht, das Zittern in ihrer Stimme zu stoppen. »Werden Sie mich töten?«
    Er seufzte. »Irgendwann werde ich das wahrscheinlich tun, ja. Du bist eine Gefahr für die Menschheit. Und in den Augen Gottes bist du eine Abnormität, wenn auch vielleicht nicht in dem Maße, wie sie eine war.« Er nickte hinüber zu dem eingewickelten Feenkopf, der auf einer Kirchenbank lag. Eine lockige Strähne des blonden Haars hatte sich aus dem Bündel gelöst und hing herunter.
    Lily nutzte die winzige Gelegenheit und hechtete Richtung Tür. Sie rutschte in der Blutlache aus, warf sich aber trotzdem nach vorne. Mit einer Bewegung, so schnell, dass kein normaler Mensch

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